You can never be ready / Samu & Lina

Kapitel 19

Er stellte Lina vorsichtig wieder auf die Füße und bevor er seine Hände von ihrer Taille löste, versicherte er sich, dass alles okay war.
Er kramte in seiner Hosentasche nach dem Zimmerschlüssel, wurde dort aber nicht fündig.
Als Lina das bemerkte, griff sie nacheinander in die großen Taschen von Samu's Jacke, die noch immer über ihren Schultern hing und hielt dann freudestrahlend den Schlüssel in die Höhe.
Er nahm ihn ihr ab und öffnete im Handumdrehen die Tür und noch bevor Lina einen Fuß vor den anderen setzen konnte, hatte er sie wie schon zuvor hochgehoben und trug sie lachend in sein Zimmer. Vorsichtig setzte er sie am Fußende des Bettes ab.

Lina's Sicht:

Wow. Das war ja der Wahnsinn. Ein typisches Samu-Haber-Rockstar-Hotelzimmer. Ich war ziemlich beeindruckt, alles wirkte so luxuriös und gleichzeitig so gemütlich. An der Wand hing ein riesiger Fernseher und eine komplette Seite des Zimmers bestand aus einer riesigen Glasfront.
Ich stand vorsichtig auf und humpelte in Richtung Fenster. Dieser Ausblick auf die vielen Lichter der Stadt war atemberaubend.
Plötzlich legte er seine Hand auf meine Schulter und stellte sich neben mich. Das alles fühlte sich so vertraut und doch so surreal an. Mit seiner tiefen Stimme sagte er: "It feels like home."
"Ich bin ziemlich oft hier in München, a really beautiful city.", fügte er noch hinzu, aber schon nach seinem ersten Satz, waren meine Gedanken woanders.
Home... Zuhause... Bei diesen Worten zog sich mein Herz zusammen. Ein Zuhause, das war es, was ich mit Toby seit einigen Jahren hatte und jetzt ist meine Wohnung kalt und leer und es gab kaum noch Dinge, die an ihn erinnerten. Ich war nicht traurig, weil er weg war und mich nicht mehr liebte. Nein, ich war traurig weil diese Geschichte den Ort zerstört hatte an dem ich mich früher zu jeder Zeit wohl und sicher gefühlt habe. Meine Wohnung war für mich mittlerweile nur noch ein kalter und leerer Ort und ich beschloss in diesem Moment, mich in den kommenden Wochen in denen ich ohnehin Urlaub hatte, nach einer neuen Wohnung umzusehen.
Die alte Wohnung in der wir gemeinsam gewohnt haben war sowieso viel zu groß für eine Person und ich hoffte, so endlich mit diesem so schmerzhaften Kapitel abschließen zu können.