63. Nico

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte lag ich immer noch auf Will und seufzte zufrieden. Will war einfach warm wie immer und ich fühlte mich beschützt in seinen Armen. Ich schloss nochmal die Augen um kurz nochmal vor mich hin zu schlummern, wurde aber kurz darauf von der Klingel aus meinen Träumereien gerissen. Will unter mir schreckte hoch. Durch sein abruptes Aufsetzen rutschte ich von ihm runter und fiel aus dem Bett.

„Autsch!", murmelte ich bevor ich mich langsam aufrappelte. „Was-? Nic- Äh was machst du am Boden?", fragte Will sichtlich verwirrt. „Du bist grad aufgeschreckt durch die Klingel und hast mich somit mehr oder weniger vom Bett geschmissen." „Oh sorry, tut mir leid." Ich winkte ab. „War ja nicht deine Absicht, es ist nur kalt am Boden.", schmunzelte ich. Damit stand ich auf, setzte mich wieder aufs Bett und sah zu ihm. „Sollten wir nicht schauen wer da unten ist?" „Ich glaub ich weiß eh schon wer das ist, ich meine wer sonst sollte morgens um-" Er sah kurz auf die Uhr. „um sieben Sturm bei uns klingeln?" „Hmm stimmt auch wieder. Hört deine Mutter die Klingel nicht?" Will zuckte nur mit den Schultern. „Keine Ahnung, egal lass uns einfach runter gehen. Wir werden eine Konfrontation mit ihr eh nicht vermeiden können." „Hmm ok du hast recht"

Jetzt schon etwas genervt stand ich auf und schnappte mir meine Jacke, da mir sonst zu kalt werden würde. „Hey, das wird schon. Mach dir keine Sorgen ich werde dich auf keinen Fall für dieses Miststück verlassen", meinte Will, kam auf mich zu gab mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und ging dann Richtung Tür. Langsam ging ich ihm hinterher, jedoch mit einem gewissen Abstand, denn ich hatte um ehrlich zu sein keine Lust schon wieder auf Kailey zu treffen. Unten angekommen, öffnete Will die Tür und er hatte Recht. Es stand Kailey davor. „Also hatte Evelyn doch Recht, als sie sagte du seist hier", rief diese freudig strahlend aus und wollte Will schon um den Hals fallen, der wich ihr jedoch schnell aus woraufhin sie mehr oder weniger ins Haus stolperte und gegen mich geknallt wäre, wäre ich nicht auch einen Schritt zur Seite getreten. „Was ist denn- Was machst du denn schon wieder hier?", missmutig sah sie mich an.

„Wenn du deiner Mutter-" „Sie ist nur meine Adoptivmutter", unterbrach mich Kailey. „Gut dann halt deine Adoptivmutter, wenn du ihr richtig zugehört hättest, dann wüsstest du das ich auch hier bin." „Also hat sie die Wahrheit erzählt oder wie?" „Kommt drauf an was sie dir erzählt hat", meinte Will nur kalt. „Na das du und der Idiot zusammen sind. Du kennst ihn nicht mal halb so lange wie ich dich kenne und er ist dazu auch noch ein Junge." Während sie sprach erdolchte sie abwechselt mich mit Blicken und lächelte Will zucker süß an. Solangsam wurde sie mir echt unheimlich. „Ja und nur weil ich dich anscheinend länger kenne, heißt das noch lange nicht das ich dich besser kenne. Nico weiß mehr über mich was du je wissen könntest." „Ach ja sei dir da mal nicht so sicher ich weiß mehr wie du glaubst" Irgenwas an ihrem Ton ließ mich glauben, dass sie es wirklich ernst meinte. „Schön dann ist es vielleicht so, aber du wirst nichts daran ändern können das ich nun mal Nico liebe", konderte Will, der wohl auch den Unteron in ihrer Stimme mitbekommen hatte.

„Und deswegen bitte ich dich jetzt auch zu gehen, ich denke wir haben nichts mehr zu besprechen. Ich dachte ich hätte dir das an Thanksgiving schon klar gemacht", setzte er noch nach und schob Kailey zur Tür hinaus, erstarrte dann jedoch und fluchte kurz darauflos. „Jetzt nicht ernsthaft oder?" „Was ist denn?", verwirrt sah ich ihn an und trat neben ihn (so gut das eben in dem engen Türrahmen ging) „Shit..." Jetzt sah ich was er meinte. Gerade wanderten drei ziemlich dumme Telchinen die Straße runter, schnurstracks auf unser Haus zu. Warum dumm? Weil sie nicht mal Ansatzweise versuchten sich zu tarnen, was eigentlich logischer wäre um uns anzugreifen.

„Na endlich", hörte ich da Kailey vor uns murmeln. „Bitte was?", etwas perplex sah ich sie an. Konnte sie die Telchinen etwa sehen? Auf einmal drehte sie sich zu uns um und zischte: „Ich habe die drei hierher bestellt, nachdem ich das gestern erfahren habe. Ich war so nah dran Will für mich zu gewinnen und dann musste er als Halbblut natürlich ins Camp und ich konnte ihn nicht weiter bearbeiten. Wäre er geblieben hätte er dich nie kennengelernt und mein Plan wär perfekt aufgegangen." „Warte du weißt-" „Von den Göttern? Ja wie auch nicht? Ich war schon mindestens 50 mal im Tartarus weil ihr dämlichen Halbblute meintet ihr müsstet mich ständig umbringen, obwohl ich euch gar nichts getan habe", zischte sie uns wütend an.  „Gar nichts", zischte Will, „das sieht mir aber gar nicht nach gar nichts aus."

Solangelo- Was nach dem Krieg geschahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt