KAPITEL XVI

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Percy

Seltsamerweise fühlte sich Percy wohl, als sie endlich flogen. Der Wind, der ihm die Haare zerzauste, war frisch, aber nicht zu kalt. Long Island zog unter ihnen vorbei und wachte langsam auf. Die ersten Autos waren winzig klein auf den Highways zu sehen. Insgesamt sah alles noch sehr friedlich und verschlafen aus.

Percy genoss diesen Anblick. Und noch mehr genoss er die Ruhe und den Frieden, die ihn hier oben erfüllte. Er hatte so etwas nicht für möglich gehalten, vor allem, da er sich in einer luftigen Höhe befand. Doch er hatte das Meer im Blick, Blackjack flog ruhig und gelassen, aber schnell und zum ersten Mal konnte er richtig abschalten. An nichts mehr bewusst denken, sich keine Sorgen mehr machen und einfach nur seine Gedanken schweifen lassen. Er wusste, dass es erfolglos bleiben würde, wenn er sich die Mühe gab, über den Auftrag nachzudenken. Es gab keinen Plan. Sie mussten einfach improvisieren und die Stolpersteine, die ihnen in den Weg gelegt wurden, so schnell und spontan wie nur irgendwie möglich wieder wegräumen.

Annabeths und sein Weg führte an der Ostküste der Staaten bis nach Miami. Sie beide hofften, diese Strecke einigermaßen ungestört zurücklegen zu können, denn die wahren Schwierigkeiten erwarteten sie im Meer der Ungeheuer. Und dann gab es ja noch das Problem mit Skylla und Charybdis.

Eine halbe Stunde nachdem sie losgeflogen waren, wurden die Ortschaften auf der rechten Seite von Percy dichter und wuchsen zu Vororten an, die Skyline von New York war in der Ferne zu sehen. Bei diesem Anblick überkam ihn Heimweh. Er war seit einer kleinen Ewigkeit nicht mehr in der Stadt gewesen, in der er aufgewachsen war. Und noch länger hatte er seine Mom und Paul nicht besucht. Bei diesem Gedanken überrollte ihn schlechtes Gewissen so heftig, dass er schlucken musste. Seine Fingerspitzen kribbelten und am liebsten wollte er Blackjack sagen, nach New York zu fliegen. Percys Herz brach, als er weiterflog. Sie hatten einfach keine Zeit. Aber er schwor sich, die Beiden zu besuchen, sobald er zurück war. Und wenn sie die erste längere Pause einlegten, dann würde er sich per Irisbotschaft bei ihnen melden. Das war er sowohl seiner Mutter, als auch Paul schuldig.

Annabeth und er flogen eine gefühlte Ewigkeit und bis die Sonne schon hoch am Himmel stand. Sie waren irgendwo in der Nähe von Philadelphia, als sich Blackjack zu Wort meldete.

Boss, sagte er leise.

„Ja?", murmelte Percy zurück und hoffte, dass der Pegasus es verstehen würde.

Wie schnell müssen wir denn sein, antwortete Blackjack.

„Braucht ihr eine Pause?", fragte Percy.

Nur ganz kurz. Aber ja, das wäre schön, bestätigte Blackjack.

„In Ordnung. Sobald ich irgendwo einen kleinen See, oder einen Fluss sehe, machen wir dort eine Pause, einverstanden?", bot er an. Blackjack sagte zwar nichts darauf, doch Percy konnte die Erleichterung des Pferdes regelrecht spüren. Er gab Annabeth schnell Bescheid und keine zwanzig Minuten später machten sie die erste Pause.

Sie landeten neben einen kleinen Weiher, der eigentlich kaum mehr als eine Pfütze war. Doch es war eine abgelegene Stelle und das Wasser war klar und sah frisch aus, also ideal für Percy und Annabeth, sowie Blackjack und Guido.

Inzwischen knurrte auch Percys Magen hungrig vor sich hin, als Annabeth das hörte, grinste sie ihn an.

„Ich glaube, du brauchst etwas zum Essen.", bemerkte sie trocken.

„Nur ein bisschen.", erwiderte Percy sarkastisch, zusammen holten sie ein wenig von dem Proviant, das sie mitgenommen hatten und setzten sich in die Wiese. Während sie aßen, beobachteten sie schweigend die Pegasi.

Die Waffe der MeereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt