Kapitel 60

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ELISA

Pfoten kollidieren mit dem Boden und Krallen bohren sich tief in die weiche Erde als ich mir meinen Weg durch den Wald bahne. Die Welt um mich herum ist klarer geworden und ich nehme Dinge war, die ich nicht zuordnen kann. 

Obwohl die Bäume so schnell an mir vorbei ziehen, dass sie verschwommen sind, kann ich jeden Quadratmeter des Waldes genau in mir aufnehmen und so springe ich über Stämme und Kulen ohne hinzufallen. 

Weit in der Ferne kann ich die Gespräche von Menschen vernehmen und irgendwo in der Gegend höre ich das Rascheln und Tippeln von kleinen Nagetieren. Ganz plötzlich empfängt mich ein frischer, süßer Geruch und sofort schlage ich einen Haken in die gegebene Richtung. Muskeln, die ich noch nie vorher gespürt habe, arbeiten mit voller Energie, doch es fühlt sich unglaublich gut an. 

Eine Bewegung hinter mir lässt meine Ohren automatisch nach oben schnellen und ich richte meine Aufmerksamkeit auf sie. Hinter mir kann ich das knacken von Ästen und das Zusammenprallen von Füßen und Boden vermachen. Jemand verfolgt mich. 

Ich spanne meine Muskeln noch einmal stärker an und lege einen Gang zu, doch der Verfolger lässt sich nicht abschütteln. Also tue ich das einzige, was mir in den Sinn kommt. 

Ich drehe mich abrupt um und komme mit schlitternden Pfoten zum stehen. Vor mir steht eine hübsche junge Dame mit wahrscheinlich langen glatten Haaren. Warum auch immer kann ich die Farben nicht mehr genau erkennen, doch ich kann sie trotzdem sofort als Rebekah identifizieren. 

Doch obwohl Rebekah meine Freundin ist, hat sie etwas bedrohliches an sich. Um sie herum ist eine gefährliche Aura zu spüren und sie riecht fürchterlich nach verfaultem Fleisch und Blut. Ihre Augen sind komplett schwarz und ich kann nicht anders, als eine extreme Aggressivität gegen sie zu verspüren. 

Ich fletsche meine Zähne und höre ein dunkles gefährliches Grummeln aus mir hervorkommen. Rebekah fuchtelt mit ihren Armen vor mir herum und scheint irgendetwas zu sagen, doch das einzige was ich wahrnehmen kann, ist die Gefahr, die von ihr ausgeht. 

Ich zögere nicht und greife sie sofort an. Ich erreiche sie ziemlich schnell und an ihrem Blick kann ich erkennen, dass sie von meiner Kraft und Agilität überrumpelt wird. Sie schreit noch irgendetwas, dann fliege ich plötzlich durch die Luft und lande mit meiner Seite in einem Baum. 

Während ich mich schnell wieder auf meine vier Pfoten rapple, gibt der Baum hinter mir ein fürchterliches Ächzen von sich und es dauert auch nicht lange, bis der Stamm über mir zusammenbricht. 

Ich nutze die Gelegenheit und renne in die andere Richtung weg. Als ich mich davon überzeuge, ob Bekah mir folgt, höre ich keine Schritte mehr. Die Spur, die ich vorhin noch riechen konnte ist wieder weg. Also renne ich einfach weiter gerade aus, ohne einmal stehen zu bleiben oder auch nur langsamer zu machen. 

Ich renne immer weiter vor mich hin, bis sich der Wald plötzlich lichtet und vor mir ein Asphaltweg auftaucht. Ich möchte ihn einfach schnell überqueren, doch als ich losrenne, höre ich das ohrenbetäubende Quietschen von Reifen und im nächsten Moment trifft mich was ungewöhnlich hartes in der Seite. 

Mein Körper wird einmal durch die Luft geschleudert, dann lande ich auf der anderen Seite in einem Gebüsch. Die Dornen reißen mir meine Haut auf und meine komplette Seite fühlt sich an, als würde alles in meinem Körper lose umherfallen. Der Schmerz ist prominent und lässt sich kaum ignorieren, doch er wird sofort gelindert, sodass ich schnell wieder aufstehen und weiterlaufen kann. 

Humpelnd renne ich weiter und höre wie die Stimmen der Menschen langsam lauter werden. Ich renne weiter in die Richtung und mit jedem Sprung werden die Schmerzen in meinem Körper schwächer. 

Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt