Kapitel 45

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SALLY

Er steht immer noch mit diesem verdammten Grinsen im Türrahmen und schaut uns einfach nur an. Doch man kann genau sehen, dass dieses Grinsen nicht mehr viel Belustigung inne hat. Die Worte, die mir so schwer über die Lippen gekommen sind, hat seine Gesichtszüge komplett versteinert und es ist für mich das erste Mal, Kol sprachlos zu sehen. 

Als er sich scheinbar aus seiner Starre lösen konnte räuspert er sich und beginnt: "Und wieso denkt ihr, dass ihr sie bekommen würdet?" Ich will gerade zu einer Antwort ansetzen, da unterbricht mich eine andere Stimme. "Weil wir in dieser Sache das gleiche Ziel haben... Denke ich." In Emba schwingt ein Hauch von Gewissheit mit, der jedoch sofort von ihren letzten zwei Worten ausgehebelt wird. 

Kol schaut jeden von uns mit einem überlegenen Schmunzeln an und scheint es zu genießen, dass wir vor ihm stehen und ihn tatsächlich um Hilfe bitten. "Ist das so?" flöhtet er spielerisch und erntet sich ein genervtes Schnauben von Thommen, der ansonsten jedoch still bleibt und Kol nur hasserfüllt anfunkelt. 

Während Emba Thommen mit dem Ellenbogen in die Rippe sticht und ihm einen vielsagenden Blick zuwirft, atme ich genervt aus. "Ist Rebekah oder Elijah da?" frage ich aus zusammen gepressten Zähnen und Kols Augen verwandeln sich in kleine Schlitze. Er schüttelt langsam den Kopf und wartet wohl nur auf unsere nächste Frage. 

"Können wir rein kommen?" Ich möchte das Thema ungern zwischen Tür und Angel besprechen, gerade weil Kol dann den Vorteil hätte, uns die Tür einfach vor der Nase zuzuschlagen, wenn er uns nicht mehr zuhören wollen würde. 

"Wie wäre es, wenn ihr einfach mit eurem Anliegen rausrückt, bevor ich es mir anders überlege und nicht mehr meine kostbare Zeit mit euch verschwände. Ich bin eine vielbeschäftigte Person und habe keine Zeit für Leute wie euch." Jedes seiner Worte ist mit tiefer Verachtung untermalt und ich kann erkennen, dass er die Geduld mit uns verliert. Als er die Haustür bereits anfängt zu schließen zische ich mit schriller Stimme: 

"Es geht um Elisa!" Kaum hatte ich es ausgesprochen, schnellt die Tür wieder auf und Kol schaut mehr als nur interessiert zu uns. "Jetzt hast du meine Aufmerksamkeit." versichert mir Kol und lächelt mich mit einem wahnsinnigen Gesichtsausdruck an. "Wie wäre es wenn du reinkommst und mir ganz genau erklärst bei was du so unbedingt meine Hilfe brachst." Er geht einen Schritt zur Seite und bedeutet mir mit einer einladenden Geste hineinzukommen. 

Ein ungutes Gefühl kommt in mir auf. Ich fühle mich als würde ich vor einem Raubtier stehen, dass mich gekonnt in seine Höhle locken will, doch mit meinen Freunden als Unterstützung ignoriere ich diesen Gedanken und trete ein. 

Doch als Emba und Thommen mir folgen wollten, tritt Kol wieder in den Weg und ruft: "Na, na, na... Ich wüsste nicht, dass ich euch eingeladen habe." Sofort fangen Thommen und Emba an zu protestieren und mit einem Blick zur Seite, wo Kol mich immer noch mit diesem wahnsinnigen Lächeln anstarrt erkenne ich, dass er es mit Absicht macht. Nicht nur um mich oder meine Freunde zu provozieren, sondern auch um uns zu separieren. 

Ein Kloß bildet sich in meinem Hals und mit einem schweren Schlucken drehe ich mich zu Emba und Thommen. Erst jetzt wird mir wieder wirklich klar, wer Kol eigentlich ist. Ich hatte nie wirklich das Gefühl von Angst ihm gegenüber, doch dass lag hauptsächlich daran, dass ich ihm nie alleine gegenüber stand. Doch jetzt wo es soweit kommen muss, erinnere ich mich an das Gefühl, dass mich eigentlich Meilen weit von ihm weg bringen sollte. 

Emba hat ihre Hände zu Fäusten zusammengeschlossen und Thommens Atmung ist doppelt so schnell wie nur ein paar Sekunden zuvor. Beide haben ihren wütenden Blick auf Kol gerichtet und ich kann die Anspannung förmlich spüren. "Vergiss es! Wir kommen mit rein!" zischt Thommen, doch wird von Kol nur belächelt. 

Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt