Kapitel 68

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Samu's Sicht

Kurz nachdem ich das Gespräch mit meiner Mutter beendet hatte, kam Lina zurück ins Wohnzimmer. Sie trug mal wieder einen Pullover von mir, der ihr viel zu groß war, doch trotz des ungewöhnlichen Outfits sah sie umwerfend und zugegebenermaßen ziemlich heiß aus. Ich musste mich wirklich beherrschen, nicht zu aufdringlich zu sein. Als sie näher kam, erkannte ich im gedimmten Licht eine lange Narbe an der Seite ihres Oberschenkels. Ich versuchte einen genaueren Blick darauf zu erhaschen und suchte ihre schönen langen Beine instinktiv nach weiteren Narben oder Auffälligkeiten ab. Aus irgendeinem Grund breitete sich ein flaues Gefühl in meinem Magen aus und ich machte mir plötzlich Sorgen um sie. Wer oder was war Schuld an dieser Verletzung, die offenbar schon etwas länger zurücklag? War ihr etwas schlimmes passiert? Hatte ihr das jemand anders zugefügt? Sollte ich sie darauf ansprechen und nachfragen? Lina setzte sich zu mir und kuschelte sich unter die große Decke. Ich legte meinen Arm um sie und sie lächelte zufrieden. Ich liebte es, ihr so nah zu sein und sie bei mir zu haben. Eigentlich wollten wir einen Film anschauen, doch dazu kamen wir nicht, weil wir zu sehr mit uns beschäftigt waren. Wir kuschelten, streichelten uns gegenseitig und verloren uns immer wieder in leidenschaftlichen Küssen, die von Mal zu Mal intensiver wurden. Ich liebte es so ungezwungen mit ihr zusammen zu sein. Das hatte ich noch nie mit einer Frau erlebt. Lina war einfach anders, so besonders und trotzdem so bodenständig und irgendwie schüchtern. Das gefiel mir unheimlich gut. Schon die einfachsten Dinge erfreuten sie und ließen sie übers ganze Gesicht strahlen. Ich liebte es, sie einfach nur anzusehen, oder ihr zuzuhören, wenn sie von ihrer Familie, von ihren Freundinnen oder von ihrem Job erzählte. Sie öffnete sich von Tag zu Tag mehr und so kamen wir uns, auch abgesehen von der körperlichen Ebene, immer näher. Als sie müde wurde und es ihr sichtlich schwer fiel, die Augen offen zu halten, trug ich sie ins Bett. Ich half ihr dabei, den Pullover auszuziehen und deckte sie dann zu. Mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedete ich mich ins Bad, da ich vor dem schlafen gehen noch duschen wollte. Als ich zurück kam, schlief Lina bereits tief und fest. Ich setzte mich aufs Bett und beobachtete sie. Ihr Gesicht war entspannt und sie sah, wie immer, wunderschön aus. Ich streichelte über ihre seidigen Haare, schaltete dann das Licht aus und legte mich zu ihr.


Lina's Sicht

Am Morgen wachte ich auf, weil mir so unerträglich warm war. Als ich nach einigen Minuten in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen, bemerkte ich, dass Samu mit seinem großen und zugegebenermaßen ziemlich schweren Körper halb auf mir lag. Er hatte seinen Arm um meine Taille geschlungen, sein Kopf ruhte auf meiner Schulter und seine Beine waren unter der Decke mit meinen verschlungen. Ich lehnte meinen Kopf an seinen und streichelte sanft über seine zerzausten Haare. "Hmm.", raunte er und bewegte sich langsam. Als er seinen Kopf anhob, schaute ich direkt in seine ozeanblauen Augen. Er lächelte und kuschelte sich dann noch enger an mich. Ich hatte wirklich wahnsinniges Glück mit diesem Mann. Er war so liebevoll, einfühlsam und vor allem war er verdammt sexy. "Was machen wir heute?", fragte ich voller Erwartung, denn ich konnte es kaum erwarten, dass Samu mir mehr von seinem Leben und von seiner Heimat zeigte. "Ich hab da eine Idee.", murmelte er und grinste geheimnisvoll.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt