You can never be ready / Samu & Lina

Kapitel 20

Samu's Sicht

Lina's Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig. Eben schien sie noch so glücklich und begeistert, doch jetzt zeichnete sich Traurigkeit auf ihrem Gesicht ab. Ich bemerkte, dass irgendwas nicht stimmte. Sie blickte zu Boden und als ich mich vor sie stellte und ganz sanft ihr Kinn anhob, lief eine Träne über ihre Wange.
Ich breitete meine Arme aus und bot ihr damit stumm an, sie zu trösten.
Sie legte ihren Kopf an meine Brust und begann zu schluchzen. Ich streichelte langsam über ihren Rücken um sie zu beruhigen und flüsterte: "Don't cry."
Ich fragte mich die ganze Zeit über, was es war, dass sie so traurig machte...
Hatte ich irgendwas falsch gemacht oder was falsches gesagt?

Lina's Sicht

Oh man, es war mir ziemlich unangenehm, dass ich meine Gefühle so wenig unter Kontrolle hatte und jetzt wie ein Schlosshund heulte, während mich ein anderer, (zugegebenermaßen ziemlich toller) Mann im Arm hielt.
Ich wollte nicht, dass er mich für schwach hielt oder, dass er mein verheultes Gesicht sah aber ich war in diesem Moment einfach nicht stark genug um diese Welle an Emotionen, die mich förmlich überrollte, zu unterdrücken.
In seinen Armen fühlte ich mich so sicher und sein gleichmäßiger Herzschlag und seine unaufhörlich sanften Streicheleinheiten beruhigten mich.
Samu löste sich von mir und hob mich dann vorsichtig hoch, um mich wieder in Richtung Bett zu tragen. Mit mir im Arm setzte er sich hin und ließ mich dann vorsichtig neben sich herunter, sodass meine Beine auf seinem Schoß lagen. Er betrachtete meinen verletzten Knöchel, der mittlerweile ziemlich stark angeschwollen war und lächelte mich gequält an.
In diesem Moment klopfte es an der Zimmertür. Samu stand auf, lief zur Tür und öffnete sie, nahm 2 Kühlpads entgegen die ein Hotelmitarbeiter ihm reichte und drückte ihm ein Trinkgeld in die Hand und bedankte sich dann bevor er die Tür wieder schloss.
Ein Kühlpad legt er in den Kühlschrank, das andere legte er vorsichtig auf meinen Fuß, nachdem er sich wieder zu mir aufs Bett gesetzt hatte.
Es war wirklich beeindruckend, wie fürsorglich er sich um mich kümmerte. Ich lächelte ihn dankbar an, wohlwissend, wie schrecklich ich in diesem Moment aussah, doch ich hatte das Gefühl, dass ich bei ihm einfach ich selbst sein konnte und, dass ich mich nicht verstecken musste.