Müdigkeit - Tretthet

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Müdigkeit - Tretthet

'Det er nat.
Langt paa nat.
Lampen lyser saa mat, saa mat,
brænder, brænder saa bleg, saa bleg,
som skulde den snarlig slukkes.
(Vilhelm Krag, Mørke)
*
Es ist Nacht.
Spät in der Nacht.
Die Lampe leuchtet so trüb, so trüb,
Brennt, brennt so bleich, so bleich,
als erlösche sie gleich.

~

Hedvig schlief am Bahnhof schon fast im Stehen ein.
Sie war wirklich todmüde. Die ganze Aufregung und das lange Wachbleiben hatten sie wahrscheinlich den letzten Nerv gekostet. Sie war ja noch dazu schwanger, was auch schon eine Menge Energie kosten musste.
„Hast du gerade mit mir geredet?", fragte sie müde nach und hob den Kopf. Sie hatte sich an Einars Schulter gelehnt, weil sie so müde war.
„Ja. Der Zug ist da.", antwortete er. Hedvig blinzelte und sah sich um.
„Oh. Okay. Wir sollten uns schon einmal reinsetzen. Dann leg ich mich ein bisschen aufs Ohr.", meinte sie dann und lief langsam auf den Waggon zu. Einar folgte ihr.
Es war eine relativ kühle Nacht. Man merkte, dass der Herbst inzwischen schon anfing. Es war kühler. Es war nässer. Es war windiger. Man spürte es in allen älteren Häusern, vor allem, wenn sie aus Holz gebaut waren.
Allerdings war der Zug schon fast auf tropische Temperaturen geheizt. Sobald Einar und Hedvig einen Platz gefunden hatten, schloss Hedvig die Augen.
„Leg dich hin, das ist bequemer.", sagte Einar. Sie blinzelte ihn mit einem Auge an.
„Hier ist doch kein Platz.", murmelte sie schläfrig.
„Du kannst deinen Kopf auf meine Beine legen.", bot er ihr an. Sie lächelte ein wenig und legte sich quer auf die Sitze. Sie sah lächelnd zu Einar auf.
„Danke.", murmelte sie leise, bevor ihre Augen zufielen.

Huset på skjæret - Das Haus auf der SchäreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt