Kapitel 39

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Lina's Sicht

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Ich streckte mich und schaute auf mein Handy, es war erst kurz vor 7. Plötzlich fiel mir ein, dass mir weder Samu noch einer der anderen gesagt hatte, wann wir losfliegen würden. Nervös tippte ich auf den Chat mit Samu und stellte dann erleichtert fest, dass er noch nicht online gewesen war, er schien also noch zu schlafen. "Guten Morgen!" tippte ich und sendete es dann an ihn, bevor ich aus dem Bett und unter die Dusche stieg, um richtig wach zu werden. Als ich fertig war, wickelte ich meine Haare in ein Handtuch und zog mir einen kuscheligen Bademantel über. Dann zog ich meinen großen Koffer vom Schrank herunter und platzierte ihn auf dem Bett.
Was sollte ich alles einpacken? Ich wusste ja noch nicht mal, wie lange ich in Helsinki bleiben würde.
In meinem Koffer war mehr als genug Platz, also packte ich so ziemlich alles hinein, was mir in die Finger kam: verschiedene Jeans, Jogginghosen, Pullover, unzählige T-Shirts, Unterwäsche, verschiedene Schuhe, Make-Up und andere Beautyprodukte...
Nachdem ich alles nötige in meinem Koffer verstaut hatte, zog ich mir eine Jeans und einen dünnen Pullover an. Dann zog ich eine Handtasche aus dem Schrank und verstaute meine persönlichen Sachen darin.
Zufrieden setzte ich mich aufs Bett und ließ meinen Blick dann durchs Schlafzimmer schweifen um sicherzugehen, dass ich alles was ich brauchte, auch eingepackt hatte.
Als ich dann wieder auf mein Handy schaute, sah ich eine Nachricht von Samu, die mir schon vor einer Stunde geschickt hatte: "Guten Morgen. Wir holen dich um 9 ab. Bis später!".
Ich hatte also nur noch eine knappe Stunde Zeit. Panisch sprang ich vom Bett auf, denn ich hatte plötzlich das Gefühl, noch nicht bereit zu sein. Aufgeregt lief ich durch die Wohnung und sah in jedem Schrank drei Mal nach, ob ich alles was ich daraus benötigte, mitgenommen hatte. Als ich dann auch noch die letzten Sachen eingepackt und mich fertig gemacht hatte, verriet ein Blick auf die Uhr, dass es nur wenige Minuten vor 9 war.
Ich schaute mich nochmal in der Wohnung um. Das alles hier, würde ich jetzt erstmal hinter mir lassen. Hier war ich jahrelang glücklich und ich dachte, der Mann den ich liebte, war es auch. Egal. Das alles war längst vorbei und jetzt war es Zeit für einen Neuanfang. Aber war das realistisch? Ein Neuanfang...ausgerechnet mit ihm...in einem fremden Land?
Ich verdrängte diese Zweifel schnell wieder und konzentrierte mich jetzt nur noch auf das, was da auf mich zukam.
Im gleichen Moment klingelte es an der Tür. Mit Herzklopfen öffnete ich sie und Samu stand freudestrahlend davor: "Guten Morgen! Are you ready?", fragte er fröhlich.
Gute Frage...War ich wirklich bereit? Konnte man überhaupt jemals bereit sein, für einen Mann wie ihn?
Ich antwortete nur mit einem breiten Grinsen und bat ihn herein. Belustigt schaute er dabei zu, wie ich wild umher lief um ein letztes Mal sicherzugehen, dass ich auch wirklich nichts vergessen hatte. Dann nahm ich meine Tasche und Samu meinen Koffer. Ich schaltete das Licht aus und schloss die Tür hinter uns. Es fühlte sich gut an, so als würde ich ein längst vergessenes Kapitel meines Lebens nun endgültig hinter mir lassen.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt