Kapitel 26

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Samu's Sicht

"Erzähl mir was von dir, Samu.", sagte sie leise. Ihre Stimme klang neugierig und sie lächelte seit einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder.
Neugierig... Hatte sie jetzt doch Interesse an mir? Bei diesem Gedanken machte mein Herz einen kleinen Sprung und ich begann zu erzählen. Ich erzählte ihr von den Jungs, von meiner Familie die ebenfalls in Finnland lebte und von den bisherigen Konzerten unserer Tour, die größtenteils hier in Deutschland stattgefunden haben. Sie hörte interessiert zu und lächelte mich immer wieder an, hin und wieder fragte sie mich etwas und ich versuchte ihr in einer Mischung aus Deutsch und Englisch alle Fragen zu beantworten, die sie mir stellte. Sie wirkte jetzt wieder so entspannt und es fühlte sich immer mehr so an, als würden wir uns schon lange kennen. Mit ihren schönen Augen sah sie mich jetzt nahezu ununterbrochen an und ihre Nervosität und Unsicherheit von vorhin schien komplett verflogen zu sein.

Lina's Sicht

Er war wirklich ein interessanter Mensch. Das alles klang so aufregend, aber er machte nicht den Eindruck, als würde ihn dieses Leben als Rockstar stressen, nein, er wirkte absolut zufrieden und glücklich und es klang so, als hätte er unheimlich viel Spaß daran, auf der Bühne zu stehen. Auch seine Familie schien ihm sehr wichtig zu seinund das war anscheinend etwas, das wir gemeinsam hatten, denn für mich stand meine Familie auch an erster Stelle und ich hatte ein sehr enges Verhältnis zu meiner Mutter und meiner Schwester. Jedes Mal, wenn er sein Zuhause in Helsinki erwähnte, musste ich mir unwillkürlich vorstellen, wie es wohl wäre seiner Einladung zu folgen und ihn in seine Heimat zu begleiten. Nachdem ich nun so viel mehr über ihn erfahren hatte, herrschte wieder Stille zwischen uns. Samu lag nicht mal einen Meter von mir entfernt und doch war alles so unrealistisch. Wir schauten uns eine gefühlte Ewigkeit an und mit jeder Sekunde stieg meine Nervosität wieder. Dann streckte er langsam seine Hand nach mir aus und legte sie sanft auf meine. Ich schaute auf unsere Finger, die sich quasi wie von alleine miteinander verschränkten und diese Geste löste wieder ein Kribbeln in mir aus. Als ich Samu wieder anschaute, wirkte er nachdenklich. "Bitte, komm mit mir nach Helsinki.", flüsterte er. Sofort füllten sich meine Augen wieder mit Tränen, ich wusste gar nicht warum, doch ich konnte meine Emotionen nicht länger zurückhalten und begann wieder zu weinen. Samu rückte näher zu mir und zog mich wieder an seinen warmen Körper und in seine starken Arme. Unterbrochen von meinem andauernden Schluchzen, flüsterte ich immer wieder "Ich kann das nicht.", aber ich wollte es, ich wollte es unbeding und mein Herz setzte sich immer mehr gegen meinen Verstand durch, bis ich irgendwann mit dem Kopf auf Samus Brust einschlief.

Samu's Sicht

Na toll. Schon wieder hatte ich sie zum Weinen gebracht. Hatte ich etwas falsches gesagt? Warum wehrte sie sich so dagegen und warum machte das alles sie so fertig? Es schien ihr doch zu gefallen, hier in meiner Nähe zu sein, oder etwa nicht? Gleichmäßig streichelte ich über ihren Rücken und starrte in die Dunkelheit, bevor auch ich endlich einschlief.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt