47. Will

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Ich hatte tatsächlich recht mit meiner Vermutung. Zwei Tage später lag er mit einer zu nen Nase im Bett, da er gestern und vorgestern meinte er müsste trotzdem trainieren gehen, tja und jetzt lag er im Bett. Hoffentlich war er wieder gesund bis wir zu meiner Mutter gehen würden.
„Hier dein Frühstück"
Murrend drehte Nico sich um und starrte mich mit halb geschlossenen Augen an.
„Kann ich nicht einfach noch schlafen? Außerdem hab ich Kopfschmerzen."
Seufzend setzte ich mich an die Bettkante.
„Ich hab die vorgestern noch gesagt, du sollst nicht trainieren gehen und was tust du? In Eiseskälte, nicht gerade warm angezogen trainieren gehen. Hättest du dir wenigstens etwas wärmeres angezogen, wär es jetzt vielleicht nicht so schlimm."
„Hab ich inzwischen auch verstanden und könntest du bitte nicht so laut reden? Ich habe immer noch Kopfschmerzen"
Kopfschüttelnd sah ich ihn an.
„Ich geh dir was holen, ess du währenddessen etwas."
Damit stand ich auf und verließ die Hütte um drüben in der Krankenstube ihm etwas gegen Kopfschmerzen zu holen.

„Oh Morgen Will, lange nicht mehr hier gesehen."
,begrüßte Kayla mich.
„Ja ist ja auch nichts los und wenn dann Kleinigkeiten, die ihr immer direkt vor Ort versorgt sind."
„Hmm vielleicht sollten wir mal wieder Capture the Flag spielen.... Aber nee, was machst du eigentlich hier?"
„Erstens: Nein keine gute Idee, außerdem sind wir sehr wenige. Zweitens: Ich wollte Kopfschmerztabletten holen."
„Da hast du Recht mit so wenigen macht das mit unserer Version kein Spaß und wozu brauchst du Kopfschmerztabletten?"
„Nico wollte nicht auf mich hören, als ich vorgestern meinte, er solle es lieber mitdem Training lassen, da es ihm sowieso schon nicht so gut ging und jetzt hat er ne fette Erkältung."
„Oh okay naja du weißt ja wo die sind und dann ihm gute Besserung"
„Hmm die wird er haben, wenn er nicht mal wieder ein Sturkopf ist."
„Ok"
,meinte sie noch leicht lachend bevor sie nach draußen verschwand und ich mit den Tabletten zurück zu Nico ging.

„Hier. Hast du wenigstens etwas gegessen und vorallem getrunken?"
„Ja hab ich. Könntest du zu mir kuscheln kommen?"
Erstaunt sah ich ihn an, was war mit ihm los? Ich merkte jedoch, dass er es ernst meinte, da er keine Miene verzog.
„Ähm okay ja moment"
Ich zog mir schnell meine Schuhe aus und legte mich etwas perplex neben ihn und nahm ihn in den Arm. Er kuschelte sich noch etwas an mich und schien kurz darauf eingeschlafen zu sein. Ich war immer noch etwas verwundert, irgendwie schien es mir so als ob Nico sehr anhänglich wird, wenn er krank ist. Eigentlich fand ich das ganz süß und es bedeute auch mehr Zeit mit ihm kuscheln zu können. Meinem Herz gefiel das natürlich, mein Verstand sagte aber nein aus Gründen die selbst ich nicht verstand. Als ich das Muschelhorn hörte, dass zum Mittagessen rief, versuchte ich mich von Nico loszumachen, was nicht so ganz klappte.

„Warum gehst du?"
,murmelte er und drehte sich um kurz nachdem ich es endlich geschafft habe aufzustehen.
„Es gibt Mittagessen, aber du kannst ruhig liegenbleiben, ich bring dir was mit."
„Ich will nicht alleine hier bleiben "
Ich seufzte.
„Ich denke du willst aber auch nicht mit zum Essen, oder?"
„Nein, kannst du nicht einfach hier bleiben? Ich bin ja bald wieder da okay?"
„Na gut"
Etwas schmollend saß er im Bett und ich musste fast auflachen. Wenn er sich selber so sehen würde, ich weiß nicht wie er reagieren würde, aber bei einem bin ich mir sicher. Beleidigt sieht er nicht aus, eher nur süß.
„Ich geh jetzt Mittagessen"

Damit wandte ich mich ab und ging aus der Hütte, hinter mir hörte ich ihn zwar protestieren, wandte mich aber nicht nochmal um sonst würde ich gar nicht mehr zum Essenkommen.
„Hey wieso bist du so spät?"
,fragte Austin mich als ich mich zu ihm und Kayla an den Tisch setzte. „Nico hat mich aufgehalten, aber egal. Ich werd sowieso nur kurz essen und mir dann noch was für Nico mitnehmen und wieder gehen, wenn das okay ist."
„Ja passt schon, ihr wollt ja in drei Tagen zu deiner Mutter, ich denke bis dahin sollte er wieder gesund sein."
„Jap" Ich aß schnell auf, da ich Nico nicht zu lange allein lassen wollte, da er (wie es mir schien) wenn er krank war etwas unberechenbar wurde und ja. Im schlimmsten Fall würde ich gleich noch einen weinenden Nico in  der Hütte sitzen haben, weil ich so „lange" weg war.
„Wenn ihr mich sucht, ich bin in der Hadeshütte"
Die zwei nickten nur, als Zeichen, dass sie es verstanden haben und ich machte mich wieder auf den Weg zurück zur Hütte.
„Hey Nico, ich bin wieder da"
„Endlich"
Ich konnte kaum reagieren und konnte froh sein, dass ich nicht umkippte, weil Nico mich so heftig umarmte.
„Du warst voll lange weg"
,nuschelte er in mein Shirt.
Immer noch etwas verwirrt schaute ich auf ihn runter, bevor ich ihn sanft von mir weg schob.
„Ja, aber ich bin jetzt ja wieder da und hier ist dein Mittagessen." Grummelnd ließ sich Nico von mir Richtung Bett schieben und setzte sich letztendlich freiwillig drauf, woraufhin ich ihm dann sein Essen gab. Nach dem er gegessen hat beschloss er mich als sein Kissen zu benutzen und Wärmequelle (so wie immer)
„Ähm Nico, willst du dich nicht vielleicht normal ins Bett legen und dir deine Decke schnappen?"
„Nein ich will kuscheln"

Also wenn Nico krank war, wurde er echt seltsam, zumindest wenn er eine Erkältung hatte.
„Okay..."
„Hmm"
Ich zog ihn etwas zu mir hoch, da er grad nicht wirklich gemütlich aussehend da lag und deckte ihn noch zu.
„Mir ist lanweilig"
,meinte er nach einer Weile.
„Ja gut, dass ist einem oft wenn man krank ist."
„Können wir nicht irgendwas machen?"
„Solange es sich darauf beschränkt, dass du wenn dann nur reden musst, ja"
Er stöhnte leicht frustriert auf.
„Toll und was soll man da bitteschön machen?"
Ich zuckte nur mit den Schultern und fing an ihm durch die Haare zu streichen, was er mit einem wohligen Seufzer quittierte.
„Okay, wir brauchen nicht mehr reden, wenn du einfach so weiter machst"
Ich musste leicht grinsen.
„Okay"

Irgendwie kam mir Nico grad halb vor wie eine Katze, mal mögen sie es zu kuscheln und gestreichelt zu werden und mal gar nicht und je nach Rasse überwiegt das eine oder das andere mehr.
„Wie lange brauchen wir dann eigentlich bis zu deiner Mutter?"
„Puhhh, vielleicht so vier Stunden, weil wir mit dem Zug reisen müssen."
,antwortete ich ihm dann.
„OK"
Danach schwiegen wir wieder und ich fuhr ihm einfach weiterhin durch die Haare.

„Ich hoffe ich bin bis dahin wieder gesund."
„Wenn du auf mich hörst und genügend trinkst, wirst du das sein."
„Hmm"
Ne gute Stunde später war er dann eingeschlafen und ich wusste mal wieder nicht so recht was ich tun sollte, da er halb auf mir lag und ich ihn nur aufgeweckt hätte, wenn ich versuchen würde ihn von mir runter zuschieben. Während ich also so da lag, fiel mir ein, dass Kayla ja eigentlich vor gefühlt langer Zeit mal gefragt hatte, ob ich mal Zeit hätte um mit ihr zu trainieren. Das musste jetzt wohl auf nach Thanksgiving verschoben werden, da ich davor keine Zeit finden werd. Denn ich glaube nicht, das er morgen wieder gesund ist und ich somit noch Zeit hätte mit Kayla zu trainieren und in drei Tagen würden wir auch schon zu meiner Mutter gehen.

„Will?"
,ertönte aufeinmal Nico's Stimme. „Ja?"
„Warum kann es nicht einfach immer so sein?"
„Was genau meinst du?"
„Na das unbeschwerte und so"
Ich zuckte nur mit den Schultern, da ich erstens immer noch nicht genau verstand was er meinte und zweitens wusste ich auch keine Antwort auf seine Frage.
„Ich finde das viel schöner so."
„Hmmm"
Er hob seinen Kopf an um mich anzusehen und ich verlor mich wie immer in seinen wunderschönen dunklen Augen. So kam es dass wir uns bestimmt wieder gefühlt eine Stunde anstarrten. Ich mochte diese Momente, da ich ihn so mehr oder weniger anstarren konnte ohne das er komisch schauen würde, da wir uns gegenseitig anstarrten. Ich hatte zwar Angst, dass er zu viel aus meinen Augen lesen konnte, aber wenn er das tat, dann würde ich das auch können. Jedoch achtete ich in solchen Momente nicht wirklich darauf, was sich in ihm vorspielte, sondern betrachtete einfach nur seine wunderschönen Augen. Wir wurden aus unserem Starren gerissen, als das Muschelhorn zum Abendessen rief. Etwas verwirrt und noch geblendet von seinen wunderschönen Augen, versuchte ich mich wieder in der Hütte zurecht zu finden und ihn etwas runter von mir zu schieben. „Ich komm nachdem Essen wieder, ok?"
„Okay"
„Willst du dann eigentlich mit zum Campfire?"
„Kann ich denn?"
„Wenn du genügend warm angezogen bist."
„Ok"
Damit verschwand ich und machte mich auf zum Essen.

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Hier ein neues Kapitel für euch. Ich hoffe euch hat es gefallen.

Mir fällt grad ein ich brauch immer noch einen Namen für euch.... Werd mir mal was überlegen müssen
Bye 👋🏼
Demi

Solangelo- Was nach dem Krieg geschahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt