Annabeth
Die Ankunft in Camp Half-Blood war genauso peinlich und wundervoll, wie Annabeth es sich vorgestellt hatte. Und ein wenig seltsam, wenn man daran dachte, dass Lisa auf sie, Percy und Grover geschossen hatte. Andererseits konnte sie es der Jägerin der Artemis nicht wirklich verübeln, immerhin war sie mit den anderen Beiden mit Hilfe eines Zaubers nach Long Island zurückgekehrt.
Nachdem Percy von der Insel der Sirenen zurückgekehrt war, waren sie sogar ohne Probleme wieder aus dem Meer der Ungeheuer zurück in die Welt der Sterblichen gelangt. Irgendwo in der Nähe von Miami waren sie auf Land gestoßen und nur wenige Minuten, nachdem Annabeth endlich wieder festen Boden unter den Füßen gehabt hatte, hatte eine Nereide das Trio in Empfang genommen.
Es war das gleiche Prinzip, wie bei ihrem ersten Abenteuer, als Percy, Annabeth und Grover in die Unterwelt gereist und mit Hilfe von magischen Perlen entkommen waren. Diesmal hatten sie Muscheln erhalten, sie und die Anderen hatten einfach nur ihr gewünschtes Ziel hineinflüstern müssen. Danach war eine Lücke in Annabeths Erinnerungen, das nächste, an das sie sich erinnerte, war, dass ein Pfeil auf sie zugeflogen kam. Hätte Percy nicht so schnell reagiert, wäre sie vermutlich durchbohrt worden.
Vermutlich hatten sie Glück, dass nicht noch mehr Camper auf ihr plötzliches Auftauchen reagiert und sie attackiert hatten.
Die ganzen Blicke waren ihr unangenehm. Jeder einzelne Camper starrte sie an, ebenso Percy und Grover. Keiner sagte ein Wort, viele wirkten geschockt.
Bis auf Piper. Die Tochter der Aphrodite sprang auf und stürmte auf Annabeth zu. Sekunden später fand sie sich in einer Umarmung wieder und hoffte, dass Piper ihr nicht die Rippen brechen würde. Und obwohl der Druck beinahe an Schmerzen grenzte, erwiderte sie die Umarmung ihrer besten Freundin fest.
Das löste die Schockstarre der anderen wieder ein wenig und als Annabeths Sicht nicht mehr von braunen Haaren verdeckt wurde, konnte sie sehen, dass Chiron über das ganze Gesicht strahlte. Ihr Mentor sah so erleichtert aus, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte und das glückliche Lächeln, das er ihr schenkte, wärmte Annabeths Herz.
Irgendwann zählte sie nicht mehr mit, wie oft sie umarmt, oder wie oft ihr auf die Schulter geklopft wurde. Sie freute sich einfach nur, wieder Zuhause zu sein.
Aber es fehlten ein paar Gesichter. Ein paar wichtige Menschen. Reyna war nirgends zu sehen. Ebenso wenig, wie Jason, oder Nico. Und lilafarbene Camp Jupiter-T-Shirts konnte sie auch nirgends entdecken.
Annabeth runzelte ihre Stirn. „Wo sind Jason, Nico und Reyna?", fragte sie. Ein ungutes breitete sich in ihr aus, als Piper ihre Lippen zusammenpresste. „Sie sind auf einem Einsatz.", meinte sie leise. Und dann, mit einem betrübten Lächeln: „Es ist eine lange Geschichte."
Plötzlich standen Grover und Percy neben ihr.
„Ich weiß ja echt nicht, wie es bei dir aussieht, aber ich habe seit einer Ewigkeit nichts mehr gegessen. Und da gerade eigentlich Abendessen ist-...", Percy sah unauffällig zu den Tischen, wo noch immer ein Durcheinander herrschte. Die Ankunft von ihnen hatte tatsächlich ein noch größeres Aufsehen erregt, als sie es für möglich gehalten hätte. Annabeth seufzte, aber im gleichen Moment gab ihr Magen ein lautes Knurren von sich.
„Ich denke, damit wäre es beschlossen.", grinste Percy und dann, ein wenig sanfter, fügte er hinzu: „Das haben wir uns verdient, Annabeth. Wir haben den Dolch. Das ist alles, was in diesem Augenblick zählt."
„Ich würde dir gerne in irgendeiner Weise widersprechen, aber du hast Recht.", sagte sie. „Außerdem habe ich echt Hunger."
Damit war es wirklich beschlossene Sache. Sie bahnten sich einen Weg durch die Menge bis zum Poseidon-Tisch, Thalia, Will, die Stolls und Chris und Clarisse schlossen sich ihnen an. Das war das altbekannte Team, die Halbgötter, die vermutlich am meisten im Camp zu sagen hatten- zumindest die meisten von ihnen.
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Die Waffe der Meere
Fiksi PenggemarPercy hat es geschafft- er ist aus der Vergangenheit zurück. Doch viel Zeit zum Erholen bleibt ihm nicht, denn die Zeit drängt. Die Halbgötter müssen versuchen, Bethanys geheimnisvolle Hinweise zu entschlüsseln und das Versteck des Dolches finden. L...