You can never be ready / Samu & Lina

Kapitel 94

Samu's Sicht

Sanna? Was wollte sie hier? Sie hatte mir gar nicht erzählt, dass sie vorbeikommen wollte. Sie saß auf der obersten Stufe der kleinen Treppe vor meiner Haustür und kam auf uns zu, als wir aus dem Auto stiegen. Wir umarmten uns zur Begrüßung und ich merkte ihr an, wie überrascht sie war, eine Frau an meiner Seite zu sehen. "Sanna? Das ist Lina. Meine Freundin... Lina? Das ist meine Schwester Sanna.", stellte ich die beiden einander vor und legte meinen Arm um Lina, die meiner Schwester schüchtern die Hand reichte. "Freut mich dich kennenzulernen." - "Oh ja, mich auch.", entgegnete sie und schaute neugierig zwischen uns beiden hin und her. Wir gingen ins Haus, ich kochte uns Kaffee und wir setzten uns an den Tisch. "Du hast mir ja gar nicht erzählt, dass du Besuch hast.", sagte Sanna und grinste. Lina wirkte etwas unsicher und schaute mich nervös an. Ich lächelte und legte meine Hand auf ihre. "Wir haben das ziemlich spontan entschieden.", erklärte ich ihr und hoffte, dass sie erstmal nicht weiter nachbohren würde. 

Lina's Sicht

"Erzähl doch mal... Wie habt ihr euch kennengelernt?", flüsterte Sanna, als Samu einen Anruf bekam und die Küche verließ. Sie war mir vom ersten Moment an sympatisch und ich fand es wirklich süß, wie neugierig sie auf das Liebesleben ihres Bruders war. Etwas zögerlich begann ich zu erzählen: "Naja...er hat mich in einem Club angesprochen und mich auf einen Drink eingeladen. In München.". "München? Das war das letzte Konzert, oder? Das ist ja noch gar nicht so lange her.", unterbrach sie mich und wirkte etwas irritiert. "Ich meine...das ging ja dann echt schnell bei euch." - "Kann man so sagen.", antwortete ich verlegen und wich ihrem Blick aus. "Eigentlich wollte ich mich gar nicht auf irgendwas Neues einlassen. Das hat sich dann allerdings ziemlich schnell geändert, nachdem ich Samu kennengelernt habe.", fuhr ich fort. "Ich war schon auf dem Heimweg, aber auf der Treppe bin ich dann umgeknickt und hab mich am Fuß verletzt. Er hat sich um mich gekümmert und mich dann bis in sein Hotel getragen.", erzählte ich ihr und erinnerte mich an die ersten schönen Momente mit ihm. Wie er mich in den Arm nahm und was er gesagt hatte. Ich bekam sofort Bauchkribbeln, als ich daran zurückdachte, wie ich mich an seine Brust gekuschelt hatte und wie er mich mit seinen blauen Augen ansah. "Das klingt ja wie im Film.", stellte Sanna lachend fest und wartete ungeduldig darauf, dass ich weitersprach. "Das stimmt. Am nächsten Abend war ich dann mit einer Freundin auf dem Konzert. Samu hat uns direkt in die erste Reihe befördert und danach haben wir uns dann noch mit ihm und den anderen Jungs getroffen. Ja...und einen Tag später saß ich dann mit ihm im Flugzeug nach Helsinki.". Ich konnte selbst noch immer kaum glauben, was in dieser kurzen Zeit alles passiert war. Es tat echt gut, mal jemanden zum Quatschen zu haben. "Ich wünsche euch auf jeden Fall alles Glück dieser Welt.", sagte sie herzlich und lächelte mich an. "Samu ist wirklich ein herzensguter Mensch. Wenn er etwas wirklich will, dann kämpft er dafür. Ich hab ihn in den letzten Jahren selten so glücklich gesehen, wie jetzt mit dir.", sagte sie und verstummte dann, als Samu zurück in die Küche kam. Es tat wirklich gut, diese Worte von jemandem zu hören, der ihm so nah stand.

Samu's Sicht

"Lina hat mir gerade erzählt, wie ihr euch kennengelernt habt. Da hast du ja wirklich nichts anbrennen lassen, Großer.", scherzte Sanna und zwinkerte mir zu. Sie hatte Recht. Das alles ging wirklich schnell. Ich war eigentlich gar nicht bereit, mich wieder zu verlieben, aber schon als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, war es um mich geschehen. Ich wusste, dass ich sie unbedingt näher kennenlernen wollte. "Ich hab sofort erkannt, dass wir zusammen gehören und sie hat das anscheinend auch, sonst würden wir jetzt nicht zusammen hier sitzen.", sagte ich und strahlte übers ganze Gesicht, als Lina sich an mich lehnte. "Wow, ihr seid echt süß zusammen.", stellte meine Schwester fest. Sie schien sich gut mit Lina zu verstehen und das machte mich glücklich, denn meine Familie spielte in meinem Leben ebenfalls eine wichtige Rolle und es war mir wichtig, dass alle sich gut mit meiner Partnerin verstanden.