Kapitel 102

246 7 0
                                    

Lina's Sicht

Das Flugzeug rollte auf die Startbahn und ich lehnte mich zurück und schaute aus dem Fenster. Wehmütig erinnerte ich mich immer wieder an die vielen schönen Momente, die wir hier in Finnland gemeinsam verbracht hatten. Ich war spontan mit einem mir fast fremden Mann hierher geflogen, der mir komplett den Kopf verdreht hatte und nun flog ich wieder zurück und dieser blonde Finne hatte sich als mein absoluter Traummann entpuppt.
Ich vermisste Samu schon jetzt.
Knapp zwei Stunden später landete das Flugzeug in München. Ich machte mich umgehend auf den Weg zur Gepäckausgabe und wartete dort ungeduldig auf meinen Koffer. Als ich diesen dann endlich bekommen hatte, ging ich zur S-Bahn und fuhr damit ins Stadtzentrum, da das die schnellste und günstigste Variante war, um nach Hause zu kommen.
Als ich meine Wohnung betrat, fühlte sich alles irgendwie fremd an. Ich war jetzt wieder alleine und der Mann, den ich liebte und mit dem ich die letzten zwei Wochen fast 24 Stunden am Tag zusammen war, war hunderte Kilometer entfernt.
Ich stellte meinen Koffer neben meinem Bett ab und ließ mich erschöpft auf die weiche Matratze fallen.
Shit, ich musste ihm dringend schreiben.
Hastig zog ich mein Handy aus der Hosentasche und tippte eine kurze Nachricht an Samu: "Bin wieder zu Hause. Vielen Dank für die schöne Zeit. Ich vermisse dich jetzt schon."
Das gleichte teilte ich dann auch meinen Mädels in unserer gemeinsamen WhatsApp-Gruppe mit. Gerade als ich mein Handy zur Seite gelegt hatte, vibrierte es und das Display zeigte eine Nachricht von Samu an:
"Bin bald wieder bei dir. Ich liebe dich."
Bei diesen Worten musste ich lächeln. Ich tippte noch schnell eine Antwort und begann dann, meinen Koffer auszupacken.
Nachdem das erledigt war und ich die Waschmaschine angestellt hatte, ließ ich mir ein Bad ein. Das warme Wasser half mir sofort dabei, mich zu entspannen und für einen Moment abzuschalten.
Als ich fertig war, zog ich mir etwas bequemes an, setzte mich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein.
Der Tag war ziemlich anstrengend gewesen und im ganzen Reisestress hatte ich es nicht mal geschafft, etwas zu essen. Mein Magen machte sich jetzt in regelmäßigen Abständen bemerkbar und da mein Kühlschrank leer war, beschloss ich, mir etwas zu bestellen. Mein Fastfood Konsum hatte in letzter Zeit definitiv zugenommen. Das musste ich dringend wieder ändern, um in Form zu bleiben.
Plötzlich klingelte es an der Tür und ich war etwas verwundert...
Als ich sie öffnete, standen Jenny, Julia und Lara freudestrahlend davor. Sie umarmten mich nacheinander und wir machten es uns dann zu viert auf der Couch bequem.
Mein Plan, Pizza zu bestellen stieß auch bei ihnen auf Begeisterung und so bestellte ich nicht für mich alleine, sondern für uns alle. Wir stießen mit einem Glas Sekt darauf an, dass wir endlich wieder vereint waren und ich war wirklich froh, meine Freundinnen nach so langer Zeit in der so viel passiert war wiederzusehen.
"Und jetzt...erzähl uns alles.", sagte Julia neugierig während wir unsere Pizzen aßen und alle stimmten ihr wild nickend zu.
Alles? Ich wusste gar nicht, wo ich da anfangen sollte...
Ich erklärte ihnen so verständlich wie möglich, wie es überhaupt dazu gekommen war, dass ich mit DEM Samu Haber nach Helsinki geflogen war. Zugegebenermaßen wusste ich selbst immer noch nicht so ganz warum ich das getan hatte, doch es hatte sich ja als absolut richtige Entscheidung herausgestellt.
Meine besten Freundinnen waren sichtlich angetan von dieser ziemlich kitschigen Story und die Frage die ihnen jetzt noch auf der Zunge brannte war:
"Was ist denn jetzt da zwischen euch?".
Es erschien mir selbst noch immer ziemlich unwirklich...
"Ja, wir sind zusammen. Wir...wir haben uns ineinander verliebt und ich bin überglücklich.", sagte ich und strahlte übers ganze Gesicht. Als sie das hörten, kreischten sie vor Freude und beglückwünschten mich überschwänglich.
"Wow, da kann man ja echt neidisch werden.", seufzte Lara und Julia nickte zustimmend. "Der Typ ist sooo heiß. Ich hab es mit eigenen Augen gesehen.", sagte Jenny und fächelte sich theatralisch Luft zu. "Und? Wie ist er so?", fragte Julia und alle Augen waren jetzt wieder auf mich gerichtet. "Er ist ein richtiger Gentlemen und sehr zuvorkommend und..." - "Nein. Wie ist er so? Du weißt schon...im Bett? Genauso heiß wie sein Körper?". Diese Frage schockierte mich etwas, aber das war typisch für Jenny.
"Komm, sag schon.", flüsterte Lara geheimnisvoll. Ich wusste, dass ich keine andere Wahl hatte. "Er ist..., er weiß wie..., Ja, es ist der absolute Wahnsinn. Ich meine...ich hab sowas noch nie erlebt.", stotterte ich und versuchte dabei ihren neugierigen Blicken auszuweichen.
Die drei freuten sich anscheinend sehr über meine detaillierten Ausführungen und wir verbrachten noch einen lustigen Abend zusammen. Gegen 22 Uhr machten sie sich dann wieder auf den Heimweg und nachdem ich etwas aufgeräumt hatte, fiel ich erschöpft ins Bett. Ich schrieb Samu noch eine Nachricht und schlief dann ein.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt