45. Will

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Als Nico sich direkt unter der Decke verkorch, direkt nachdem wir in der Hütte ankamen, musste ich lachen. Ihm war wohl echt kalt, was er mir auch kurz darauf bestätigte.
„Hast du eigentlich ne Heizung hier drin?"
„Keine Ahnung, vielleicht hinten in der Hütte"
,murmelte er mit dem Gesicht fast komplett unter der Decke begraben. „Okay"
Ich begab mich auf die Suche nach der Heizung und fand sie zum Glück, da die Nächte in der Hütte echt etwas kalt wurden und drehte sie auf. „Willst du heut Abend zum Campfire?"
„Eigentlich nicht, da ich nicht weit weg sitzen möchte, sonst wird mir nur kalt, aber zwischen den ganzen Camper muss ich nur wieder Fragen beantworten."
„Okay, dann gehen wir direkt wieder zurück zu den Hütten. Ich glaub sowieso nicht das allzu viele bleiben werden, da es echt kalt draußen wird. Ich denke die werden sich alle in ihren Hütten verkriechen."
„Hmm"

Nico verkroch sich nun komplett unter der Decke und man konnte nur noch seine Haare sehen.
„Du weißt schon, dass du zum Essen nochmal unter der Decke hervorkommen musst?"
„Ja, aber solange kann ich unter eben dieser verweilen."
,kam es gedämpft unter der Decke hervor.
„Ok"
Ich setzte mich in Bewegung, da ich merkte, dass ich immer noch stand und setzte mich auf die Bettkante von dem Bett wo Nico drin lag.
„Rutscht mal nen bissel"
„Nö"
„Komm schon"
„Nein"
„Na gut, dann eben anders"
Damit schnappte ich mir seine Decke und zog sie von ihm runter um ihn danach gescheit, auf die andere Hälfte des Bettes zu schieben.
„Will"
,protestierte er.
„Ja?"
„Gib mir meine Decke wieder"
„Hol sie dir doch"
Wütend funkelte er mich an, ich setze mich aber einfach nur unbekümmert aufs Bett neben ihn.

Genervt beugte er sich über mich mich beziehungsweise legte sich queer über mich um seine Decke wieder vom Boden aufzuheben.
„Uff"
Doch statt seine Decke aufzuheben blieb er einfach genauso liegen.
„Was wird das jetzt? Ich dachte du wolltest deine Decke holen."
„Ja das war mein Plan aber du bist auch warm und die Decke vom Boden aufzufischen ist anstregend."
„Dein Ernst?"
„Jap, du hast mir meine Decke weggenommen und jetzt bist du halt meine Wärmflasche."
„Na toll"
Nico lachte nur, blieb jedoch weiterhin so liegen was bedeutete das er voll auf meinem Bauch lag und sein Kopf teoretisch vom Bett hing. „Ist das nicht unbequem so zu liegen?"
,fragte ich ihn in der Hoffnung er würde sich einfach seine Decke schnappen und wieder normal hinlegen.
„Nee eigentlich nicht"
„Uff"
Verzweifelt ließ ich meine Kopf wieder zurück ins Kissen sinken und gab es auf ihn zu überreden aufzustehen. Er konnte echt stur sein.

„Wollen wir vielleicht mal zum Essen?"
„Mir ist immer noch kalt."
„Ja, du hast die Decke ja auch nicht wieder aufgehoben."
„Pff"
Murrend setzte er sich auf und somit konnte ich mich auch endlich wieder hinsetzen.
„Komm lass uns gehen"
Ich hielt ihm meine Hand hin, die er ergriff und ich zog ihn hoch und hinter mir her zum Essen.
„Warte ich nehm noch ne Jacke mit" Etwas verwirrt sah ich ihn an, normalerweise war ich der erste dem kalt wurde.
„Ok?"
„Danke"
Er zog seine Hand aus meiner und lief nach hinten in die Hütte wo die ganze Kleidung lag.
„Okay wir können"
Kurz musterte ich ihn, er hatte sich über seine normale Jacke noch gefühlt ne Winterjacke angezogen.

„Geht's dir gut?"
,fragte ich ihn irgendwann während wir zum Essen gingen.
„Ja wieso?"
„Weil dir schon den ganzen Tag so kalt ist"
„Achso ja keine Ahnung, hab wahrscheinlich zu wenig geschlafen." Er zuckte nur mit den Schultern und betrat dann den Speisepavillon. Mit gerunzelter Stirn folgte ich ihm, da ich mir Sorgen machte. Hoffentlich ging es ihm gut.

„Hey wo wart ihr schon wieder die ganze Zeit? Es kommt mir fast vor als ob ihr uns ausweicht."
Kurz erstarrte ich machte aber schnell weiter, damit es nicht auffiel. „Wie meinst du das? Wir wollen halt unsere Ruhe"
„Naja irgendwie kommt ihr ständig mit irgendwas was ihr machen könnt, immer dann wenn wir euch über eure Beziehung ausfragen."
„Na und? Ihr müsst nicht alles wissen. Wenn wir euch etwas erzählen wollen, werden wir es schon sagen,ok?"
,anwortete ich ihr daraufhin leicht genervt, ich hatte keine Lust alles erklären zu müssen außerdem was das kompliziert.
„Nico warum trägst du noch eine zusätzliche Jacke?"
„Mir ist kalt"
,nuschelte er bevor er weiter aß.
„Aha seit wann ist dir vor Will kalt?"
„Kayla, wie wäre es wenn du einfach mal etwas isst und mit der Fragerei aufhörst? Du frägst einem ja Löcher in den Bauch."
„Jaja ist ja schon okay"
,damit wandte sie sich leicht beleidigt ihrem Essen zu.

„Wollen wir wenigstens nach dem Essen trainieren?"
,wollte sie dann irgendwann wissen. „Ähm eigentlich wollt ich schauen ob es Nico wirklich gut geht, da ja es ist schon etwas komisch, das ihm so kalt ist."
„Oh okay und danach?"
„Vielleicht mal schauen, kommt drauf an wie spät es dann ist"
„Ok"
Nach dem Essen schleppte ich wie gesagt Nico erstmal auf die Krankenstation um ihn zu untersuchen. Da es ihm aber anscheinend soweit gut ging und ich nur merkte, das es anscheinend wirklich etwas arg übermüdet war, machte ich mir nicht groß Sorgen. Bis auf die eine Sache: Warum schlief er so wenig?

„Nico, warum schläfst du so wenig?"
„Woher weißt du das?"
„Ich habe grad versucht herauszufinden warum du so müde bist und tja die einzige Sache die dir fehlt ist Schlaf und deswegen, warum schläfst du so wenig?"
Er sah zu Boden.
„Mich beschäftigt zurzeit sehr viel und wenn ich nicht wach liege und grübel, schlaf ich aber das mit Albträumen und dann wache ich wieder auf und kann lange nicht einschlafen."
„Ich kann dir aber auch schlecht helfen, wenn du mir nicht sagst um was in den Träumen geht."
„Ich weiß,"
,er ließ seinen Kopf hängen,
„aber ich bin nicht bereit dazu dir davon zu erzählen und ja auch meine Gedanken möchte ich für mich behalten."
Besorgt sah ich ihn an. Es ist nicht gut, wenn er sich niemanden anvertraut aber ich möchte ihn aber auch nicht drängen etwas zu erzählen.

„Okay"
Ich setzte mich neben ihn und nahm ihn in den Arm.
„Wollen wir vielleicht wieder in deine Hütte? Da kannst du auch schlafen und du brauchst den Schlaf, sonst wirst du noch krank, weil dir zu kalt ist."
Er nickte nur und stand wie es mir schien in Gedanken versunken auf. In der Hütte schickte ich ihn direkt ins Bett und drehte dann noch die Heizung etwas auf.
„Wollte Kayla nicht mit dir trainieren?"
„Theoretisch schon, praktisch nicht, da ich ihr gesagt hab ich werd schauen je nachdem wie lang ich brauch für deine Untersuchung und ich habe grad keine Lust rauszugehen."
„Okay,könntest du dann vielleicht bei mir bleiben"
,schüchtern sah er mich an und dann zu Boden.
„Klar"
Ich zog mir schnell meine Jacke und meine Schuhe aus um zu ihm ins Bett zu kommen. Dort nahm ich ihn in den Arm und ich merkte das ihm wohl sehr kalt sein musste, da er am ganzen Körper zitterte und komplett kalt war. Ich zog ihn näher zu mir um ihn besser wärmen zu können und er schlief draraufhin auch relativ schnell ein, was gut war, da er ihn brauchte. Auch ich schloss etwas meine Augen, döste jedoch mehr vor mich hin als das ich schlief und bekam somit alles um mich herum mit. Nach einer Stunde oder mehr, ich konnte die Zeit schlecht einschätzen, merkte ich wie Nico unruhig wurde.

„Nico?"
,fragte ich leise, da ich nicht genau wusste ob er schlief oder aufgewacht war. Nachdem er nicht anwortete ging ich davon aus, dass er wohl schlecht träumte und ich begann ihn aufzuwecken, was nach einer Weile auf klappte. Etwas erschrocken schlug er die Augen auf und sah sich hektisch um, bis er realiesierte wo er war und sich etwas beruhigte.
„Hey alles gut"
Er drehte seinen Kopf etwas in meine Richtung und sich mich immer noch etwas veränstigt an.
„Ich weiß trotzdem, warum träume ich wieder so schlecht?"
Ich zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß ja nicht genau, was du träumst und deswegen habe ich keine Ahnung, aber es kommt wahrscheinlich von irgendeiner tiefen Angst in dir."
„Hmmm"
Er drehte sich, so dass er auf der Seite lag und mich anschauen konnte.
„Es ist bloß doof, da ich nicht so gut schlafen kann."
Ich zog ihn etwas näher zu mir und zog die Decke etwas höher damit es warm blieb.
„Ja kann ich mir denken. Ich bin echt froh nicht wirklich Albträume zu haben."
„Hmm"
Er schloss einfach nur wieder seine Augen und schlief wieder recht schnell ein, auch ich merkte wie ich immer müder wurde und schließlich einschlief. Ich denke das Abendessen werden wir verpassen aber das ist mir jetzt egal.

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So das war's auch schon wieder. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich werd wie gesagt versuchen wieder öfters zu updaten :)
LG
Demi

Solangelo- Was nach dem Krieg geschahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt