Kapitel 60

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Lina's Sicht

Was für eine blöde Kuh...
Wie konnte man sich so aufdringlich an einen Mann ran schmeißen? Warum zur Hölle hatte Samu das überhaupt zugelassen? Und wo waren die beiden jetzt hin? Er würde doch nicht etwa mit ihr...
Mein Herz schlug wie wild gegen meine Brust und Tränen brannten in meinen Augen.
Ich musste hier weg, bevor ich noch mehr mitansehen musste.
Doch wie sollte ich nach Hause kommen? Ich war in einer fremden Stadt und kannte nicht mal Samus Adresse. Somit konnte ich mir weder ein Taxi rufen, noch den Weg zu ihm nach Hause bei Google Maps suchen.
Ich ging einfach los und die Musik von drinnen, wurde hinter mir immer leiser. Der Kiesweg, der zur Straße und damit wieder in Richtung Stadt führte, war stockdunkel, doch ich hatte keine Angst. Nicht vor der Dunkelheit. Ich hatte Angst davor, Samu wieder zu verlieren, noch bevor es überhaupt richtig angefangen hatte.
Ich ging immer weiter, doch plötzlich hörte ich seine Stimme. Es klang so, als würde er hinter der Ecke des Gebäudes mit jemandem reden. Mit ihr, dämmerte es mir.
Ich ging weiter und seine Worte wurden immer deutlicher. Aber wollte ich überhaupt hören, was er zu ihr sagte?
Zu spät...
Es hörte sich an wie ein Streit und seine Stimme klang irgendwie aggressiv. Hatte er wieder so viel Alkohol getrunken?
"...Ich will nichts von dir. Für mich gibt es nur noch eine Frau.", schrie er. Meinte er mich?
Als ich diese Worte hörte, hüpfte mein Herz vor Freude, doch trotzdem hatte mich die Situation verletzt. Es tat weh, mitansehen zu müssen, wie eine andere Frau ihm so nah kam.
Was sollte ich jetzt tun? Sollte ich ihn zur Rede stellen und auf eine Erklärung hoffen? Oder sollte ich einfach so tun, als hätte ich von all dem gar nichts mitbekommen? Ich wusste nicht wie ich reagieren würde, wenn er mir wieder gegenüber stand, aber eins wusste ich: Ich musste hier weg.
Eilig ging ich weiter den Weg entlang, in der Hoffnung, dass ich unbemerkt blieb, doch das hatte sich schon nach wenigen Schritten erledigt.

Samu's Sicht

Mara schaute mich noch immer ungläubig an. Im gleichen Moment hörte ich das leise Knirschen des Kiesweges und eine Person lief wenige Meter entfernt an uns vorbei. Im Schein der Straßenlaterne sah ich sie. Diese Jacke...das war doch...Lina.
Fuck! Hatte sie alles mitansehen müssen?
"Lina...Baby, warte!", rief ich ihr hinterher, doch ihre Schritte wurden schneller und sie verschwand in der Dunkelheit.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt