12. Nico

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Etwas geschockt saß ich da und starrte Will an. Mein ganzer Körper prickelte dort wo er mich berührte. Warum musste der Typ auch sich auf mich draufscheißen und dann einpennen? Tief atmete ich ein und versuchte mich zu beruhigen, was jedoch nicht sonderlich gut klappte und ich war echt froh das er schlief. Jedoch konnte ich nicht aufstehen und ich brauchte grad eigentlich den Abstand, aber er hat ja beschlossen meine Beine als Kissen zu nutzen. Ich überlegte was ich machen könnte, um aufzustehen ohen ihn aber aufzuwecken.

Nach einer Weile gab ich es auf, ich könnte versuchen ihn von mir runter zu schieben, entweder wacht er dann auf oder er schläft so tief das man ihn auf den Kopf stellen könnte und er pennt weiter. Bei dem Gedanken musste ich leise lachen, die Kinder des Hypnos in den komischsten Schlafpositionen zu sehen war ja das eine, aber Kinder des Apollo? Nein das wär seltsam, es ist sowieso schon komisch, dass Will schläft obwohl hellichter Tag ist. Grübelnd sah ich runter zu ihm und bewegte meine Beine vorsichtig um zu sehen, ob er davon aufwachte. Nope keine Reaktion, nach und nach schob ich ihin vorsichtig von mir runter und sog meine Beine unter ihm hervor. Ich glaube geschlagene zehn Minuten später, war ich endlich frei und stand vorsichtig auf, um ihn nicht doch letztendlich zu wecken. Ich setzte mich grad auf die Bettkante, um aufzustehen las aufeinmal ein Arm mich umschlang und ins Bett zog. Erschrocken quickte ich ziemlich unmännlich auf. Shit, ist er doch wachgeworden? Stocksteif lag ich da und lauschte seinem Atem, er war regelmäßig. Schlief er also doch noch? Vorsichtig drehte ich mich so um, damit ich ihn ansehen konnte und zuckte gleich nochmal zusammen.

„Ernsthaft musst du mich so erschrecken?", fauchte ich ihn an.
„Nee eigentlich nicht, bloß egal was ich gemacht hätte, dich angesprochen hätte, angeschaut oder eben in den Arm gezogen hätte, du hättest dich erschreckt so vorsichtig wie du dich bewegt hast."
Seufzend sah ich ihn an:
„Stimmt wahrscheinlich."
Danach schwiegen wir eine Weile und ich fragte mich warum ich liegen blieb. Ich wollte doch aufstehen und wo bin ich jetzt gelandet? In Will's Armen. Auch mein Herz schlug schon wieder viel zu schnell und ich hatte das Gefühl meine ganze linke Seite stehe unter Strom, da dort Will's Arm lag. „Wie spät ist es eigentlich?"
,fragte er plötzlich.
„Keine Ahnung aufjedenfall nach dem Mittagessen, ich weiß nicht ob ihr das Horn in eurer Hütte gehört habt eher nicht da die komplette Apollohütte beim Mittagessen fehlte, mal abgesehen von den verletzten."
Er nickte und meinte dann:
„Ja. Ähm, das wär noch was."
Fragend sah ich ihn an.
„Naja, die drei Tage "Krankenstube" sind vorbei und ich muss dadurch zurück in meine Hütte."

Stimmt, da war was, irgendwie machte mich der Gedanke traurig, dass ich morgen wieder alleine aufwachen würde. Ich gestand es mir nicht gerne ein, aber in den drei Tagen habe ich Will echt lieb gewonnen. Auch wenn er oft nervig sein kann, vorallem wenn es um die Gesundheit geht, jedoch konte er auch zuhören und ich vertraute ihm inzwischen da ich ihm inzwischen so fast alles von mir erzählt habe und niemand im Camp sonst darüber Bescheid wusste. Will sah mich fragend an: „Du willst nicht, dass ich geh oder? Ich habe gemerkt wie ruhig und fest du geschlafen hast die letzten zwei Nächte und auch morgens wirktest du ausgeruhter."

Starr sah ich ihn einfach nur an. Er hatte genau das auf den Punkt gebracht was mich gerade beschäftigte, dann es stimmte irgendwie war es sehr beruhigend einzuschlafen und zu wissen jemand ist da und beschütz dich, und aufzuwachen mit dem gleichen Gefühl. Auch wenn Will mich ziemlich wuschig machte wenn ich wach wahr, wenn ich schlief hatte er etwas beruhigendes an sich. Ich sah ihn wieder an, da ich weggesehen hatte als er es ausgesprochen hatte.
„Wir können ja Chiron fragen, ob ich noch bei dir bleiben darf bis sich das mit den Albträumen gelegt hat?"
,schlug er vor. Ungläubig sah ich ihn an. Meinte er das ernst? Unsicher nickte ich, ich wusste zwar nicht was ihn dazu bewegte, das vorzuschlagen jedoch war ich irgendwie froh. Ich hatte zwar auch Angst, das er meine Gefühle für ihn bemerken könnte wenn wir noch länger zusammen wohnen würde, die Angst vor den Albträumen war jedoch stärker.
„Gut dann komm, wir gehen ihn fragen."
Er nahm seinen Arm weg sodass ich aufstehen konnte.

Solangelo- Was nach dem Krieg geschahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt