Fear Me (ff Kol Mikaelson)

Kapitel 53

ELISA

Das Haus vor dem wir stehen ist nicht so groß wie die Villa von Kol. Dennoch ist es größer, als die meisten Häuser, in denen ich mich je aufgehalten habe. In der Dunkelheit sieht es fast ein wenig gruselig aus, doch mit Kol in meiner Nähe fühle ich mich mehr oder weniger sicher. 

"Hier findet uns Clan Irrenhouse erstmal nicht. Ich hab die letzten Tage fast vollständig damit verbracht, einen intensiven Verschleierungszauber hier drüber zu legen. Fürs erste sind wir sicher vor dem Clan." 

Sie steigt aus und läuft zum Haus, ohne uns auf dem Rücksitzt einen letzten Blick zu schenken. Sie hat zwar nicht die feinste Art sich auszudrücken, doch das finde ich eher angenehm als störend. Es nimmt einem irgendwie die Anspannung wenn sie so Wortspiele wie "Irrenhouse" in einer heiklen Situation wie dieser mit einbringt. 

"Kannst du gehen?" will Kol von wir wissen und ich nicke. Mein Körper hat sich einigermaßen beruhigt und das Zittern hat fast komplett nachgelassen. Kol öffnet die Autotür und steigt aus. Dann bleibt er stehen und wartet bis auch ich ausgestiegen bin. Sein Blick liegt wachsam auf mir, als könnte ich jeden Moment zusammenbrechen. Doch ich stelle mich gerade hin und gehe hinter Vienna her. 

Kol folgt direkt hinter mir und zusammen betreten wir das Haus. Vienna hat das Licht bereits angeschaltet und ihren schwarzen Wollmantel an eine Garderobe gehängt. Sie mustert uns einen kurzen Moment und murmelt dann nur: "Ihr könnt euch selbst in Zimmer aufteilen. Das einzige, in das ihr nicht rein könnt, ist das hier." Sie zeigt hinter sich, dreht sich um und verschwindet hinter einer schwarzen Tür. 

"Nicht zu fassen. Kaum ist sie zwei Wochen hier, beginnt sie bereits dieses Haus in ihren typischen Grufti style zu gestalten." zischt Kol genervt und schiebt mich dann mit einem kurzen Deuten der Hände in die Richtung einer anderen Tür. 

Sie ist im Gegensatz zu Viennas Tür weiß gestrichen. Im übrigen auch wie der Rest aller Türen. Hinter dieser befindet sich ein kleines Zimmer mit einem gemütlichem Bett, einem kleinen Kleiderschrank und einem Regal, auf dem verschiedene Bücher stehen. 

Das Bett ist, genauso wie der Schrank gegenüber, aus dunkler Holzoptik, passend zu den braunen Vorhängen an einem kleinen Fenster. Die Wände sind in einem weichen beigen Ton gestrichen und ergeben die perfekte Ergänzung zu den dunklen Holzdielen. Im Allgemeinen sieht das Zimmer sehr gemütlich aus und alles woran ich noch denken kann, ist das Bett, dass mich mit den plüschigen Kissen zu sich zurufen scheint. 

Ohne Kommentar ziehe ich meine Schuhe aus und lasse mich geschlagen ins Bett fallen. Ich bin zu müde um mir Gedanken um irgendetwas zu machen, geschweige denn über Kols Schlafplatz nachzudenken. Ich atme den Duft der Schlafstätte tief ein und merke nur noch halb, dass mir der Geruch bekannt vor kommt. Meine Augen schließen sich wie von selbst als Kol mir zuflüstert, dass er direkt im Zimmer gegenüber ist. 

Als dann noch ein leichtes Kribbeln über meine Wange fährt, bin ich mir nicht mal mehr unbedingt sicher, ob ich das nicht nur geträumt habe. Das Schließen der Tür ist nicht mehr als ein dumpfes Klicken, welches Meilen weit entfernt ist. Danach ist da nichts mehr. 

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Das Schreien wacht mich auf. Ohne mich zu bewegen reiße ich meine Augen auf und schaue mich vorsichtig um. Überall um mich herum tanzen Schatten und immer wieder sind Geräusche zu hören, die mir von draußen einen Herzstillstand nach dem anderen verpassen. Eine Schweißperle läuft mir über die Wange und das unbekannte Zimmer, in dem ich ganz alleine bin, macht mich warnsinnig. Das Schreien ertönt wieder. Ein Rabe. 

Ich versuche mich mit langen tiefen Atemzügen zu beruhigen, doch es hilft nichts. Ich brauche Kol. 

Seine Stimme ploppt mir in Gedanken auf und mir fällt ein, was er mir gesagt hat. Ich schlage die Bettdecke weg und laufe leise auf die Zimmertür zu. Es ist ziemlich dunkel, was mir noch mehr Angst macht als ich eh schon habe, doch mit etwas Geschick schaffe ich es aus der Tür raus.