꧁8. Nico꧂

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Kurz darauf kam Will wieder und fing an die Wunde zu desinfizieren und zu behandeln. Bedrückt schaute ich ihm dabei zu, er hat sich wohl wirklich Sorgen gemacht. Nach zehn Minuten war er fertig und es tat wirklich kaum noch weh. Davor hat es ständig leicht weh getan. „Danke", murmelte ich.
„Keine Ursache, aber warum erzählst du mir erst jetzt davon? Hättest du mir es schneller erzählt, dann hätte es sich nicht so entzündet" Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte ihm zwar inzwischen die Hälfte davon erzählt was mich bedrückte, jedoch nicht alles und ich traute mich es auch nicht anzusprechen, da die Themen nochmal heikler waren aus meiner Sicht. „Hallo Nico?" Will wedelte mit seinen Händen vor meinem Gesicht herum. „Huh?", verwirrt sah ich ihn an. „Ich habe dich gefragt ob wir schlafen gehen wollen?"
Er musterte mich. „Nico, du hast doch noch irgendwas, oder?" Dam, wie kriegt der Typ das eigentlich immer raus? Ich schüttelte nur müde meinen Kopf. „Nicht heute ich bin einfach müde und erschöpft und möchte einfach nur noch schlafen", wiegelte ich ab. Er nickte verständnisvoll. „Ok, dann gehen wir jetzt ins Bett es ist sowieso spät, wir haben sehr lange geredet." Ich nickte und stand auf um mich umzuziehen und lief zu meinem Schrank. „Ach und Nico", hörte ich Will leise hinter mir.
„Hmm?", machte ich ohne mich umzudrehen. „Danke", meinte er leise, „Danke, dass du mir so vertraust und dich mir anvertraust"

Als ich mich umdrehte um ihn anzusehen, hatte er mir schon den Rücken zugedreht und zog sich auch um. Schweigend legte ich mich ins Bett und starrte an die Decke. Ich konnte irgendwie nicht einschlafen, leise drehte ich mich auf die Seite und sah zu Will rüber, der auch auf dem Rücken lag. Irgendwie hätte ich es gerne wenn er sich zu mir legt und mich in den Arm nimmt so wie vorher. Ich seufzte leicht und lag bestimmt noch fünf Minuten da, bis ich mich dazu überwinden konnte ihn anzusprechen. „Will?" „Hmm?"
„Könntest du dich vielleicht zu mir legen?", fragte ich in leise. Überrascht hob er seinen Kopf und sah mich an, zumindest vemutete ich das. Wir schwiegen eine Minute, bis ich meinte: „Ist schon gut du musst nicht wenn du nicht willst." „Nein nein, ich war nur überrascht da du normalerweise nicht der Typ für Körpernähe bist.", damit stand er auf und kam zu mir rüber. „Rutsch mal" Dann legte er sich neben mich und nahm mich in den Arm.
„Danke", flüsterte ich und drehte mich so um, dass mein Rücken seine Brust berührte. Er zog mich noch näher an sich und vergrub seine Nase in meinen Haaren. Das letzte an das ich dachte bevor ich einschlief, ob das normal für Freunde war.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte lagen wir noch genauso da wie wir eingeschlafen sind. Vorsichtig drehte ich mich um und sah, dass Will noch schlief. Vorsichtig betrachtete ich ihn. Mein Blick glitt von seinen Lippen hoch zu seinen Augen und ich erschrecke als er mich zwei Sekunden später aus blauen Augen anblickte. „Morgen", er lächelte mich an. „Morgen", murmelte ich und hätte am liebsten mein Kopf im Kissen vergraben, da er mich beim starren mehr oder weniger erwischt hatte. Warum starrte ich ihn überhaupt an? Er war nur mein Freund nicht mehr und nicht weniger, ich hatte ihm gestern schon so viel erzählt, da konnte ich es nicht brauchen dass er über meine Gefühle Bescheid wusste spätestens dann würde er gehen. „Nico, was ist los? Du hast schon wieder diesen traurigen grübelnden Gesichtsausdruck." Ich sah ihn an und mir wurde mal wieder bewusst, dass er mehr oder weniger mal wieder erraten hat was mit mir los ist. „Ich-" fing ich an und stockte kurz, sollte ich ihm von Cupido und Percy erzählen? Nein lieber nicht. „Ich hab ziemlich gut geschlafen ich hatte ausnahmsweise mal keine Albträume von dem Ort.", meinte ich.

Oh wow, toll gemacht Nico, das ist natürlich besser wie wenn du ihm von Cupido erzählen würdest. Obwohl, es war wirklich besser wie wenn ich ihm von Cupido erzählen würde. „Oh ok. Du hattest davor echt oft Albträume oder? Ich bin letzte Nacht nen paar Mal aufgewacht und du hast ziemlich unruhig geschlafen." Ich nickte „Ja, es war einfach schrecklich dort unten. Percy und Annabeth hatten sich gegenseitig ich war jedoch allein und wusste nicht ob jemand kommt und mir hilft." Statt einer Antwort zog er mich näher zu sich und ich vergrub wieder meinen Kopf in seiner Schulter. Vorsichtig streichelte er mir über den Rücken und ich merkte erst jetzt wie mir vereinzelt Tränen die Wangen runterliefen. Er musste es wohl bemerkt haben, denn er drückte mich noch näher an sich, woraufhin ich auch meine Arme um ihn legte, während er mir weiterhin über den Rücken streichelte. Nach einer Weile beruhigte ich mich wieder etwas. Langsam versiegten meine Tränen und ich rückte ein Stück von ihm ab um ihn anzusehen. „Danke"
„Nicht der Rede wert. Wollen wir aufstehen und zum Frühstück gehen?"
Ich zuckte mit den Schultern, ich hatte nich sonderlich Hunger und wollte eigentlich noch nicht aufstehen. „Wie wär's wenn ich uns was zu essen hole und wir hier Essen?", wollte er wissen.
Ich nickte zustimmend. „Ok" „Dafür musst du mich aber loslassen, damit ich aufstehen kann", grinste er. Schnell ließ ich ihn los und er stand auf, zog sich um und fragte noch bevor er aus der Tür ging: „Wie wär's wenn wir den Tag heute einfach im Bett verbringen?" Ich nickte wieder zustimmend, dann zog er die Tür hinter sich zu und ich war allein.

Solangelo- Was nach dem Krieg geschahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt