Kapitel 41

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ELISA

Ich weiß nicht wie lange ich einfach nur da gelegen habe, als plötzlich die Tür auf ging und Sally kam. Ich nahm kaum war wie sie die Küche entsetzt begutachtete und mich anschließend nach oben brachte. Sie führte mich in mein Bett und deckte mich zu, dann verdunkelte sie meine Scheiben. 

Ich lag nur da und starrte in die eiskalte Leere, ohne irgendeinen klaren Gedanken fassen zu können. Sally regelte alles, als die Polizei eintraf. Sie kam kurz mal zu mir um mir zu berichten, dass die Polizei schon anfängt zu ermitteln und das Ronny mit den Nachbarn in den Freizeitpark gefahren ist, damit er nichts von dem Aufruhr mitbekommt. 

Jetzt liege ich hier immer noch in meinem Bett und starre die Wand an, in der immer noch ein Loch von einem gewissen Golfschläger zu sehen ist. Mittlerweile ist auch Izzi eingetroffen, die sich nur hinter mich gelegt hat, um mich in einer beruhigenden Umarmung zu trösten.

Doch im Moment kann mich kaum was trösten. Ich weiß überhaupt nicht wie ich jetzt weiter machen soll, denn auch wenn mein Vater nie für mich und Ronny da war, liebte ich ihn dennoch sehr.  

"Es tut mir so leid, Elisa." murmelt Izzi und ich muss meine Augen zusammen kneifen, damit ich nicht anfangen muss zu weinen. "Ich weiß gar nicht, wie hart es für dich sein muss. Aber es ist wichtig, dass du weißt, dass du nicht alleine bist. Ich bin für dich da. Und deine Freunde sind auch für dich da. Sie sind alle unten und bereit dir all ihre Unterstützung zu schenken, die du brauchst." 

Die weiteren Worte bekomme ich gar nicht mehr mit. Denn obwohl ich mich die ganze Zeit fühlte, als würde ich nie wieder ruhigen Schlaf bekommen, schließen sich meine Augen und mein Bewusstsein gleitet davon. 

***

Als ich meine Augen wieder öffne, ist einiges anders. Ich spüre nicht mehr die Präsens von Izzi hinter mir und das gesamte Zimmer ist viel heller. 

Mit energielosen Schritten begebe ich mich ins Badezimmer und starre mein Spiegelbild an. Meine Augen sind rot unterlaufen und dunkle schwarze Ringe haben sich darunter gebildet. Außerdem ist alles um meine Augen etwas geschwollen und meine Haut sieht mehr als trocken aus. Mein Haar ist völlig zerzaust und selbst meine Nasenspitze ist leicht rot. 

Ich unterdrücke das schwarze Gefühl in meinem inneren und hüpfe schnell unter die Dusche. Dann ziehe ich mir schnell ein paar frische Klamotten an. Ich atme einmal tief ein und wieder aus. Ich muss jetzt stark bleiben. Wenn ich um all die schrecklichen Wendungen in meinem Leben so lange trauern würde, wie ich mich schlecht fühlte, dann würde ich niemals weiter kommen. 

Ich habe schlichtweg nicht den Luxus und nicht die Zeit um den Tod meines Vaters zu betrauern. Vor allem, weil es offensichtlich ist, dass der Waterhouse-Clan dahinter steckt. Die logische Schlussfolgerung daraus ist, dass sie wissen, wer ich bin und dass ich wahrscheinlich die nächste sein soll. 

Mit entschiedenen Schritten begebe ich mich nach unten. Zuerst muss ich mich um das Chaos in der Küche kümmern, dann muss ich Ronny aufklären, der sich wahrscheinlich schon wundert, wieso er so lange bei den Nachbarn ist und dann muss ich ins Conny's. Schließlich braucht mich Conny in der Kneipe. 

Mit dem genauen Plan im Kopf, bin ich bereit der schrecklichen Erkenntnis entgegenzutreten, dass die Welt sich weiter dreht und nicht auf mich wartet, wenn ich mich in meinem Zimmer verkrieche und trauere. Für diese Erkenntnis brauchte ich lange als meine Mutter starb, doch dieses Mal würde ich nicht den Fehler machen und mich verkriechen. 

Doch als ich durch das Wohnzimmer die Küche betrete, wird mein Plan komplett über den Haufen geworfen. Die Sauerei ist komplett beseitigt und in der Küche stehen all meine Freunde und ein trauriger Ronny. Izzi ist auch da und hält Ronny in den Armen, allen Anschein nach hat es ihm bereits jemand erklärt. 

Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt