Kapitel 53

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Lina's Sicht

Samu nahm meine Hand und wir gingen weiter. Wie ein verliebtes Paar schlenderten wir händchenhaltend durch den Wald und ich strahlte übers ganze Gesicht. Jeder Moment mit ihm, in dem ich mich so glücklich und unbeschwert fühlte, wurde immer wieder auch von meinen vielen Zweifeln begleitet.
Ein verliebtes Paar... Waren wir das? Würden wir das jemals sein? Würde es überhaupt funktionieren wenn er hier in Helsinki lebte und ich in München? Was war mit dem Altersunterschied? Immerhin trennten uns ca. 15 Jahre.
All diese Fragen kreisten wie ein Karussell in meinem Kopf und ich nahm sowohl meine Umgebung, als auch Samu kaum noch wahr.
Erst als er stoppte und mich besorgt anschaute, kehrte ich langsam ins Hier und Jetzt zurück.
Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er etwas gesagt hatte.
"Alles in Ordnung?", fragte er und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr. Selbst diese kleine und eigentlich so harmlose Berührung, löste ein angenehmes Kribbeln in mir aus. Innerlich tadelte ich mich dafür, dass ich mich so schnell von diesem Mann aus dem Konzept bringen ließ.
"Heute Abend...Wir sind zu einer Party eingeladen. Sami feiert Geburtstag.", erklärte Samu mir geduldig. Ich antwortete mit einem Nicken und lächelte Samu an, der mich daraufhin in seine Arme zog. Eine Weile standen wir einfach nur so da und genossen die körperliche Nähe zum jeweils anderen, während der kalte Wind meine Haare nun komplett durcheinander wehte.
Als wir wieder Zuhause ankamen, folgte ich Samu in die Küche und setzte mich auf die Arbeitsfläche, während er uns einen Tee machte. Er wartete darauf, dass das Wasser kochte und kam in der Zwischenzeit zu mir. Behutsam legte er seine Hände flach auf meine Oberschenkel und fixierte mich mit seinen blauen Augen. Er trat noch etwas näher an mich heran und stand zwischen meinen leicht geöffneten Beinen. Dieser Mann machte mich vollkommen verrückt und am liebsten hätte ich ihn zu mir gezogen um ihn zu küssen, doch ich wollte nichts überstürzen. Ich blieb einfach dort sitzen und erwiderte nur seinen tiefen Blick, der mir fast die Luft zum Atmen nahm.

Samu's Sicht

Das war wieder einer dieser Momente in denen ich spürte, wie groß mein Verlangen nach ihr war. Ich wollte sie, aber ich versuchte geduldig zu bleiben. Das fiel mir unheimlich schwer, denn mein Körper verzehrte sich nach ihr und das wurde noch verstärkt als sie ihre kalten Hände auf meine Schultern legte und sich etwas vorbeugte. "Danke. Es ist alles so wunderschön hier...mit dir.", flüsterte sie und ihre Hände wanderten weiter, glitten über den Saum meines T-Shirts und trafen dort auf meine nackte Haut. Wow, dieser Moment war magisch, doch noch bevor ich irgendwas tun konnte, ließ sie sich von der Arbeitsfläche herunter gleiten und drückte mich sanft zur Seite. Ich blieb völlig perplex stehen und schaute ihr sehnsüchtig hinterher.

Lina's Sicht

Ich kam gerade aus dem Schlafzimmer zurück, wo ich mir etwas bequemes angezogen hatte, als Samu mit unseren Tassen in der Hand die Treppe hoch kam und mich anlächelte. Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und wir machten es uns auf der Couch bequem. Er breitete wieder die kuschelte Decke über uns aus und streckte dann einladend seinen Arm nach mir aus. Ich kuschelte mich an seine starke Schulter und genoss seine Nähe, während wir unseren Tee tranken und über alles mögliche plauderten. Ich spürte, dass ich ziemlich müde wurde und irgendwann musste ich dann schließlich eingeschlafen sein.
Als ich wieder aufwachte, lag ich auf der Couch, doch Samu konnte ich nirgendwo entdecken. Ich zog mein Handy heraus und stellte erleichtert fest, dass es erst 14 Uhr war. Ich hatte also noch genug Zeit und entschied mich deshalb, Jenny anzurufen.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt