ELISA
Das knirschen der Kieselsteine ist das einzige Geräusch, das ertönt, als ich mich mit festem Schritt von unseren geparkten Autos entferne und auf die Häuserreihe zugehe, wo laut Izzi der Waterhouse-Clan sein Heim hat. Der Wind liegt mir im Rücken und lässt mir die Haare durchs Gesicht wehen. Mein schwarzes T-Shirt flackert in ähnlichen Bewegungen im Wind und schlägt im weichem Rhythmus gegen meine Haut.
Jede Bewegung um mich herum ist mir seltsam bewusst, trotzdem reagiere ich auf keine einzige. Ich schreite entschlossen auf die stillen Häuser zu, nichts kann mich mehr davon abbringen. Die Anderen folgen nur wenige Meter hinter mir, ihre misstrauischen Blicke von einem Fenster zum nächsten springend.
Doch nichts passiert. Keine Angriffe, keine Barrieren, nicht eine einzige Person, die mutig genug ist sich mir zu stellen. Ich bleibe stehen und drehe mich zu Izzi. Mit nur einem Blick versteht sie genau, was ich von ihr will und ihre Hand hebt sich zu einem der Häuser.
Es ist ein süßes kleines Heim, umgeben von einem großen Garten und umschlossen mit einem weißen Zaun. Eine einsame Schaukel hängt an einem noch einsameren Baum, der nur Gesellschaft von einem verkommenen Sandkasten bekommt. Der Briefkasten, der direkt am Gartentor steht begrüßt einen mit einem rostigen Willkommensschild an der Seite und das Gartentor selbst ist mit kleinen bunten Blumen verziert.
Ich achte nicht wirklich auf die verwaschenen Malereien, doch es scheint mir, als wären sie vor langer Zeit von einem Kind gemalt worden. Insgesamt sieht es aus, als würden hier Kinder ein und aus spazieren, anstatt in einem blutigen Ritual zum Schutz des Clans geopfert zu werden. Das Tor knarrt als ich es aufdrücke und erfüllt die bedrückende Stille, die ich beim Eintritt ins Waterhouse-Revier nicht erwartet hatte.
Der Pfad zu dem Häuschen geht leicht in den Hang, an dem einsamen Baum vorbei bis zu der dunkel blauen Tür, an der ein weiteres Willkommen in goldener Schrift hängt. Ich erwarte nicht, dass sich die Tür leicht öffnen lässt, trotzdem versuche ich erstmal, den Griff herunter zu drücken.
Meine Brauen schnellen in die Höhe als die Tür sich mit einem leisen Klicken öffnet und mit einem einfachen Schubsen lasse ich die Tür nach hinten schnellen. Das Haus ist leer. Keine Menschenseele ist hier zu finden. Die heimisch eingerichteten Räume vegetieren still vor sich hin.
Etwas misstrauisch betrete ich die Wohnräume und blicke mich in dem scheinbar offenen Wohnzimmer mit einer direkt anhängenden Küche um. Es sieht alles sehr ordentlich und gemütlich aus, die Einrichtung könnte direkt aus einem Katalog gekommen sein. Doch die Unpersönlichkeit der Dekoration lässt das Innere auf näherem Blick kalt wirken.
Um die Ecke herum geht es in einen Flur. Während zwei Türen auf der einen Seite sind, befindet sich auf der anderen Seite nur eine. Eine letzte Tür befindet sich direkt gerade aus. Sie ist in einem hellen Blau gestrichen und mit verschiedenen Blumen verziert. Sie ist das einzige, was einen persönlichen Touch hat.
Ich beachte die seitlichen Türen gar nicht und gehe sofort auf die blaue Tür zu. Genau wie die Haustür, geht sie mit einem einfachen Drücken wieder auf. Ein Babyzimmer.
Mir gegenüber steht ein kleines weißes Gitterbett mit fliederfarbener Bettwäsche. Neben dem Kopfkissen liegt ein kleiner Kuscheltierhase, der ein weißes Kuscheltuch in den Armen hält. Direkt gegenüber von dem Gitterbett hängt ein Wickeltisch an der Wand, unter dem eine große Kommode mit allen möglichen Utensilien steht. Neben der Kommode in der anderen Ecke des Zimmers ist ein Lebensgroßer Teddybär, um ihn herum stehen verschiedene kleine Spielzeuge und noch mehr Kuscheltiere.
"Das sollte dein Zimmer werden." flüstert mir Izzi zu, ihr Blick glasig vor Trauer. Ich mache einen Schritt weiter ins Zimmer herein. Meine Größe und dunkle Kleidung passen nicht recht ins Bild. Ich nehme den Hasen in die Hand und schaue ihn mir genau an. Seine blauen Augen starren zurück. Es ist mehr Seele in den leeren blauen Augen zu erkennen, als in den meinen.
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Fear Me (ff Kol Mikaelson)
FanfictionElisa Black ist ein ganz normales Mädchen aus der Kleinstadt Mystic Falls. Das denkst sie zumindest... Elisa lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder zusammen in einem kleinen Haus in der Nähe des Mystic Grills. Ihre Mutter ist schon früh gestorben, we...