You can never be ready / Samu & Lina

Kapitel 58

Samu's Sicht

Als ich mich umdrehte, stand Mara neben mir. Sie war um mehrere Ecken mit Sami verwandt und vor 9 oder 10 Jahren, hatte ich mal was mit ihr am laufen. Damals fand ich sie wirklich heiß, aber umso mehr ich darüber nachdachte, umso unangenehmer wurde mir das ganze. Sie war absolut nicht mein Typ, viel zu unnatürlich, arrogant und zickig. Sie war leicht zu haben und das war wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass ich damals was mit ihr angefangen habe.
"Heeeeey Samu!", begrüßte sie mich überschwänglich und fiel mir um den Hals. "Wir haben uns ja ewig nicht gesehen.", fügte sie hinzu und nahm dann auf dem Barhocker neben mir Platz. Obwohl ich schon jetzt genervt von ihr war, versuchte ich freundlich zu sein. Sie bestellte sich ein Glas Sekt und ich mir noch einen weiteren Drink.
Je länger ich sie anschaute, desto mehr fragte ich mich, was mich damals geritten hat. Sie war stark geschminkt und ihre Lippen waren noch üppiger, als bei unserer letzten Begegnung. Sie waren wohl das Resultat einer weiteren Beauty OP, genauso wie ihre großen Brüste, die sie in dem knappen schwarzen Kleid das sie trug präsentierte, wie sie es schon damals getan hatte.

Lina's Sicht

Wir saßen an einem der Tische, die etwas abseits standen. Riku stellte mir noch ein paar Leute vor und kümmerte sich liebevoll um mich, solange Samu nicht an meiner Seite war. Doch wo war er eigentlich? Ich ließ meinen Blick durch den großen Raum schweifen, aber ich konnte ihn nirgendwo entdecken. Ich beschäftigte mich auch nicht weiter damit, nach ihm zu suchen und wandte mich wieder Riku zu. Er erzählte mir von seiner Familie und von seiner Rolle in der Band und er hatte auch die ein oder andere Geschichte über Samu auf Lager. Immer wieder betonte er, dass er ihn noch nie so gelöst und glücklich gesehen hatte, wie in meiner Gegenwart.
Plötzlich erblickte ich Samu, der zur Bar ging und sich dort auf einen Barhocker sinken ließ. Allein ihn zu sehen, ließ mein Herz höher schlagen und mein Blick ruhte auf ihm, während ich Riku weiterhin zuhörte.
Offensichtlich hatte er meine Geistesabwesenheit aber bemerkt, denn er fragte mit einem süffisanten Grinsen: "Er hat es dir ganz schön angetan, oder?".
Ich fühlte mich irgendwie ertappt und nickte nur schüchtern.
"Ihm geht es mit dir genauso, glaub mir.", sagte er sanft und tätschelte dabei meine Schulter, so als würde er mir Mut machen wollen.
Es freute mich, das von seinem bestem Freund zu hören, er kannte ihn schließlich so gut wie kaum ein anderer.
Immer wieder schaute ich zu Samu herüber, doch plötzlich war er nicht mehr alleine. Eine schwarzhaarige Frau in einem viel zu kurzen Kleid stand neben ihm und streichelte seinen Rücken. Die beiden schienen sich zu kennen. Ich versuchte das zu ignorieren, doch es gelang mir nicht wirklich. Ich versuchte mich auf das Gespräch zu konzentrieren. Auch Osmo hatte sich jetzt zu uns gesellt und erzählte begeistert, wie sehr er sich auf seinen bevorstehenden Urlaub freute. Unwillkürlich musste ich mir vorstellen, wie wunderbar es wäre, mit Samu Urlaub zu machen.
Nur wir zwei, Sonnenuntergänge am Strand, glücklich und über beide Ohren verliebt...
Bevor meine gedankliche Schwärmerei noch größere Ausmaße annahm, versuchte ich wieder realistisch zu sein. Immerhin waren wir noch nicht mal ein Paar und die Wahrscheinlichkeit, dass das in naher Zukunft so sein wird, erschien mir plötzlich sehr gering, als ich wieder zu ihm schaute...