Brav sitzt die kleine Serena in ihrem Zimmer. Sie summt dabei ein Lied aus ihrer Lieblingsfernsehserie, die einzige, die sie nebenbei schaut. Vom roten Buntstift wechselt sie zum grünen, um ihr kleines Bild zu malen, eben so gut, wie es eine vierjährige kann. Schon jetzt sticht Serenas Augenfarbe hervor, dieses endlose grün, ihr rotes, noch kurzes Haar wird einmal wunderschön werden, wie ihr Element Feuer. Die kleine Serena heißt heute mit Nachnamen noch Charton, den sie später selbstständig änderte, ohne zu heiraten. Ein klopfen ist an ihrer Tür zu hören. "Ja, wer ist da? Die Tür ist offen!" Sie summt indess weiter mit ihrer süßen, kleinen Kinderstimme, die später um einiges härter klingen wird, als sie eigentlich sollte. Kein Schmerz beflügelt Serena, kein Hass kennt die kleine Miss Charton, nichts. "Hey meine Serena? Was tust du schönes?" Ihr Vater tritt näher an ihren kleinen Tisch heran. Kaum zu glauben, dass das Zimmer von Serena Raven in rosa getaucht war. Zwei Plüschtiere sitzen als Teddy und als Hase auf ihrem Bett. "Schau mal, Papi! Das habe ich gemalt! Das ist unser Haus, eine Sonne, dies bist du und das ist Mama. In der Mitte bin ich und wir halten Händchen!" Ganz stolz überreicht Serena ihr Bild dem Vater. Sie konnte noch nie zeichen und dieses Bild ist eines der typischen Bilder, die sich Eltern an ihren Kühlschrank heften. "Schön, mein Schatz. Soll ich es mitnehmen und in das Familienalbum heften? Dann können Mama und ich es uns jederzeit ansehen." Da nickt die zukünftig mächtigste Feuermagierin eifrig, die jetzt schon mit Feuer spielt, als sei es ihr eigen. "Na gut, dann werde ich es gleich deiner Mutter zeigen. Bis nachher mein Schatz." Er haucht ihr einen liebevollen, väterlichen Kuss auf die Stirn. Die kleine Serena würde allerdings niemals daran denken, dass ihr Vater an ihren Haaren intensiv riecht. Das Bild wirft er in seinem Arbeitszimmer in den Schredder. "Du wirst eine schöne Frau, Serena", flüstert er zu sich, während er das BIld vernichtet, wie schon die unzähligen davor.
Jahre später
Zeit ist eine ständig vorantreibende Kraft. Sie stoppt nie, fließt stetig weiter. Ist jeder Tag eine Qual, scheinen Minuten wie Stunden zu scheinen. Wenn man jedoch wunderschöne Zeit hat, ist es, als ob diese in Sekunden vergehen, obwohl es Tage sind, die man durchlebt. Fünfzehn ist Serena, als sich ihr ganzes Leben änderte. Es war eigentlich bis jetzt recht unbedeutend, normal. Heimlich trainierte Serena ihre Fähigkeiten des Feuers. Selbst mit ihrem jugendlichen Alter ist sie bereits jetzt schon die beste Beherrscherin des Feuers, ohne, dass sie es weiß. Allerdings hat ihr das nicht viel geholfen. Wenn die Seele in Scherben liegt, vergisst man mitunter, dass man sich selbst retten kann. Aktuell verbrachte sie ihre Zeit im Zimmer. Das rosa war verschwunden und es wurde ein recht neutrales Zimmer. Sie liebt Rock, Freiheit und das Feuer in ihr zeigt bereits jetzt schon ihre wilde Seite. Ihre körperlichen Reize bauen sich mehr und mehr aus, aber sie sind noch lange nicht ausgebildet. Gerade hört sie in ihrem Zimmer laut Musik und spielt nebenbei an ihrem Handy, schreibt mit ein paar Freundinnen. "Morgen shoppen mit Stacy? Perfekt", redet sie mit sich selbst und freut sich schon. Vielleicht bekommt sie einen neuen, bunten Rock für den Sommer, um ihre beste Freundin Clara zu beeindrucken, auf die Serena seit gut einem Jahr steht. "Sie ist soooo schön, so heißt." Sie seufzt verliebt aus. Sie würde Clara bald nach einem Date fragen und sie hoffentlich dabei küssen, schließlich unternehmen die beiden so viel miteinander und lachen ständig. Was könnte schon noch schief gehen in ihrem Leben? Weiter tippt sie auf ihrem Handy und bemerkt nicht, dass hinter ihr die Tür sich öffnet und jemand ihr Zimmer betritt. Er beobachtet die schöne Serena, wie sie an ihrem Handy spielt, mit den Füßen im Takt wackelt und sich ihr Leben in vollen Zügen gönnt. Er nähert sich ihr, leise, ohne, dass sie etwas bemerken könnte. Man könnte meinen, der Mann trägt ein einfaches Tuch in der Hand, aber dem ist nicht so. Es ist getränkt mit einer Flüssigkeit, welche Serena sehr bald spüren dürfte. Immer mehr Schritte tut er auf die hübsche Frau, mit dem roten Haar, dem schlanken, weiblichen Körper. Serena tippt weiter auf ihrem Handy, als sich um ihr Gesicht ein Tuch schlingt. Völlig in Panik geraten, setzt sie ihre Fähigkeit des Feuers nicht ein. Wild zappelt sie herum, versucht sich verzweifelt zu befreien, doch der Griff um sie ist fest und würde nicht locker lassen. Die junge Feuermagierin schafft es nicht, sich zu befreien. Ihr Handy entgleitet ihr, sie wird immer müder, immer erschöpfter. Sie kämpft weiter, immer weiter. Ihre Kraft darf nicht nachgeben, sie muss kämpfen! Doch sie wird immer müder, ihr strampelnder Körper kommt zum erliegen, ihre Augen fallen zu, sie verliert ihr Bewusstsein, bekommt nichts mehr mit. "Ich habe lange auf diesen Tag gewartet. Sehr lange." Der Mann lacht finster. Serena Charton ist ein besonderes Kind für seine Geschäfte.
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Akademie der Hexen | girlxgirl [Abgeschlossen]
FantasiRachel war schon immer anders. Die Natur schien mit ihr zu reden, sie konnte Dinge verwandeln, ihre Haarfarbe ändern wie und wann sie wollte. Sie fühlte sich stets in der Welt der Menschen fremd und ist heilfroh, ihre zwölfte Klasse abgeschlossen zu...