Kapitel 45

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Lina's Sicht

Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, zog ich mein Handy aus meiner Hosentasche. Ich hatte mehrere Nachrichten von Lara und Julia. Offenbar hatte Jenny ihnen schon erzählt wo und mit wem ich die nächsten Tage verbringen würde. Sie konnten es kaum glauben und wünschten mir viel Spaß. Ich wusste, dass die Mädels mich mit Fragen löchern würden sobald wir telefonierten, deshalb beließ ich es erstmal bei einem kurzen "Danke!". Dann tippte ich noch eine kurze Nachricht an Jenny, um ihr mitzuteilen, dass ich gut in Helsinki angekommen war. Vielleicht würde ich die drei ja früher wiedersehen als gedacht... Um nicht sofort wieder loszuheulen, schlug ich mir diesen Gedanken sofort wieder aus dem Kopf. Ich öffnete Instagram und scrollte durch die neuesten Beiträge von meinen Freunden und Bekannten. Dann kam mir die Idee, auf Instagram nach Samu zu suchen. Ich tippte seinen Namen ein und wurde sofort fündig. Ich schaute mir seine unzähligen Bilder an... Samu auf der Bühne, Samu bei The Voice of Germany, Samu mit seinen Jungs... Aber es gab kein Bild von ihm und dieser blonden Frau. Ein schriller Ton riss mich plötzlich aus meinen Gedanken. Offensichtlich hatte jemand an der Haustür geklingelt. Ich schloss die Badezimmertür so geräuschlos wie möglich auf und öffnete sie dann einen Spalt breit. Ich hörte, dass Samu und ein anderer Mann ein paar Worte auf Finnisch wechselten, dann wurde die Tür wieder geschlossen und es war wieder still.


Samu's Sicht

Ich wusste, dass es definitiv keine Lösung für Probleme war, aber ich öffnete den Kühlschrank und zog eine noch halbvolle Flasche Vodka heraus. Ich stellte sie auf den Tisch und holte mir ein Glas aus dem Schrank. Ich musste diesen Schmerz betäuben und diese Ungewissheit loswerden, bis sie endlich wieder mit mir redete. Ich kippte einen Schluck der klaren Flüssigkeit ins Glas und leerte es dann in einem Zug. Jetzt bekam ich Hunger. Etwas zu essen war in Kombination mit dem Alkohol wahrscheinlich keine allzu schlechte Idee, also zog ich mein Handy heraus und bestellte uns 2 Pizzen. Ich hoffte, dass Lina mit mir essen würde. Ich musste mit ihr reden, ihr das alles erklären und vor allem musste ich sie wieder in meiner Nähe haben. Zu wissen, wie schlecht es ihr ging und wie mies sie sich fühlte, brachte mich um den Verstand. Innerhalb viel zu kurzer Zeit hatte ich viel zu viel Alkohol getrunken, was ich bemerkte, als ich aufstand um dem Pizzaboten die Tür zu öffnen. Ich versuchte gefasst zu wirken und mir meinen Zustand nicht anmerken zu lassen. Von Lina war auch jetzt immer noch nichts zu sehen gewesen. Sehnsüchtig schaute ich die Treppe hinauf und fragte mich, ob sie noch immer weinend im Badezimmer saß. Ich war Schuld an all dem. Tränen stiegen mir in die Augen als ich zurück in die Küche ging. Ich stellte die Pizza ab, setzte mich dann wieder an den Tisch und trank einen weiteren Schluck Vodka. Die Flasche war mittlerweile fast leer und ich wusste, dass das was ich hier tat, falsch war. Ich müsste mich eigentlich von meiner besten Seite zeigen und mich um sie kümmern, wenn ich sie für mich gewinnen wollte. Stattdessen hatte ich sie verletzt, sie zum weinen gebracht und jetzt saß ich hier und ließ mich volllaufen. Ich trank den letzten Schluck aus und beschloss dann, gleich nochmal nach ihr zu sehen, aber diesen Weg konnte ich mir offenbar sparen.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt