You can never be ready / Samu & Lina

Kapitel 72

Lina's Sicht

"Wow. Das schmeckt fantastisch.", stellte ich voller Erstaunen und mit vollem Mund fest. "Ich habe viele verborgene Talente.", scherzte Samu und schenkte mir noch ein Glas Wein ein. Meine Gedanken schweiften sofort ab, doch ich ermahnte mich innerlich selbst, denn immerhin war ich diejenige, die so viel Wert darauf legte, dass wir es langsam angehen ließen. Als wir fertig gegessen und die Küche aufgeräumt hatten, kuschelten wir uns zusammen auf die große Bank und deckten uns mit einer flauschigen Decke zu. Samu nahm die Weinflasche und kippte noch etwas von der dunkelroten Flüssigkeit in unsere Gläser. "Auf uns!", raunte er verführerisch und erhob sein Glas. Auf uns... Was war das überhaupt zwischen uns? Meine Gefühle für diesen blonden Finnen waren mittlerweile eindeutig und ich war mir ziemlich sicher, dass es bei ihm genauso war, doch bisher hatten wir kein einziges Wort darüber verloren. "Was ist los? Du wirkst so traurig.", sagte er sanft und streichelte über meine Wange. Sollte ich ihm von meinen Bedenken erzählen? Sollte ich ihn fragen, was das alles für ihn bedeutete? Musste ich einfach geduldiger sein und uns mehr Zeit geben? Ich wollte Gewissheit, doch aus irgendeinem Grund hatte ich Angst, dass seine Antwort mich möglicherweise verletzen würde. "Ich weiß auch nicht.", seufzte ich und schüttelte resigniert den Kopf. "It's okay. You can tell me everything.", flüsterte Samu und nahm meine Hand. Wir verschränkten unsere Finger miteinander und nachdem wir uns eine Weile angeschwiegen hatten, nahm ich all meinen Mut zusammen und begann zu reden: "Weißt du... Ich liebe es bei dir zu sein, Zeit mit dir zu verbringen und dir so nah zu sein. Eigentlich hatte ich komplett die Nase voll von Männern, aber meine Gefühle für dich haben mich komplett überrollt.". "Oh Baby, mir geht es doch genauso. Don't worry.", unterbrach er mich. "Du verstehst das nicht, Samu. Ich weiß einfach nicht, wie das mit uns weitergehen soll. Ich weiß nicht, wie du dir eine Zukunft mit mir vorstellst, oder ob du dir überhaupt eine Zukunft mit mir vorstellst...", fuhr ich fort und die vorher noch so romantische Stimmung hatte sich jetzt deutlich verändert. "Ich hätte dich am liebsten für immer an meiner Seite, Lina. Ich weiß, das klingt total crazy, aber du bist alles, was ich mir immer gewünscht habe. I need you. Really." - "Samu, hör auf." - "Nein, ich meine es ernst. Ich weiß, dass das alles nicht einfach ist, aber wenn wir beide das wollen bekommen wir es hin.", sagte er jetzt energischer und schaute mich traurig an. "Ich brauche dich. Du bist alles für mich.", flüsterte er jetzt und legte meine Hand auf sein Herz und drückte sie fest an sich. Ich fühlte genau wie er. Ich konnte ihn schon nach dieser kurzen Zeit gar nicht mehr aus meinem Leben wegdenken, doch ich hatte Angst, dass unsere Beziehung an den vielen Problemen scheitern würde, die das alles mit sich brachte. Samu war ein Rockstar, er stand im Rampenlicht, wurde von Millionen Frauen angehimmelt und außerdem hatte er seinen Lebensmittelpunkt hier in Helsinki, während ich in München wohnte. Wie sollte das alles funktionieren?