Kapitel 70

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Lina's Sicht

"Wir sind da.", verkündete Samu freudestrahlend und sah mich gespannt an. Auf der linken Seite der Straße erstreckte sich ein riesiger See. Das Sonnenlicht spiegelte sich auf der Wasseroberfläche und der Anblick war einfach atemberaubend. Wir fuhren einen kleinen Anstieg hinauf und am Ende des Schotterweges stand ein hübsches rotes Holzhaus im typisch skandinavischen Stil. Die freie Fläche um das Haus herum wurde sowohl links als auch rechts von riesigen Bäumen abgegrenzt. Ich stieg aus dem Auto, lehnte mich dagegen und ließ diesen ersten Eindruck auf mich wirken. "Wow!", brachte ich nur hervor. Von hier oben hatte man einen perfekten Ausblick auf den See und den dahinter liegenden Wald. Samu umrundete das Auto und nahm mich dann in den Arm. "Danke. Es ist unfassbar schön hier.", nuschelte ich an seinen Hals und atmete seinen Duft ein. Er legte seine Hand an meine Wange und brachte mich so dazu, ihn anzusehen. Seine Lippen näherten sich langsam und wir verloren uns in diesem leidenschaftlichen Kuss, an einem der schönsten Orte, die ich bisher gesehen hatte. Seine Bartstoppeln krazten auf meiner Haut und ich bekam sofort eine Gänsehaut. Wie sehr ich seine Nähe und seine Zärtlichkeiten doch liebte. "Komm, ich zeig dir das Haus.", flüsterte Samu an meinem Ohr, nachdem er sich aus unserem Kuss gelöst hatte. Er packte unsere Taschen aus, griff nach meiner Hand und führte mich auf die Veranda. Ich war schon jetzt verliebt in dieses Haus und in diesen Ort. Nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte, betraten wir nacheinander den großen Flur. "Welcome to my second home.", raunte er und schaute sich freudestrahlend um. Er stellte unsere Sachen vor der Treppe ab und führte mich herum. Es gab ein riesiges Wohnzimmer mit einem offenen Kamin, eine große Küche, ein Schlafzimmer und ein Bad. Alles wirkte einladend und gemütlich und war mit viel Liebe zum Detail eingerichtet worden. Im Obergeschoss zeigte Samu mir zwei weitere Schlafzimmer, ein zweites Wohnzimmer und ein weiteres Bad. Ich blieb vor einem der Fenster stehen und schaute nach draußen. Es war wirklich atemberaubend. Bisher war ich nur das Leben in der Großstadt gewohnt, aber seit ich hier in Finnland angekommen war, lernte ich die vielseitige Natur immer mehr zu schätzen. Das war wirklich ein Ort an dem man durchatmen und einfach mal die Ruhe genießen konnte. Samu umarmte mich von hinten und schmiegte sich an mich. "Gefällt's dir?", raunte er mir ins Ohr und küsste dann meinen Hals. Ein Kribbeln durchfuhr meinen ganzen Körper und ich schloss die Augen, um einfach nur den Moment zu genießen. "Es ist wundervoll.", flüsterte ich und war noch immer vollkommen geflasht. "Genau wie du.", antwortete Samu. Sofort bekam ich wieder eine Gänsehaut. Dieser Mann machte mich verrückt. "Komm mit. Ich zeig dir was.", sprach Samu und wir gingen nacheinander die schmale Holztreppe wieder herunter. Samu öffnete eine Tür und direkt dahinter führte eine weitere Treppe nach unten. "Der Keller?", fragte ich etwas verwirrt, denn ich wusste nicht, was an einem Keller so besonders war. Als wir unten angekommen waren und eine weitere Tür geöffnet wurde, wusste ich, warum Samu mir diesen Ort zeigen wollte. Es war kein Keller, wie man ihn sich vorstellte. Nicht dunkel, chaotisch und voller Spinnenweben. Nein, das hier war eine wahre Wellness-Oase. Wir standen in einem riesigen Raum mit gefliesten Wänden und das ganze glich einem überdimensionalen Badezimmer. Hinter einer Glastür verbarg sich eine Sauna, es gab einen kleinen Whirlpool und eine große Regendusche. Das war definitiv eine Überraschung, mit der ich nicht gerechnet hatte.


Samu's Sicht

Lina war unheimlich süß, wenn sie so beeindruckt war und nicht wusste, was sie sagen sollte. "Das ist ja der Wahnsinn.", staunte sie und grinste wie ein Honigkuchenpferd. "Ist das alles deins?", fragte sie ungläubig und ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. "Es gehört meiner Familie. Das ist unser Sommerhaus.", erklärte ich und musste unwillkürlich Lächeln, weil ich mit diesem Ort viele Erinnerungen verband. Lina inspizierte alles genau und schaute mich dann fragend an. "Können wir...", begann sie ihren Satz, doch ich wusste schon bevor sie weitersprach, worauf sie hinaus wollte. "Wann immer du willst. Für die nächsten Tage gehört es nur uns.", beantwortete ich ihre Frage und sie lächelte mich überglücklich an.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt