Percy
Am nächsten Morgen wurde Percy durch Bewegungen neben sich aufgeweckt. Müde öffnete er die Augen und blinzelte gleich darauf, da seine Augen nicht an das Licht gewöhnt waren. Aber er konnte erkennen, dass Annabeth dabei war, aufzustehen. Ihre blonden Haare waren von der Nacht zerzaust und standen in alle Richtungen ab. Doch trotzdem erschien sie ihm wie ein Engel.
„Geh nicht.", murmelte er schläfrig. Lächelnd drehte sich Annabeth um und drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen.
„Schlaf weiter.", forderte sie ihn leise auf. „Ich bin nachher wieder da. Ruhe du dich aus."
Sie wandte sich zum Gehen, doch Percy packte ihr Handgelenk. „Warte. Ich liebe dich."
Annabeth küsste ihn noch einmal. „Ich dich auch."
Dann verschwand sie. Zuerst spielte Percy mit dem Gedanken, auch aufzustehen. Er könnte zum Frühstück gehen, so, als wäre alles normal. Es würde blaue Pancakes geben, bergeweise blaue Pancakes. Allein bei dem Gedanken daran lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Aber er war viel zu müde, um auch nur an das Aufstehen zu denken. Also drehte er sich auf die andere Seite und entspannte sich wieder. Es dauerte nur wenige Sekunden, da spürte er, wie er erneut ins Reich der Träume abdriftete.
Als er das nächste Mal aufwachte, hatte er das Gefühl, als wäre es viel später als zu dem Zeitpunkt, zu dem ihn Annabeth verlassen hatte. Die Sonne schien heller durch die Fenster, als zuvor und er konnte die Vögel draußen leise zwitschern hören. Am liebsten wollte er einfach liegen bleiben, doch dann fiel ihm auf, dass er dem kleinen Badezimmer im hinteren Teil der Hütte dringend einen Besuch abstatten musste. Er hatte definitiv zu viel getrunken und musste das nun wieder loswerden.
Mühsam setzte sich Percy auf und sah sich in Hütte 3 um. Er war alleine. Das überraschte ihn ein wenig, doch anscheinend hatte er das Schlimmste überstanden und seine Freunde trauten sich, ihn alleine zu lassen. Er wusste nicht, ob er darüber erleichtert sein sollte.
Mit einem Seufzen schwang er seine Beine über die Bettkante und hielt einen Moment inne. Allein diese kleine Bewegung führte dazu, dass sein ganzer Körper schmerzte. Im Bett, während er lag, hatte er sich wohlgefühlt. Nicht gesund, aber auf dem Weg der Besserung. Vielleicht hatte das auch nur an Wills Trank gegen die Schmerzen gelegen. Doch diese Bewegung hatte nun dazu geführt, dass sein Körper an seine Wunden erinnerte wurde. Percy atmete dreimal tief durch, um sich daran zu gewöhnen, dann stand er auf. Bevor er es sich anders überlegen konnte und einfach wieder in sein Bett kroch, setzte er einen Fuß nach dem anderen und bewegte sich langsam, wie ein alter Mann, auf das Badezimmer zu.
Die ersten Schritte waren noch sehr holprig, seine Bewegungen ungelenk und eingerostet. Doch je mehr Schritte er machte, desto leichter ging es. Sein Körper gewöhnte sich daran, sich wieder zu bewegen. Trotzdem stützte er sich am Türrahmen ab, als er endlich sein Zeil erreicht hatte. Sein Herz klopfte.
Nachdem er sich erleichtert hatte, trat er an das Waschbecken und wusch sich die Hände. Er vermied einen Blick in den Spiegel, er wollte zuerst nicht sehen, wie er aussah. Aber dann wurde die Versuchung zu groß.
Percy zuckte zusammen. Er hatte tiefe Augenringe, die seine grün leuchtenden Augen unnatürlich hervorstechen ließen. Seine Wangenknochen waren eingefallen und es wirkte, als hätte er mindestens zehn Kilo abgenommen. Er war blass und sein Gesichtsausdruck düster. Ohne, dass er es wollte, waren in seinen Augen Schmerz und Verzweiflung zu erkennen.
Es dauerte einige Sekunden, bis er sich das eingestehen konnte, doch sein eigener Anblick machte ihm Angst. Er fürchtete sich vor sich selbst.
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Die Waffe der Meere
FanficPercy hat es geschafft- er ist aus der Vergangenheit zurück. Doch viel Zeit zum Erholen bleibt ihm nicht, denn die Zeit drängt. Die Halbgötter müssen versuchen, Bethanys geheimnisvolle Hinweise zu entschlüsseln und das Versteck des Dolches finden. L...