43. Will

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Besorgt sah ich ihn an, wenn er schon bei so wenig unbewusster Magie müde war, wie war das bloß wenn er schattenreiste? Ich wollte es mir eigentlich gar nich ausmalen, da ich dann nur wieder zu arg Angst um ihn bekommen würde.
„Komm gehen wir schlafen" Wir zogen uns um und im Bett kuschelte Nico sich wie jeden Abend in meine Arme.
„Was wollen wir jetzt eigentlich wegen unserer Aufgabe machen?", nuschelte Nico gegen meine Burst, da er dort seinen Kopf vergraben hatte und verDAMMt seine Nase war kalt.
„Ähh keine Ahnung, wir könnten den Spieß umdrehen und wie gesagt mit ihnen spielen oder halt einfach ganz normal unsere Aufgabe weiter machen."
„Also ich wär irgendwie dafür, sie etwas zu verarschen und zu ärgern, ich hoffe bloß das es nicht zu viel wird und wir uns dann streiten oder so."
„Ich glaube nicht, ich mein wir können uns immer noch Grenzen setzen und sagen wann Stop ist. Solange wir unsere Aufgabe erledigen wird Piper nichts dagegen sagen."
„Hmm, dann machen wir es so"
„Ich hätte gesagt die Grenzen sind eigentlich wie davor oder? Nichts was wirklich auf eine Beziehung hinweißt"
„Jap, das war eigentlich ganz gut denke ich, wir können es ja immer noch ändern wenn wir gar nicht mehr einverstanden sind damit."
„Jep"
Nico kuschelte sich noch etwas an mich und ich musste schmunzeln. „Wenn Piper das jetzt sehen würde würde sie ausrasten vor Freude."
„Jap wahrscheinlich und uns dann mit Fragen löchern."
Danach schwiegen wir wieder und ich hing meinen Gedanken nach, schlafen konnte ich noch nicht, dazu war ich viel zu aufgewühlt. Ich denke wenn wir das den anderen jetzt vorspielen werden, könnte es schwer für mich sein, da ich immer daran denken werde, dass das nicht echt ist. Ich hoffe bloß das ich nicht irgendwann etwas unüberlegtes tun werde und dann alles kaputt machen werd. Ich seufzte leise auf und veruscht dann auch einzuschlafen. Ich spürte Nico's regelmäßige Atmung an meiner Burst und merkte auch das er nicht mehr ganz so kalt war wie vorher. Mit meinen Gedanken bei Nico schlief ich letztendlich auch ein.

Nico war am nächsten Morgen erstaunlicher Weise früher wach als ich, ich bemerkte es da das Bett leer war. Müde und verwirrt öffnete ich die Augen, um mich umzusehen. „Nico?"
„Ja?"
„Was bist du so früh wach?"
„Keine Ahnung ich konnte nicht mehr schlafen und bin dann aufgestanden um was zu trinken."
„Aha, wie spät ist es eigentlich?"
Er zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung aber noch vor dem Frühstück"
Ich nickte nur und schloss einfach nochmal meine Augen, ich bin grad einfach zu müde. Kurz darauf spürte ich wie Nico sich an die Bettkante setzte und öffnete meine Augen ein Stück. Er saß mit dem Rücken zu mir auf dem Bett und starrte in Richtung Hüttentür, warum auch immer. Rasch schlang ich meine Arme von hinten um ihn und zog ihn aufs Bett. Erschrocken quickte er auf.
„Will!"
Ich fing nur an zu lachen während er immer noch halb auf mir drauf lag, wohl ziemlich unbequem da er queer über mir lag und das ist meistens nicht sehr bequem.
„Uff, vor dir hat man auch nie seine Ruhe. Könntest du mich bitte loslassen, ich lieg sehr unbequem."
„Na gut"
Ich ließ ihn los und er setzte sich auf, nun saß er aber halb auf mir.
„Nico, du bist schwer"
„Irgendwie versteh ich das nicht ganz, einerseits sagst du die ganze Zeit, dass ich zu dünn bin, aber jetzt bin ich zu schwer?"
„Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. Für dein Alter bist du zu dünn und somit eigentlich auf nicht zu schwer für dein Alter aber um auf mir drauf zusitzen mit vollem Gewicht bist du mir zu schwer"
„Aha"
Skeptisch sah er mich an, setzte sich dann aber an die Bettkante und ich konnte mich gescheit aufsetzen. „Hast du heute irgendwas vor?"
,fragte ich ihn.
„Nein eigentlich nichts außer diese doofe Aufgabe erledigen zu müssen."
„Danke das du mich erinnerst ich hatte es erfolgreich verdrängt."
,grummelte ich.
„Wie wär's wenn wir wieder in den Wald gehen an der Grenze? Da kommt keiner so schnell hin und wir haben unsere Ruhe."
„Ok, vielleicht finden wir auch irgendwo Wasser zum schwimmen oder so, also dann halt an der Seite die zum Meer grenzt."
„Ok gut, dann steh jetzt mal auf und zieh dich an."
„Ich steh ja schon auf."
Nachdem ich mich angezogen habe, gingen wir zum Frühstück, wo noch nicht viele waren, nur so fünf Camper oder so. Auch Kayla und Austin fehlten noch und ehrlich gesagt war ich froh darüber, dass sie fehlten und das nur so wenige Camper da sind. Erspart uns viele Fragen. Wir hatten uns inzwischen darauf geeinigt, dass wenn wir durchs Camp laufen einfach nur unsere Hände hielten und deswegen könnten da viele Fragen aufkommen, da wir ja nicht gesagt haben, dass wir zusammen sind. Wir aßen schnell zu Ende, als mehr Camper kamen und verschwanden in den Wald, dadurch dass das Wetter gut war, war es nicht schlimm das wir uns draußen aufhielten. Das mit dem Wetter hier war sowieso so eine Sache, es warmeistens gut und es gab selten regen, aber im Winter konnte es auch schneien, das einzig gute daran war: Selbst wenn es in New York nicht schneite oder auch hier im Gebiet nicht, im Camp konnte trotzdem Schnee liegen. Was eigentlich ganz toll war, da wir so an Weihnachten immer Schnee hatten, so wie es in den Büchern stand.
„Wo wollen wir jetzt eigentlich hin? Zum Wasser oder einfach irgendwo in den Wald?"
„Mir eigentlich sowas von egal, Hauptsache weit genug weg von den Campern."
„Ok"
Schweigend liefen wir weiter und kamen irgendwann wieder auf der Lichtung von gestern an und blieben letztendlich dort, da wir keine Lust hatten woanders hinzugehen, bzw zum Wasser, da das weiter weg ist. „Weißt du was? Inzwischen bin ich echt froh ein Halbblut zu sein. Meine Leben wäre doch ziemlich langweilig und vorallem doof, wäre ich ein Sterblicher."
,fing Nico inrgendwann an zu reden. Erstaunt sah ich ihn an.
„Wie kommst du jetzt wieder da drauf?"
Er zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung, irgendwie tauchte es einfach in meinem Kopf auf."
„Hmmm"
„Irgendwie habe ich keine Lust auf Weihnachten."
Ich öffnete wieder meine Augen die ich geschlossen hatte.
„Du wechselst heut auch ständig das Thema oder?"
„Ja schon irgendwie, aber ich habe echt keine Lust auf Weihnachten. Die letzten Jahre, hab ich das alles nicht so mitbekommen, da ich ja mehr oder weniger kein Zuhause hatte und somit nicht so daran gedacht, aber dieses Jahr bin ich im Camp und werd ganz genau wissen wann Weihnachten ist und ich habe keine Lust darauf."
Traurig sah er in die Ferne.
„Ich verstehe dich, aber du wirst nicht alleine sein, ich werd mit dir feiern oder du mi tmir, wie auch immer. Im Camp feiern wir alle zusammen und danach meistens mit Freunden und Geschwistern, wenn man sich gut mit ihnen versteht. Meistens feier ich mit Kayla und Austin und als Katie noch da war mit Katie, Lou und Cecil. Ich denke du kannst bestimmt mitfeiern."
„Hmmm, hast du eigentlich mal versucht deine Mutter wieder zu erreichen?"
„Ja einmal aber da ging gar nichts und seitdem gar nicht mehr, da die anderen ja auch niemanden außerhalb des Camps erreichten."
„Hmmm"
Danach schwiegen wir wieder und Nico starrte in den Himmel, während ich stattdessen ihn ansah. Hoffentlich bemerkt er es nicht. Ich merkte von Tag zu Tag wie ich mich mehr und mehr in ihn verliebte und ich hatte immer mehr Angst, dass er es herausfinden könnte. Seufzend wandte ich meinen Blick ab und sah in den Himmel. Ich sah aus dem Augenwinkel wie Nico etwas verwirrt zu mir rüber sah und ich versuchte krampfhaft nicht rot zu werden, denn das hätte nur noch mehr Fragen aufgeworfen. Somit starrte ich einfach weiter stur geradeaus und versuchte ihn zu ignorieren, ich denke nach außen hin funktionierte es halbwegs aber in mir drinnen? Da spielte das Chaos.
„Wann gibt es essen?"
Ich zuckte mit den Schultern.
„Keine Ahnung, aber ich habe auch noch keinen Hunger du?"
„Nein, ich bin nur müde"
„Schon wieder?"
„Ja?"
,etwas verunsichert und verzweifelt sah er mich an.
„Vielleicht sollte ich dich mal untersuchen."
„Nein danke, wenn es zu schlimm wird komm ich aber nicht jetzt."
„Du weißt schon, dass teilweise gefährliche Krankheiten so anfangen und bis man es dann bemertk ist es zu spät."
Er verdrehte nur die Augen und meinte:
„Ich weiß aber ich glaub nicht, dass das irgendwas damit zu tun hat. Ich nutze bloß zur Zeit unterbewusst meine Magie und vielleicht ist es deswegen so"
Er sah zu Boden und ich musterte ihn.
„Da ist doch noch irgendwas?"
Ich sah wie er zögerte bevor er anfing zu sprechen und das auch nur sehr langsam.
„Ich..... ich hab seit ein paar Tagen wieder Albträume"
,meinte er dann leise.
Geschockt sah ich ihn an.
„Warum hast du nichts gesagt?"
„Ich wollte dich nicht aufwecken und sie sind auch anders."
„Wie meinst du das? Und du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, oder?"
„Ja und ich meine damit, dass ich nicht im Tartrarus bin."
Das Wort Tartarus sprach er sehr leise aus, sodass ich es fast nicht verstand.
„Und von was dann?"
Er antwortete mir aber nicht sodern starrte nur auf den Boden.
„Nico?"
,fragte ich sanft nach.
„Ich kann es dir nicht erzählen, bitte akzepiere es."
„Natürlich, aber kann ich trotzdem irgendwas tun, was dir helfen könnte."
Vorsichtig sah er auf und mir in die Augen. Ich schauderte, in seinen Augen lag so viel Schmerz. Egal was es war, es war nichts schönes und mir tat er leid dafür.
„Sei einfach für mich da und wenn du merkst, dass ich schlecht Träume weck mich auf."
„Ok"
Dankend nickte er und sah mich jedoch weiter an. Auch wenn ich es gewollt hätte ich hätte meinen Blick nicht lösen können. Für mich waren seine Augen fast wie ein Spiegel zu seiner Seele, ich konnte den Schmerz sehen, wegen den Kriegen, dem Tartraus und den neuen Albträumen, jedoch auch die Erleichterung darüber, dass ich für ihn da sein würde.
„Ich denke das in Kombination mit der unterbewussten Magie Einsetzung macht dich müde."
,ließ ich irgendwann verlauten und merkte erst jetzt das wir uns immer noch anstarrten.
Ich weiß nicht wie mein Hirn es schaffte so was harmloses zu produzieren aber ich war ihm dankbar.
„Ähh ja wahrscheinlich"
Rasch wandte er seinen Blick ab und starrte in den Wald hinein und auch ich sah in eine andere Richtung. „Irgendwie ist es etwas kälter geworden."
,meinte Nico nach einer Weile.
„Ja stimmt aber ich habe das Gefühl, dass es auch schon nach dem Mittagessen ist"
„Kann gut sein. Wollen wir zurück?"
„Ja aber bitte dann direkt in die Hütte ich habe keine Lust auf Fragen ob?"
„Ok"
Wir standen auf und liefen rasch zurück. Zum Glück begegnete uns niemand und wir konnten ungesehen und ohne Fragen in die Hadeshütte. Dort setzte ich mich aufs Bett und Nico setzte sich neben mich.
„Ich bin echt müde"
,gähnte er.
So wie er aussah würde er jede Sekunde einschlafen.
„Nico?"
„Hmm"
,brummte er noch bevor er auch umkippte und einschlief.
Etwas geschockt sah ich zu ihm runter, denn er hatte mich zu seinem Kissen auserkoren so wie ich schon mehrmals vor ihm. Das hieß wohl, dass ich mich für dich nächste Stunden nicht mehr bewegen könnte oder zumindest solange bist er wieder wach ist. Wenn uns jetzt ein Camper sehen würde, wäre für ihn der Fall klar: Wir sind zusammen. Tja die Wahrheit sieht leider anders aus. Ich beschloss letztendlich zu lesen, da ein Buch in erreichbarer Nähe lag und ich sonst nichts groß was machen könnte. Irgendwann fing ich ganz automatisch mit meiner einen Hand ihm durch seine Haare zufahren, vorallem als er im Schlaf anfing zu wimmern. Jedoch beruhigte er sich zum Glück wieder Recht schnell, nachdem ich angefangen habe ihm durch die Haare zu fahren. So saß ich bestimmt die nächsten zwei Stunden da und las.

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Leute erstmal vielen vielen Dank an euch, dass ihr so fleißig meine Geschichte lest

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Leute erstmal vielen vielen Dank an euch, dass ihr so fleißig meine Geschichte lest. Ohne euch hätte ich es nie auf den zweiten Platz von Solangelo geschafft und auch nicht auf die anderen. Ich bekomm auch immer mehr neue Leser und es freut mich zu sehen, dass meine Geschichte wohl gut ankommt.
Auch möchte ich mich für die über zweitausend Reads und die über 350 Votes. Womit habe ich das nur verdient? Danke Danke Danke 😘❤️
Demi

Solangelo- Was nach dem Krieg geschahWo Geschichten leben. Entdecke jetzt