LXII

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Ten PoV

Mittwoch, erste Schulpause

Verzweifelt suchte ich nach Taeyong. Wir hatten bisher noch nie zusammen etwas in der Pause unternommen und ich glaube dafür wird es wirklich Zeit. Ich hatte langsam echt keine Lust mehr jede Pause allein auf dem Schulhof zuhocken.

Nach Taehyungs Tod hatte ich mich noch einige male zu Jisung, Chenle und Jungkook gesetzt, aber die zogen einen nur runter. Obwohl es schon irgendwie süß war Jisung und Chenle beim flirten zu beobachten.

Ich beschloss dann einfach zu meinem Spind zu gehen. Plötzlich fiel eine Person vor mir hin, dann bemerkte ich, dass ich sie umgerempelt habe.

,,Oh tut mir leid." Ich streckte dem Mädchen vor mir die Hand aus, die sich dankend annahm. Daraufhin zog ich sie Hoch.

,,Alles gut." Sie lächelte mich herzlich an ,,Ich bin Siyeon."

,,Ten."

Sie ließ meine Hand loß und wischte kurz über ihre blaue Bluse. ,,Stimmt. Wir haben zusammen Sport, richtig? Hättest du Lust nach der Schule ins Café zu gehen?"

,,Ja, aber wieso?"

Sie zuckte mit den Schultern ,,Meine beste Freundin Bora hat mich versetzt. Also nach der Schule am Schultor?"

,,Ehm... sicher."

Sie lachte. Das hier ist wahrscheinlich der Moment in dem ich erwähnen sollte, wie schön ihr Lachen war. ,,Du denkst jetzt sicher, ich bin weird. Sorry."

Ich erwiderte ihr Lächeln ,,Nein überhaupt nicht. Du kommst mir total sympathisch vor."

,,Danke." Sie umarmte mich kurz ,,Wir sehen uns später."

— — —

Schulschluss

Ich stand am Schultor, wo ich auf Siyeon wartete. Als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, dachte ich es sei Siyeon, stattdessen stand ich Taeyong gegenüber.

,,Hey. Wartest du auf jemanden? Waren wir heute verabredet?"

Ich schüttelte den Kopf ,,Nein waren wir nicht. Ich warte auf Siyeon."

,,Siyeon? Was hast du bitte mit der zu tun?"
Er hörte sich ein wenig sauer an. Ich hätte auch gefragt woran das liegt, doch dann kam Siyeon und schlang ihre dünnen Arme um mich.

,,Hey Ten! Gehen wir?" ,fragte sie.

,,Klar." sagte ich, woraufhin sie mich los ließ ,,Bye Tae."

Niemand von uns sagte etwas bis wir im Café angekommen waren und unsere Sache bestellt hatten.

,,Du bist mit Taeyong befreundet?"

,,Ja."

,,Ich war auch mal mit ihm befreundet, aber wir haben uns irgendwann auseinander gelebt. In anderen Worten, er wollte mir nur an die Wäsche. Wie gefühlt allen Mädchen in der Schule."

Ich nippte an dem Vanillesmothie ,,Er hat sich geändert. Momentan ist er noch nicht mal in einer Beziehung."

,,Ich weiß. Seine Ex Chaeyoung ist eine Freundin von mir. Der Typ hat ernsthaft über Whats App Schluss gemacht. Und während der ganzen Beziehung hat er sie wie Dreck behandelt. Sie ist so oft zu mir gekommen um sich auszuheulen. Du glaubst mir nicht, wie oft ich ihr gesagt habe, dass sie Schluss machen soll, bevor er es macht. Naja sie hat nie auf mich gehört." Sie machte eine Pause um in ihre Waffel zu beißen

,,Aber wenn du ihn magst ist das deine Sache. Mir kam es schon immer vor, als wären seine Männlichen Freunde viel zu gut für ihn. Zum Beispiel Jaehyun. Jaehyun ist doch total ein Engel oder nicht? Wenn die so viel Zeit miteinander verbringen, wie kann Taeyong, dann so verkorkst sein?"

Ich wusste nicht was ich sagen soll. Taeyong war mein einziger Freund. Ich wollte nicht über ihn lästern und ich wollte ihr auch nicht wirklich zuhören, weil alles was sie sagte wahr war.

Ich glaube trotzdem, dass Taeyong sich verändert hat. In der Zeit die ich mit ihm verbracht habe, hat er nie ein Wort darüber verloren eine neue Freundin zu wollen.

,,Ich weiß es nicht. Es interessiert mich aber auch nicht. Ich mag ihn..."

,,Okay sorry."

,,Wir haben halt unterschiedliche Bilder von ihm und das ist okay."

Sie lächelte wieder. Dieses Lächeln war so wunderschön. Ich schmolz fast dahin. Aber auch nur fast.

— — —

Mitderweile war es schon fünf Uhr. Nach dem Café sind Siyeon und ich noch in den Läden rumgelaufen, um ein Geburtstagsgeschenk für ihre Mutter zu suchen. Hört sich vielleicht langweilig an, war aber gar nicht so uninteressant.

Ich öffnete die Tür mit meinem Schlüssel. Und betrat den Flur, wo ich meine Schuhe abstellte. Bevor ich in mein Zimmer ging, ging ich in die Küche, um mir etwas zum Essen zu holen.

Doch schon in dem Augenblick in dem ich die Küche betrat bereute ich es. Mein Onkel schaute mich wütend an. Wenigstens war Hwasa da, das würde heißen, dass mir nichts passieren würde. Sie sah aber enttäuscht aus.

,,Was fällt dir eigentlich ein, nach dem was du gestern abgezogen hast einfach so zu verschwinden? Und dann kommst du nichtmal nach der Schule direkt nach Hause, um dich zu entschuldigen."

Genervt rollte ich meine Augen ,,Ich hab gerade echt kein Bock darauf. Kann ich mir einfach ein Brot schmieren und in mein Zimmer gehen?"

,,Nein." Er stand von dem Stuhl auf und ging auf mich zu ,,Was sind das überhaupt für Klamotten?"

Ich schaute an mir herab und realisierte, dass ich Taeyongs Hoodie trug.

,,Ich sag dir doch der ist Schwul." Er drehte sich zu Hwasa, die immernoch enttäuscht Salat hackte, daraufhin drehte er sich zurück zu mir.

,,Ich bin nicht Schwul." murmelte ich.

,,Ach und wo warst du heute huh?"

Bevor ich die Sache durchdachte zückte ich mein Handy und Zeigte ihm ein Selfie von mir und Siyeon ,,Bei meiner Freundin. Meiner festen Freundin."

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The 7th Sense | NCT TaeTenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt