Kapitel 99

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Lina's Sicht

"Kannst du fahren?", fragte er und kramte seinen Autoschlüssel aus der Hosentasche hervor. Ich sollte sein Auto fahren? Das war bei diesem Mann und der besonderen Beziehung zu seinem Wagen definitiv ein Grund, sich geehrt zu fühlen.
Ich setzte mich ans Steuer und machte mich mit dem Auto vertraut, während Samu auf dem Beifahrersitz saß und das ganze kritisch beäugte. "Baby...please be careful.", sagte er mit besorgter Miene, als ich langsam rückwärts ausparkte. Typisch Mann... Wahrscheinlich dachte er, dass ich nicht in der Lage war, ein Auto zu fahren.
Nachdem wir einige Kilometer zurückgelegt hatten, entspannte er sich wieder. Offensichtlich hatte er etwas Vertrauen zu meinen Fahrkünsten gefasst. Er wandte seinen Blick jetzt sogar von der Straße ab und beobachtete mich lächelnd, während seine Hand auf meinem Oberschenkel ruhte. Plötzlich zog er sie weg und drehte das Radio lauter. Dort lief gerade der Song "Sex on fire" von den Kings of Leon.
Samu wartete auf den Einsatz und begann dann voller Inbrunst mitzusingen:

'Lay where you're laying, don't make a sound
I know they're watching, they're watching
All the commotion, the kiddie like play
Has people talking, talking

You, your sex is on fire

The dark of the alley, the breaking of day
The head while I'm driving, I'm driving
Soft lips are open, knuckles are pale
Feels like you're dying, you're dying

You, your sex is on fire
And you, your sex is on fire
Consumed with what's to transpire 

Er war voll in seinem Element und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen, denn er lieferte neben mir wirklich eine bühnenreife Performance ab. Seine tiefe Stimme ging trotz der lustigen Situation direkt unter die Haut und ich bekam augenblicklich eine Gänsehaut am ganzen Körper. Noch dazu kam dieser Text, der meine Gedanken sofort wieder in eine ganz bestimmte Richtung lenkte. 

Samu's Sicht

Meine kleine Gesangseinlage schien ihr zu gefallen. Ich hatte vielleicht etwas zu viel Alkohol getrunken, aber ich wusste trotzdem noch ganz genau, was ich wollte. Sie. Am liebsten sofort. Ich streichelte immer wieder sanft über ihren Oberschenkel und umso näher ich ihrer Körpermitte dabei kam, umso angespannter wurde sie.
Lina brachte das Auto schließlich vor meinem Haus zum stehen, schaltete den Motor aus und beugte sich zu mir herüber. Ich legte meine Lippen sanft auf ihre und sie erwiderte diesen Kuss. Als sie dann ihre kalte Hand in meinen Nacken legte, spürte ich, dass das mehr werden würde, als nur ein flüchtiger Kuss. Unsere Zungen begannen langsam und sinnlich miteinander zu spielen und mir wurde heiß und kalt zugleich.
Lina befreite sich hektisch von ihrem Sicherheitsgurt und kletterte dann in sekundenschnelle über die Mittelkonsole auf meinen Schoß. Ihre kleinen Hände umschlossen mein Gesicht und dieser zweite Kuss war anders als der erste. Stürmisch und voller Leidenschaft. Diese Frau war der absolute Wahnsinn.
Meine Hände glitten über ihre Hüfte, zu ihrem Hintern und dann unter ihre Jacke und ihren Pullover. Sie beantwortete das mit einem tiefen Seufzer und machte sich zeitgleich an den Knöpfen meiner Jeans zu schaffen.
Fuck. Ich war kurz vor dem Punkt, an dem ich mich nicht mehr länger zurückhalten konnte. Wir mussten das hier dringend ins Haus verlagern, ansonsten würde ich sie gleich direkt hier in meinem Auto nehmen.
"Lass uns rein gehen.", flüsterte sie, so als könnte sie meine Gedanken lesen. Ich öffnete die Tür, Lina schnappte sich ihre Tasche und kletterte von meinem Schoß herunter. Mit großen Schritten gingen wir Hand in Hand zur Tür. Als wir diese dann wieder hinter uns geschlossen hatten, kam Lina mir erneut ganz nah und legte ihre Lippen wieder auf meine. Ungeduldig öffnete sie jetzt auch den letzten Knopf meiner Hose und streifte sich dann selbst ihre Jeans ab. Voller Vorfreude darauf, sie wieder zu spüren, hob ich sie hoch und sie schlang sofort ihre Beine um mich.
"Bitte nimm mich.", flüsterte sie und steigerte meine Begierde damit ins Unermessliche. Wir lösten unsere Lippen nicht voneinander und liebten uns im Flur meines Hauses. Nachdem wir gemeinsam zum Höhepunkt gekommen waren, trug ich sie die Treppe hinauf und geradewegs ins Bett. Wir entledigten uns von den übrigen Klamotten, machten uns bettfertig und schliefen irgendwann erschöpft ein, nachdem wir uns ein weiteres Mal geliebt hatten. 

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt