Fear Me (ff Kol Mikaelson)

Kapitel 44

SALLY

Ich begebe mich nach unten. Wir haben alle den gestrigen Tag und die gesamte Nacht durchgeschlafen und ich fühle mich immer noch kein bisschen ausgeruht. Emba hat ihre Betthälfte bereits verlassen und als ich durch den Türrahmen der alten Küche komme, sehe ich, dass auch Tomman, Steven und Andi wach sind. Elisa und Izzi scheinen noch nicht wach zu sein, was mir aber auch wahrheitsgemäß gelegen kommt. 

"Morgen Sally." grüßt mich Andi, während er sich ein Sandwich in den Rachen schiebt. Von den anderen bekomme ich auch ein erschöpftes "Morgen" doch man merkt sofort, dass auch sie nicht im geringsten ausgeruht sind. Ich setze mich schnell an den runden Küchentisch und schaue jeden einzelnen der anderen genau an. Während sie noch alle in ihrer morgendlichen Trance sind, will ich jedoch sofort zum wichtigsten kommen und fange an zu sprechen: 

"Leute, es gibt etwas wichtiges zu besprechen!" alle schauen mich gespannt an, bis auf Steven, der wahrscheinlich schon weiß was jetzt kommt. "Wir haben einen Plan, wie wir Elisa vor dem verrückten Clan schützen können und er wird euch mit ziemlicher Sicherheit nicht gefallen. Doch für Elisas Sicherheit ist es der einzige Weg." Ich mache eine kleine Pause, um die Worte etwas auf die anderen wirken zu lassen. Für einige ist diese Pause wohl zu lang. 

"Nah spucks schon aus, Sally!" zischt Emba und lässt mich mit ernstem Blick nicht aus den Augen. Ich nicke und fange an zu erklären: "Als wir gestern gegen den Clan gekämpft haben, kamen bekanntlich zwei Personen zur Hilfe. Elijah und Rebekah Mikaelson. Wir haben mit ihnen geredet und sie haben gemeint, dass sie nur eine Person kennen, die mächtige Hexen kennt. Hexen, die Elisa vor dem Waterhouse-Clan beschützen können." 

An den Gesichtern kann ich schon erkennen, dass sie genau wissen, auf wen ich hinaus will und ich traue mich kaum fortzufahren. Plötzlich ertönt die Stimme von Steven: "Ich denke ihr wisst alle um wen es geht. Es geht um Kol." Die zu erwartende Reaktion folgt sofort und Steven grätscht schnell ein: "Ich weiß Leute. Ich bin genauso begeistert von der Idee wie ihr, doch das ist schlichtweg die einzige Option die wir im Moment haben und in unserer Situation können wir nicht wählerisch sein."

"Das ist doch keine Lösung. Wir können sie nicht vor einem Übel schützen, indem wir ein weiteres Übel um Hilfe bitten." zischt Andi und legt sein Sandwich mit einem angewiderten Ausdruck auf dem Teller ab. Tomman und Emba nicken zustimmend. 

"Dann schlagt was besseres vor! Was sollen wir eurer Meinung nach tun?" fordere ich die drei heraus. Keiner hat etwas zu sagen. Während Tomman und Emba betreten zu Boden schauen, schaut Andi schwer nachdenkend an die Decke, als könnte er dort die Lösung zu unserem Problem finden. Ich möchte gerade weiter reden, da hören wir plötzlich, wie sich die Haustür öffnet. 

Wir sitzen alle still schweigend in der Küche und starren uns mit großen Augen an. Wer könnte das sein? Ist einer des Waterhouse-Clans gekommen oder vielleicht sogar die gesamte Sippe? Die verschiedensten Szenarien bauen sich in meinen Gedanken auf, die einen schrecklicher als die anderen. An den Gesichtsausdrücken meiner Freunde kann ich erkennen, dass ihnen ähnliches durch den Kopf geht.

Umso überraschter sind wir alle, als Elisa plötzlich im Türrahmen zur Küche steht und uns mit einer geschlagenen Entschlossenheit in ihren müden Augen, anschaut. Eine leere Kälte scheint ihre Anwesenheit zu umgeben und nur an den dunklen Ringen unter ihren Augen ist zu erkennen, wie sehr sie die Situation belastet. 

"Steven. Ich muss mit dir reden." murmelt sie und geht ohne ein weiteres Wort zu verlieren nach oben. Etwas perplex schaue ich Steven an, der jedoch genauso verwundert drein schaut, wie der Rest von  uns. Dann zuckt er mit den Schultern und richtet sich auf. 

"Ich rede mit Elisa. Emba, Tomman und Sally. Ihr werdet auf der Stelle zu den Mikaelson's gehen und mit Kol sprechen. Seht zu, dass Rebekah dabei ist!" Kaum hat er die Aufgaben preisgegeben, ist er schon aus der Küche verschwunden und läuft hinter Elisa her. Tomman, Emba und ich stehen ebenfalls auf, um unseren Teil des Plans zu erledigen. "Hey, was ist mit mir?" beschwert sich Andi und richtet sich empört auf. "Heute Nacht ist Vollmond, Andi. Falls du es schon vergessen hast, du hast heute nicht genug Zeit um irgendetwas anderes zu tun, als dich in der Höhle festzubinden."