Kapitel 38

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Samu's Sicht

Am liebsten hätte ich sie gar nicht gehen lassen...
Nachdem Lina und ihre Freundin gegangen waren, machten wir es uns wieder auf der Couch bequem um noch unser Bier auszutrinken bevor wir dann ins Bett gingen. Die letzten Nächte im Hotel waren wirklich sehr erholsam. Man hatte dort genug Platz, seine Ruhe vor schnarchenden Bandkollegen und in der vergangenen Nacht hatte ich auch noch eine tolle Frau an meiner Seite, doch den letzten Abend und die letzte Nacht nach einer Tour, verbrachten wir traditionell im Tourbus. So konnten wir nach dem Konzert noch ungestört zusammensitzen und am nächsten Morgen sparten wir so eine Menge Zeit und hatten auch nochmal die Gelegenheit uns von der gesamten Crew zu verabschieden, die uns in den letzten Monaten begleitet hatte.

"Hapa...Sie ist wirklich eine tolle Frau.", erklang Rauls Stimme nach einem kurzen Moment der Stille. "Versaue es bitte nicht.", fügte Riku hinzu und alle 4 nickten entschlossen. "Ich weiß. Danke Jungs.", antwortete ich nur kurz und trank dann den letzten Schluck aus meiner Flasche.
Ich war froh, als ich endlich im Bett lag, denn der Tag war wirklich anstrengend, doch während die anderen schon tief und fest schliefen lag ich immer noch da, starrte in die Dunkelheit und grübelte.
Empfand Lina das gleiche für mich, wie ich für sie? Würde ich es jemals schaffen, dass sie mich überhaupt an sich heran lässt? So viele Fragen gingen mir durch den Kopf, doch ich wusste, dass ich nichts mehr wollte, als sie und deshalb musste ich ruhig bleiben. Ich musste ihr Zeit geben und trotzdem für sie da sein. Als ich kurz davor war einzuschlafen, vibrierte mein Handy. Ich schaltete es ein und las ihren Namen auf dem viel zu hellen Display. Sie hatte mir ihre Adresse geschickt. In einer zweiten Nachricht, die wenige Sekunden später eintraf schrieb sie: "Danke für den schönen Abend. Euer Konzert war der Wahnsinn.". Ich antwortete noch kurz, legte mein Handy dann zur Seite und schlief erschöpft aber glücklich ein.

Lina's Sicht

"Lina, er steht voll auf dich.", quietschte Jenny aufgeregt als wir nach Hause liefen.
"Ich meine...wie er dich angesehen hat. Wow!", fügte sie begeistert hinzu und zog das letzte Wort dabei dramatisch in die Länge.
Natürlich hatte ich das auch bemerkt, doch ich versuchte daraus keine allzu große Sache zu machen Wahrscheinlich wollte ich mich damit selbst schützen, denn ich hatte Angst wieder enttäuscht und verletzt zu werden. Als wir vor Jennys Wohnung stehenblieben, zog sie mich in eine lange Umarmung und sagte: "Melde dich sobald du angekommen bist. Ich wünsche dir ganz viel Spaß.". "Lass ihn nicht zu lange zappeln.", rief sie noch als sie sich schon von mir entfernte und zwinkerte mir dabei zu.
Als ich die restlichen knapp 500 Meter nach Hause ging, zog ich mein Handy heraus und tippte meine Adresse ein, um sie Samu zu schicken. "Danke für den schönen Abend. Euer Konzert war der Wahnsinn.", tippte ich in eine zweite Nachricht, die ich dann auch an ihn sendete.
Als ich in der Wohnung angekommen war, zog ich meine Klamotten aus und ging dann ins Bad um mich bettfertig zu machen. Als ich dann nur wenige Minuten später im Bett lag, schaute ich nochmal auf mein Handy und strahlte dann übers ganze Gesicht als ich seine Nachricht las:
"Letzte Nacht hat es mir irgendwie besser gefallen und das liegt nicht am Tourbus. Ich freue mich auf dich.".
Nur wenige Minuten später schlief ich ein.

You can never be ready / Samu & LinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt