Kapitel 11

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ELISA

Kol steht mir immer noch mit seinem mordlustigen Grinsen gegenüber und scheint nur noch auf meinen nächsten Schritt zu warten.
Mit flacher Atmung und Tränen in den Augen drehe ich mich um und will loslaufen, doch bevor ich nur einen Schritt machen kann, spüre ich einen kalten Windzug und stoße mit Kol zusammen.
Geschockt schaue ich ihn an und trete ängstlich ein paar Schritte zurück.
"Wie...? Wie kannst du...?" stottere ich, unfähig einen richtigen Satz zu formen.
Wieder spüre ich einen Windzug und Kol ist nirgends zu sehen.
Ich gehe noch einen Schritt nach hinten und spüre dann seine kräftigen Hände um meine Arme.
Mit seinem Gesicht kommt er ganz nah an mich und flüstert mir ins Ohr:
"Du solltest wissen Elisa, Vampire sind Raubtiere.
Und die meisten Raubtiere sind sehr schnell."
Ich versuche mich aus seinem festen Griff zu befreien, doch er lässt mir keine Chance.
"Lass mich los!" zische ich aus zusammen gebissenen Zähnen und zu meiner Überraschung lässt er locker, sodass ich mich aus seinem Griff befreien kann.
Ich drehe mich um und funkel ihn wütend an.
Heiße Tränen laufen meine Wange runter und ich fange an laut zu schluchzen.
"Lass mich in Ruhe. Bitte lass mich einfach in Ruhe."
Einen Moment lang glaube ich Mitgefühl in seinen Augen sehen zu können, doch dies wird gleich wieder durch sein mörderisches Grinsen ersetzt.
Mit seiner unglaublichen Geschwindigkeit, stößt er mich an eine Wand neben der Mülltonne und drückt mich feste an diese.
Sein Gesicht ist nah an meinem und er zischt:
"Tut mir leid Elisa, aber das kann ich wirklich nicht tun.
Deine Freunde haben etwas, dass mir gehört und außerdem gehen sie mir schon seit längerem wirklich auf die Nerven."
Er legt einen Finger unter mein Kinn und zwingt mich damit zu ihm hoch zu schauen.
Dann fährt er fort:
"Aber ich mag dich. Ich mag dich wirklich. Also werde ich dich schnell sterben lassen."
Mit diesen Worten werden seine Augen Blut rot und unter ihnen bilden sich schwarze Adern.
Während er meinem Hals langsam näher kommt, suche ich mit meiner Hand etwas zum greifen und finde auch etwas in der Nähe der Mülltonne.
Kurz bevor seine Zähne meine Haut erreichen steche ich ohne nachzudenken mit einem lauten Schrei zu und kurz danach spüre ich, wie sich der Druck gegen die Wand löst.
Kol fängt an zu röcheln und schaut auf das Stück Holz hinab, was ich ihm mitten ins Herz gerammt habe.
Dann schaut er ein letztes Mal auf mich und fällt um.
Seine Haut färbt sich grau und auf seinem ganzen Körper bilden sich schwarze Adern.
Ich stehe noch kurze Zeit an der Wand und versuche zu realisieren was gerade passiert ist.
Als meine Atmung wieder langsamer geworden ist und mein Herz aufgehört hat zu schlagen, als würde es mir aus der Brust springen wollen, renne ich in Richtung Magnolienpark.

STEVEN

Tomman, Sally, Emba, Andi und ich springen alle gleichzeitig aus dem Auto und rennen in Richtung Park.
"ELISA" schreie ich und schaue mich um.
Als ich weder eine Antwort höre noch irgendwo Elisa sehe, gerate ich langsam in Panik.
Haben wir sie zu spät gewarnt?
Hat er ihr schon etwas angetan?
Meine Gedanken kreisen um die schrecklichen Dinge, die Kol Elisa antun könnte als ich sehe wie Elisa hinter einer Hecke zum Vorschein kommt und auf mich zuläuft.
Ich laufe ihr entgegen und als wir uns treffen springt sie mir förmlich in die Arme.
Sie fängt an zu weinen und vergräbt ihr Gesicht in mir.
Ich versuche sie zu beruhigen, was aber eher weniger funktioniert.
"Alles gut, Elisa. Du bist sicher. Er wird dir jetzt nichts mehr tun."
Sie schaut mich an und sagt mit zittriger Stimme:
"Ich glaube ich habe ihn getötet."
Ich schaue sie verwirrt an.
"Was meinst du denn damit?"
"Er hat mich angegriffen", fängt sie an zu erzählen, "und da habe ich nach etwas gegriffen und ihn erstochen.
Dann ist er ganz grau geworden und umgefallen."
Ich schüttel nur leicht meinen Kopf und erkläre ihr, dass man ihn nicht töten kann.
Sie schaut mich entsetzt an, bis ich plötzlich einen festen Stoß in den Bauch bekomme.
Ich fliege über 10 Meter nach hinten zu meinen Freunden zurück und als sie mir aufhelfen, sehe ich Elisa, die verzweifelt gegen den Festen Griff von Kol ankämpft.
Er lässt sich nicht von Elisa beeindrucken und funkelt siegessicher in unsere Richtung.
"Ihr hättet mir den Dolch zurück geben sollen, Steven.
Aber das habt ihr nicht und jetzt werdet ihr dafür büßen!"
Tomman rast auf Kol zu, doch Kol wehrt ihn mit Leichtigkeit ab.
"Sagt auf Wiedersehen zu Elisa" zischt Kol und schlägt ohne zu zögern seine Zähne in Elisas Hals.

KOL

Ihr Blut schmeckt unglaublich süß.
Ich habe das Gefühl, niemals etwas köstlicheres probiert zu haben. 
Mit nur einem Arm um Elisa geschlungen halte ich sie fest, während der Widerstand von Elisa langsam immer weniger wird.
Ihre Freunde schauen entsetzt zu, doch wissen, dass sie nichts tun können.
Als Elisas Herzschlag langsamer wird und ihre Atmung flacher, spüre ich plötzlich einen brutalen Schmerz in meiner Brust.
Ich lasse von Elisa ab, die Ohnmächtig zu Boden sinkt und schreie laut auf.
Ich falle neben Elisa auf die Knie und spüre, wie sich meine Kräfte verlassen.
Das Gefühl, wie meine Arme und Beine aufhören, mir zu gehorchen, ist eines der Gefühle die ich nie vergessen kann.
Eines der Gefühle, die ich so oft schon fühlen musste.
Ich schaue auf die Gestalt, die sich hinterhältig von hinten angeschlichen und mir den Dolch in den Rücken gestochen hat.
Es ist Sally.
Mit einem letzten wütenden Schnaufen, verlassen mich meine Kräfte vollends und ich kippe um.
Das letzte was ich sehen kann, ist Elisa, die neben mir auf dem Boden liegt.
Die Augen geschlossen und ihr Hals voller Blut das langsam zu Boden tropft.
Wunderschön ist der letzte Gedanke der mir in den Sinn kommt, bevor die schwarze Leere die Sicht auf das Mädchen ersetzt, dass ich beinahe getötet habe.

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Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt