Kapitel 47

375 8 0
                                    

Samu's Sicht

In ihrem Blick lag Angst. Das war das, was ich am wenigsten wollte. Ich wollte meinem Mädchen keine Angst machen. In den letzten Tagen hatte ich immer das Gefühl, dass sie sich bei mir wohl und sicher fühlte, doch ich war ein Idiot und hatte das alles in so kurzer Zeit zerstört. Wir waren uns ganz nah und ich fühlte mich auch in dieser Situation so sehr zu ihr hingezogen, dass es fast schon weh tat. "Samu...", flüsterte sie flehend und noch immer liefen Tränen über ihre Wangen.


Lina's Sicht

Sein Verhalten machte mir Angst. Er war doch in den letzten Tagen mein starker Beschützer gewesen. Jetzt war er so wütend, fast schon aggressiv. Lag das daran, dass er so viel Alkohol getrunken hatte? Ich blickte in sein schönes, schmerzverzerrtes Gesicht und spürte die Anspannung zwischen uns. Ich hob ganz langsam meine Hand und strich sanft über sein Gesicht. Er fühlte sich gut an und sein stoppeliger Bart kitzelte an der Innenseite meiner Hand. Samu schloss die Augen und schien diese Berührung zu genießen. Als er sie wieder öffnete, lief eine Träne über seine Wange. "Samu...", flüsterte ich und schaute ihn fragend an. "Ich brauche dich.", hauchte er und schüttelte den Kopf. Ich legte meine Hand in seinen Nacken und schaute ihn eindringlich an. Dann sprach er leise weiter: "Ich hab mich in dich verliebt. Du bist etwas besonderes. Das hab ich gemerkt, als ich dich das erste Mal gesehen habe, als sich unsere Blicke trafen, als du mich angelächelt hast.". Wow. Das war eine ziemlich klare Ansage. Ich sagte nichts, dazu war ich gerade nicht in der Lage. Mein Kopf musste erstmal verarbeiten, was er mir da gerade gesagt hatte. Sein Blick ruhte noch immer auf mir und ich wusste, dass er auf eine Antwort wartete. "Ich bin völlig verrückt nach dir.", fügte er noch flüsternd hinzu und legte seine Hand vorsichtig an meine Wange.


Samu's Sicht

Jetzt war es raus. Jetzt wusste sie, was ich fühlte und ich hoffte, dass sie mich nicht zurückweisen würde. Für eine gefühlte Ewigkeit schaute ich sie an und wartete darauf, dass sie etwas sagte. Dann verzogen sich ihre Lippen zu einem vorsichtigen Lächeln und gleichzeitig liefen immer noch Tränen über ihr Gesicht. Sie war so wunderschön, selbst in dieser Situation. Sie flüsterte: "Samu...Mir geht es genauso." und legte ihre zarten Hände auf meine Brust. Mein Herz machte einen Sprung und ihre Worte lösten ein Glücksgefühl in mir aus, doch ich musste mich beherrschen und ruhig bleiben. Ich hatte versprochen ihr Zeit zu geben und nichts zu überstürzen und daran wollte ich mich auch halten um sie nicht schon wieder zu enttäuschen. Ich wollte sie glücklich machen, denn ich wusste, dass sie die Frau ist, mit der auch ich glücklich sein kann.


Lina's Sicht

Wow. Ich war sprachlos. Seine Worte lösten ein Glücksgefühl in mir aus und doch machte es mir irgendwie Angst. War ich schon wieder bereit für sowas? Wusste ich überhaupt was da alles auf mich zukam? Wir kannten uns doch kaum und waren eigentlich so verschieden, aber wir wollten uns. Wir wollten uns mit jeder Sekunde mehr und das wurde mir mal wieder klar, als er mich in den Arm nahm und mich fest an sich drückte. Es beruhigte mich seinen Herzschlag zu hören und ich schloss die Augen und genoss diesen Moment. Wir standen lange so da. Ich umklammerte ihn und er hatte seine starken Arme um mich gelegt. Als er mich nach einiger Zeit wieder losließ schaute er mich sanft an und sagte: "Let's go. Ich hab uns was zu essen bestellt.". Er nahm meine Hand und wir gingen gemeinsam nach unten in die Küche.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt