13. Will

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Nachdem ich ihn verarztet hatte, murmelte er noch ein Danke und sah mich an. Auch ich sah ihn an und konnte meinen Blick nicht von seinen Augen losreisen. Sie waren so dunkel wie die Nacht, sie hatten jedoch auch ein besonderes Funkeln mit drin. Ich weiß nicht wie lange ich einfach nur da saß und ihn anstarrte, jedoch wurde ich vom Muschelhorn aus meinen Gedanken gerissen. Ich war kurz desorientiert und stand schnell auf, bevor Nico etwas merkte. Nicht auszudenken wenn er wüsste was ich für ihn fühle, da könnte ich unsere Freundschaft direkt über Bord werfen.

Ich hörte wie Nico mir folgte und gemeinsam liefen wir zum Speispavillon. Dort setzte ich mich neben Austin gegenüber von Kayla.
„Hi und wie war dein Tag? Also halt bevor du uns helfen kamst und danach"
,fragte mich Austin.
„Ja ganz gut eigentlich. Morgens habe ich endlich mal wieder mit meiner Mutter geredet"
Überrrascht sah Kayla mich an:
„Wie kam es dazu? Du hast dich nie getraut"
Ich musste lächeln:
„Naja sagen wir's mal so Nico hat mir ziemlich ins Gewissen geredet, weswegen ich sie letztendlich angerufen hab. Naja und Mittags waren wir bei Chiron und haben ihn gefragt ob ich noch bei Nico bleiben kann, da er die letzten Nächte besser geschlafen hat und ohne Albträume."
Ich ließ weg, dass wir Arm in Arm geschlafen haben, weil sonst Kayla's Grinsen, das schon breiter geworden ist wo ich ihr erzählt habe das ich wohl noch ne Weile bei Nico wohnen werd, noch breiter geworden wär ich weiß zwar nicht warum sie so grinste, aber es nervte aufjedenfall.

„Was?"
,fauchte ich sie an als sie nach fünf Minuten schweigen wo sie immer noch so grinste.
„Ach nix. Bist du dann eigentlich überhaupt noch in der Krankenstube?"
Misstrauisch sah ich sie an, ich glaubte ihr nicht ganz das nichts war, ich beließ es aber und antwortete ihr stattdessen:
„Ich werd wieder normal in der Krankenstube arbeiten wie immer und auch sonst steh ich so wie immer zu Verfügung, außer das ich die Nächte nicht in der Apollohütte verbringe sondern in der Hadeshütte."
Sie nickte:
„Ok, also gehst du auch weiter deinen Pflichten als Hüttenältester weiter nach?" Ich nickte und aß dann, da ich inzwischen echt Hunger hatte.

Nach dem Essen stand ich auf und schaute mich um und sah, dass Nico noch am Hadestisch saß, also ging ich kurzfristig zu ihm rüber.
„Hey, wollen wir zurück in die Hütte?"
„Mir egal. Hast du deinen Geschwistern Bescheid gesagt?"
„Jap, sie finden es ok. Ich mein es ist ja auch nicht für immer so, sondern nur so lange bis das mit deinen Albträumen wieder geht." Er nickte nur knapp und stand auf.
„Wie wär's wenn wir jetzt schon zum Campfire gehen? Ich mein es wird schon dunkel und die anderen sind auch schon dort."
Ich stimmte zu und wir liefen zum Amphitheater.

Dort angekommen setzten wir uns etwas abseits hin, da ich wusste das Nico es nicht mochte mitten unter vielen Leuten zu sein, gerade leuchtete das Feuer hoch und golden, also waren alle in ziemlich gute Stimmung, aber wer konnte es ihnen verübeln? Sie hatten den zweiten Krieg innerhalb einem überlebt und es war bisher kein neuer in Sicht, zwar hatte jeder Verluste zu beklagen, aber im Moment zählte nur das hier und jetzt. Vorsichtig sah ich zu Nico rüber und merkte, dass auch er sehr zufrieden aussah. Das war auch das schöne am Campfire, wenn die Stimmung gut war stahlte es etwas sehr beruhigendes aus was alle Camper noch zufreiden und föhlicher machte, woraufhin die Stimmung immer ausgelassener war.

Ich sah wieder zum Feuer und bemerkte, ein kleines Mädchen neben dem Feuer, das sehr zufrieden aussah. Ich musst schmunzeln, ich wusste wer es war, jedoch sahen sie nicht viele die meisten übersahen sie einfach, was jedoch nicht schlimm für sie war. Für sie zählte die Harmonie der Familie und das musste ich jetzt sagen, wir Camper waren was das anging öfters eine ruhige Familie als die Olympier, bei ihnen endete so ein Treffen oft in Streit. Ich sah wieder zu Nico und ich merkte wie er auch zu Hestia sah, er hatte sie wohl auch bemrkt, dann drehte er seinen Kopf in meine Richtung und lächelte mich an.

„Ist sie eigentlich immer dabei?"
,wollte er wissen.
Ich schüttelte den Kopf
„Aber oft"
„Irgendwie strahlt sie so eine Ruhe aus. Ich frage mich manchmal wie sie es mit dem Haufen da oben aushält."
,meinte er dann.
Ich lachte leise:
„Ich glaube das hat sich jeder schonmal gefragt, deer sie hier bei uns bemerkt hat, aber ich denke für sie ist genau dieses Chaos was ihre Familie ausmacht."
„Wahrscheinlich."
,nickte er dann und stützte sich nach hinten auf seine Hände und schloss die Augen.

Ich betrachtete ihn, ich hatte ihn noch nie so entspannt gesehen. Es tat ihm gut hier zu sitzen, auch wenn er Menschenmassen nicht mochte, war das hier fast was heilendes ansich und es heilte fast jede Seele ein Stück, da das hier zeigte, dass es noch Zukunft und Glück und vorallem schöne Momente gab. Auch ich lehnte mich zurück und schloss entspannt die Augen. Normalerweise würde ich jetzt unten bei meinen Geschwistern stehen und mit singen, heute jedoch blieb ich lieber etwas abseits neben Nico sitzen und hörte einfach mal nur zu. Dadurch das die Stimmung so gut war leuchtete das Feuer sehr hoch und selbst hier etwas Abseits konnte ich noch die Wärme, die von ihm ausging spüren.

Nach einer Stunde, wo ich fast eingepennt wär, gingen wir alle wieder zurück zu den Hütten. Ich zog mich schnell um und drehte mich zu Nico um und wurde rot. Zum Glück war es dunkel und er konnte es nicht sehen, ich konnte jdeoch erkennen, dass er nur in Boxershorts da stand und ich musterte ihn. Jedoch wendete ich mich schnell ab und könnte mich innerlich ohrfeigen. Auffälliger ging es ja auch nicht mehr oder? Ich hoffte er hat meinen Blick nicht bemerkt sonst kann ich ihm nicht mehr in die Augen sehen. Ich drehte mich nochmal um in der Hoffnug, dass er jetzt mehr anhatte.

Als ich sah, dass er schon im Bett lag, ging ich schnell rüber zu ihm und kroch zu ihm unter die Decke. Fast augenblicklich kuschelte er sich an mich und zog überrascht eine Augenbraue hoch. Seit wann war er so anhänglich geworden? Als er dann seine Nase an meinem Hals vergrub fluchte ich los:
„Dam, Nico du bist arschkalt!"
„DAS ist nichts neues und du bist warm was auch nichts neues ist. Was jedoch neu ist, ist das ich dich jetzt zu meiner persönlichen Wärmflasche auserkoren hab."
,murmelte er.
Ich musste lachen:
„Also werd ich mich daran gewöhnen müssen, dass ein eiskalter Nico zu mir ins Bett gekrochen kommt?"
Ich spürte wie er grinste:
„Jap musst du"
Daraufhin legte ich meine Arme um ihn und zog ihn näher an mich heran. Ich fragte mich wohl wie es für Außenstehende aussehen würde, wahrscheinlich würden sie glauben wir seien zusammen was jedoch nicht stimmte. Wir waren nur gute Freunde, obwohl ich bezweifelte, dass das gute Freunde tun würden. Naja egal bevor ich mir noch weitere Gedanken daürber machen konnte schlief ich auch schon ein.

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So da bin ich wieder und gleich wieder weg.

Ich hätte da noch eine Frage: Wie empfandet ihr es daheim sein zu müssen und nicht rauszukönnen?
LG
Demi

Solangelo- Was nach dem Krieg geschahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt