Kapitel 7

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ELISA

Die nächsten zwei Wochen vergingen wie im Flug.
Wir schrieben viele Klausuren, weshalb ich außerhalb des Studiums meine Zeit mit Lernen und Arbeiten verbrachte.
Meine Freunde haben mir oft geschrieben ob wir uns treffen wollen, aber leider habe ich dafür keine Zeit gehabt.
Kol kam mich oft im Conny's besuchen und leistete mir Gesellschaft. Er fragte mich hauptsächlich über mich aus, doch manchmal bekam ich ihn sogar dazu, Dinge von sich zu erzählen.
Sogar Kols Schwester Rebekah kam mal vorbei und erzählte mir, dass sie sich bei dem Psychologie Studium eingeschrieben hat und angenommen wurde.
Das freute mich wirklich sehr für sie.
Jetzt sitze ich nach der ersten geschriebenen Klausur mit Ronny im Mystic Grill und esse zu Mittag, weil ich natürlich wieder zu faul war Essen zu machen.
Meinen Freunden habe ich heute morgen gesagt, dass sie mich unbedingt für die nächste Woche in Ruhe lassen sollen, wie sie es auch schon die letzten zwei Wochen getan haben.
Ich habe ihnen erklärt, dass ich wegen der Klausuren sehr viel um die Ohren habe.
Das ist jedes Mal so, weshalb sie an meine Abwesenheit um diese Zeit gewöhnt sind.
Ich lese in meinen Unterichtsunterlagen während ich meinen Burger esse und merke deshalb gar nicht, dass sich jemand an unseren Tisch setzt.
Jedoch räuspert sich plötzlich jemand weshalb ich verdutzt aufschaue.
Vor mir sitzt Kol mit seinem teuflischen Grinsen und schaut mich an.
"Hallo Darling." Ich schaue ihn einen Moment verwirrt an. Er hatte mich schon seit unserem ersten Treffen nicht mehr so genannt, doch ich tue so, als hätte ich es nicht gemerkt.
"Hi"
"Ich wollte dich fragen, ob du mich heute Abend in ein Restaurant begleitest." sagt er ohne große Umschweife zumachen und beugt sich erwartungsvoll zu mir rüber.
Mein Herz schlägt schneller bei dem Gedanken, ein zweites Mal mit Kol auszugehen.
Doch ich habe keine Zeit.
Nächste Woche muss ich viel lernen und außerdem ist heute mein monatlicher DVD Abend mit Ronny.
"ich würde gerne mit dir essen gehen Kol, aber Ich und Ro..." mitten im Satz werde ich von Ronny unterbrochen: "Heute ist Eli und mein DVD Abend und den kann sie auf keinen Fall ausfallen lassen. Aber wenn du willst kannst du zum DVD Abend kommen." Ich bin überrascht, dass Ronny Kol anbietet mitzuschauen, wo ich doch weiß, dass er es nie leiden kann wenn meine Freunde dabei sind.
"Ich liebe DVD Abende" erklärt Kol meinem Bruder mit überspitzter Begeisterung.
Ronny lächelt zufrieden und Kol schaut dann zu mir rüber.
"Natürlich nur wenn es auch für dich in Ordnung ist, Elisa."
Ich nicke sofort und sage begeistert: "Natürlich, ich würde mich freuen wenn du kommst."
Kol lächelt mich zufrieden an und steht schließlich auf.
"Um wie viel Uhr beginnt den euer DVD Abend?" fragt er während er die Jacke anzieht.
"Um sieben" antworte ich ihm.
Er verabschiedet sich und Ronny und ich bezahlen unser Essen, um uns auf den Heimweg zu machen.
"Ich bin überrascht, dass du jemanden zu unserem DVD Abend einlädst Ronny. Das magst du doch eigentlich nicht." äußere ich während der Heimfahrt.
"Stimmt. Aber ich mag Kol," gibt Ronny zurück, "und außerdem weiß ich das du ihn auch magst."
Mit diesen Worten hatte ich nicht gerechnet, doch ich freue mich, dass Ronny so verständnisvoll und selbstlos ist.
Ich greife nach seiner Hand und drücke leicht zu.
Mit der anderen Hand bleibe ich am Lenkrad und während ich den Blick auf der Straße halte sage ich:
"Ich hab dich lieb Ronny"
Ich sehe aus dem Augenwinkel das Ronny mich anlächelt.
"Ich dich auch Eli"
Den Rest der kurzen Fahrt bleiben wir still und genießen die Musik die im Radio läuft.

KOL

Der kleine Racker ist wirklich eine große Hilfe. Und das ohne es zu wollen.
Ich ziehe mich gerade um. Nichts zu schickes, da es ja im Grunde kein Date ist, aber auch nicht zu schlicht.
Sie soll schließlich denken ich gebe mir Mühe.
Hoffentlich lädt sie mich richtig ein, sonst muss ich mir wirklich einfallen lassen wie ich ihr am besten erkläre, dass ich nur reinkomme, wenn sie mich wortwörtlich bittet.
Ich schaue auf die Uhr und sehe das wir schon halb sieben haben.
Mit schnellen Schritten mache ich mich auf den Weg nach unten, doch bevor ich das Haus verlassen kann, steht Rebekah ein paar Meter hinter mir.
"Wohin des Weges, Brüderchen?"
"Ich bin auf dem Weg zu Elisa." gebe ich ihr eine knappe Antwort und öffne die Tür.
Bevor ich jedoch raustreten kann, knallt die Tür wieder zu. Rebekah steht neben mir mit einer Hand an der Tür und funkelt mich herausfordernd an.
"Du bist ständig in ihrer Nähe, Kol. Schon seit zwei Wochen warte ich darauf, dass du den nächsten Zug machst, aber bis jetzt ist noch nichts geschehen.
Ich hoffe du hast deine Absichten bezüglich Elisa nicht vergessen."
"Keine Sorge Schwester. Ich habe alles unter Kontrolle. Ich brauche nur noch ein wenig Zeit um ihr Vertrauen zu gewinnen.
Das ist bei ihr, warum auch immer, nämlich nicht so leicht."
Ich grinse sie siegessicher an und sie scheint mit der Antwort zufrieden zu sein.
Sie lässt von der Tür ab und dreht sich wortlos um.
Während dem Gehen ruft sie mir noch hinter her: "Wenn das noch etwas länger dauert Kol, werde ich sie selbst umbringen."
Typisch meine kleine Schwester. Immer so ungeduldig. Ich öffne die Tür wieder und mache mich dann auf den Weg zu Elisas Anwesen.

ELISA

Während ich noch ein paar Snacks für den Film auf den Tisch stelle, klingelt es plötzlich an der Tür.
Ich schaue mich noch einmal in der Wohnung um, die ich heute Mittag noch extra sauber gemacht habe und gehe dann zur Tür.
Als ich sie öffne steht Kol in einer schwarzen Hose und einem blauen Hemd vor mir und lächelt mich selbstsicher an.
"Guten Abend, Elisa"
"Hey, komm doch rein" bitte ich und Kol lässt nicht lange auf sich warten.
Er tritt ein und schaut sich um.
Seine funkelnden braunen Augen scheinen alles im Raum bis ins kleinste Detail zu scannen. Nach einer  Weile versichert er mir:
"Du hast wirklich ein liebliches Zuhause Elisa"
Ich muss schmunzeln bei seiner Wortwahl, obwohl mir schon öfter aufgefallen ist, dass Kol etwas altmodisch scheint.
"Also. Welcher Film wird denn geschaut?" möchte Kol wissen und lächelt mich gespannt an.
"König der Löwen," antworte ich, "Das ist der Lieblingsfilm meines Bruders."
Kol nickt, während er sich eins der seltenen Fotos von einem der Schränke ansieht.
Wir haben schon lange keine Fotos mehr  gemacht weshalb dieses etwas alt ist.
"Dein Vater?" fragt Kol und zeigt auf den etwas älteren sportlich gebauten Mann, der mich auf dem Bild in die Arme nimmt.
" Nein. Das ist mein Nachbar. Mein Vater ist nicht sehr oft hier. Und wenn er da ist hat er meistens besseres zu tun."
Etwas Traurigkeit steigt in mir auf und ehrlich gesagt, weiß ich nicht wieso ich diese dunkle Seite meines Lebens mit Kol teilen möchte.
Doch es platzte einfach so aus mir raus.
"Wieso nicht?" hakt Kol nach.
"Als meine Mutter verstarb, hat mein Vater sich dem Alkohol hingegeben und mittlerweile kommt er nur alle paar Monate her."
Ich wende meinen Blick ab, traue mich nicht Kol in die Augen zusehen.
Plötzlich spüre ich seine Hand an meiner Schulter und sehe aus meinem Augenwinkel, dass er mich ansieht.
Ich schaue verlegen hoch und er lächelt mich an.
"Schäme dich nicht für deines Vaters Fehler!"
Ich nicke und überlege was ich sagen kann, um von dem Thema wegzukommen. Mir fällt leider nichts gutes ein, doch Kol hat anscheinend mehr Erfolg.
"Wie laufen die Klausuren?" erkundigt sich Kol und lässt von meinem Arm ab.
"Eigentlich ganz gut. Ich habe die letzten zwei Wochen sehr viel gelernt und bin deshalb denke ich gut vorbereitet.
Eine habe ich schon geschrieben, also fehlen nur noch drei.
Die sind dann nächste Woche dran."
Er nickt und schaut mich nachdenklich an.
"Meine Schwester hat mir erzählt, dass sie auch an deine Universität geht."
"Stimmt. Sie kam letztens zu Conny's und hat es mir erzählt.
Aber wir werden wahrscheinlich nicht so viele Kurse zusammen haben, da sie ja im ersten Semester und ich im vierten bin."
"Sie wird sich bestimmt an dich halten," erklärt Kol, "schließlich bist du die einzige die sie kennt."
Plötzlich platzt Ronny ins Wohnzimmer und fragt: "Gucken wir jetzt den Film?"
"Natürlich,"antworte ich und schalte den Fernseher an.
Ronny springt auf die Couch und ich setzte mich neben ihn.
Daraufhin setzt auch Kol sich neben mich.
Ich schalte mit der Fernbedienung den Film ein und schon trällert der alte Fernseher los.

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Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt