Kapitel 27

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Lina's Sicht

Ich wurde langsam wach... Wo bin ich? Ich sah mich um, doch es war noch ziemlich dunkel. Der gestrige Abend tauchte in meiner Erinnerung auf. Die Blicke des gutaussehenden Typen, der Moment in dem er mich ansprach und ich direkt in seine eisblauen Augen schaute, meine Verletzung am Fuß und dann dieses Hotelzimmer und die vielen Lichter, die man von hier oben sehen konnte und dann seine Frage...und dieser Satz den er sagte... "Ich könnte es nicht ertragen, dass wir uns nach diesem Abend nie wieder sehen werden.", hallte es in meinem Kopf nach. Ich lag immer noch in seinem Arm, so wie wir irgendwann eingeschlafen waren. Vorsichtig streckte ich meinen Arm nach meinem Handy aus, das auf dem Nachtschrank lag. Es war 8:30 Uhr, besonders lange hatten wir als nicht geschlafen und trotzdem fühlte ich mich erstaunlich gut. Die schlechte Laune der letzten Wochen schien komplett verflogen zu sein. Lag das an ihm? Ich musste gehen, bevor er aufwachte, sodass ich wenigstens ansatzweise in der Lage war, einen klaren Gedanken zu fassen, was seine Frage von gestern Abend betrifft. Am liebsten hätte ich mich nochmal an ihn gekuschelt aber ich wusste, dass das nicht besonders hilfreich gewesen wäre um eine objektive Entscheidung zu treffen. Ich schaute ihn an. Sein Gesicht wirkte so entspannt und er atmete ruhig und gleichmäßig, seine blonden Haare waren jetzt noch verwuschelter als gestern Abend, was ihn ziemlich süß aussehen ließ. Ich befreite mich vorsichtig aus seinen Armen und ging dann leise ins Bad, um mein Gesicht zu waschen und meine Klamotten anzuziehen. Mein Handy verstaute ich wieder in meiner Handtasche und ich ließ meinen Blick dann ein letztes Mal durchs Hotelzimmer schweifen und blieb unwillkürlich wieder viel zu lange bei Samu hängen, der immer noch friedlich schlief. Ich wollte ihm eine kleine Nachricht hinterlassen. Einfach so gehen und möglicherweise nie wieder etwas von ihm hören? Das konnte ich nicht. Ich brauchte zumindest noch etwas Bedenkzeit um mich zu entscheiden, auch wenn mein Herz schon längst eine Entscheidung getroffen hatte. Auf dem Tisch entdeckte ich einiges an Papierkram. Ich durchsuchte den Stapel und schnappte mir dann einen der Zettel, dessen Aufschrift mir unwichtig erschien und einen Stift und kritzelte:

"Danke für alles, Samu. Wir sehen uns heute Abend in der Olympiahalle. Ich werde da sein. Lina"

Ich überlegte... Sollte ich meine Handynummer dazu schreiben? Oder die Adresse meiner Wohnung? Die Wahrscheinlichkeit ohne eine dieser beiden Varianten mit ihm in Kontakt zu bleiben, erschien mir verschwindend gering, immerhin war ich bei seinem Konzert heute Abend nur einer von tausenden Fans, wie sollte er mich dort also fnden? Ohne noch weiter zu überlegen, kritzelte ich meine Handynummer auf den Zettel und legte ihn dann zusammen mit dem T-Shirt, dass er mir gestern Abend gegeben hatte, auf den Tisch und schlich mich dann leise heraus.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt