Die Schwester - Søsteren

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Die Schwester - Søsteren

[...]
«Kommer Niels aldri mer?»
Det var som han fikk et slag i nakken i det samme ordet var sagt. Han falt ned på knærne, så slo han pannen mot bordplaten. Den gamle vendte sig mot Karine:
«Og du har visst det?»
Han løftet hodet og skrek i angst:
«Nei, mor. Karine har ingenting visst!»
Karine skalv så stolen rystet:
«Jeg har villet det.»
[...]
(Hans Aanrud; En vinternatt; Auszug)
*
"Kommt Niels nie mehr?"
Es war, als bekäme er zusammen mit diesen Worten einen Schlag in den Nacken. Er fiel auf die Knie, und schlug die Stirn gegen die Tischplatte. Die Alte wandte sich an Karine:
„Und du hast das gewusst?"
Er hob den Kopf und schrie ängstlich:
„Nein, Mutter. Karine hat nichts gewusst!"
Karine bebte, so dass der Stuhl erschütterte:
„Ich habe es gewollt."

~

Sie standen vor einer Wohnung in der dritten Etage.
Hier musste Kari Persen wohnen. Sie war Hedvigs Schwester, allerdings wusste sie nicht, ob es ihre ältere oder jüngere Schwester war. Die Zugfahrt nach Trondheim war ruhig verlaufen. Sie hatten sich angeschwiegen und aus dem Fenster gesehen.
Eine gewisse Tove Persen wohnte in derselben Wohnung. Das war wahrscheinlich irgendeine andere Verwandte von Hedvig. Sie selbst wusste es nicht mehr. Es gab noch mehr Mitglieder der Familie Persen, die auf Hedvigs Zettel standen. Allerdings lebten nur ein paar wenige noch in Egersund. Und Kari war neben Tove die einzige, die in Trondheim lebte. Deswegen hatte Hedvig darauf verzichtet, ihre gesamte Familie zu besuchen.
Die meisten anderen Adressen waren in Egersund. Hedvig nahm an, dass es ihre Freunde waren, die dort wohnten. Die wollte sie später besuchen. Nachdem sie eine ihrer Schwestern ausfindig gemacht hatte.
Sie drehte sich mit einem halb nervösen, halb freudigen Lächeln zu ihr um, als erwartete sie irgendeine Anweisung von ihm. Einar sah sie mit einem abwartenden Gesichtsausdruck an. Er wusste nicht, was er ihr hätte sagen sollen. Hedvig atmete kurz durch und drückte die Klingel.
Stille. Es passierte absolut nichts.
Nach einer Weile klingelte Hedvig erneut. Aus der Wohnung war ein entnervter Aufschrei zu hören, dann rief irgendjemand: „Ich bin ja schon unterwegs!"
Hedvig schaute wie gebannt auf die Tür. Es waren Schritte zu hören, dann ein Schlüssel, der im Schloss herumgedreht wurde. Die Tür wurde geradezu aufgerissen und eine junge Frau erschien im Türrahmen.
Sie hatte unbändige, blonde Locken, die sie mit einer Spange ein wenig zurückhalten konnte. Sie hatte dieselbe längliche Nase wie Hedvig und dieselben grauen Augen, auch wenn ihre Augen einen bläulicheren Stich hatten. Sie trug enge Jeans und einen weiten Pullover.
Als sie Hedvig sah, weiteten ihre Augen sich vor Schreck. Sie musterte sie von oben bis unten. Ob sie wusste, dass Hedvig schwanger war, als sie verschwunden war?
„J-Jorunn, bist du das?", fragte sie dann verblüfft.
„Ich schätze schon.", antwortete Hedvig ihr mit einem entschuldigenden Lächeln. Die junge Frau fiel ihr um den Hals.
„Himmel, Jorunn, ich dachte, du wärst tot!"

Huset på skjæret - Das Haus auf der SchäreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt