Kapitel 28

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ELISA

Mein Wagen hält vor meinem Haus an und durch das Licht und zwei Autos meiner Freunde, weiß ich das sie hier sind. Mit meiner rechten Hand auf meiner Wunde und in der linken den Dolch stolpere ich auf den Eingang zu. Bevor ich die Tür erreiche, stürmen meine Freunde zu mir und schauen mich besorgt an. 

"Oh Gott, was ist passiert?" fragt Steven und schaut sich besorgt meinen Arm an. "Ich hab den Dolch" keusche ich und lasse ihn vor den Füßen der fünf fallen. Ich versuche meine Atmung zu beruhigen und schließe meine Augen. Mein Arm brennt fürchterlich und ich spüre, dass ich zuviel Blut verloren habe. 

Meine Beine fühlen sich an, als würden tausende von Ameisen auf und abrennen und meine Sicht ist leicht verschwommen. "Hier Elisa. Ich heile dich!" sagt Emba und hält mir ihr Handgelenk hin. "Nein. Nein!" zische ich und schlage ihren Arm weg. "In ein Krankenhaus. ich will in ein Krankenhaus." presse ich hervor bevor meine Sicht schwarz wird und ich in den Armen von Andi lande. 

SALLY 

Andi handelt schnell und läuft mit Elisa zu seinem Auto. Emba und ich steigen sofort mit ein und ohne auf die zwei Jungs zu warten, rasen wir los. Mit ihren Augen geschlossen liegt sie da und ihr Arm verteilt ihr Blut auf dem Fußboden des Autos. 

"Lass sie mich doch einfach schnell heilen. Sie wird davon doch nichts mitbekommen." redet Emba Andi zu. Seine Hände sind fest ums Lenkrad gepresst während er seinen Fuß stur aufs Gaspedal tritt. "Halt die Klappe Emba. Ich weiß ja nicht für wie blöd du Eli hältst, aber sie wird sicherlich bemerken, wenn ein so tiefer Schnitt auf ihrem Unterarm von einem Moment auf den anderen einfach verschwindet. Außerdem finde ich, dass wir nach all dem was Eli wegen uns durchgemacht hat einfach mal ihre Wünsche beachten sollten!"

"Ach so, ist es jetzt also unsere Schuld, dass Eli sich die Hand aufgeschlitzt hat?!" zischt Emba und fühlt sich offensichtlich angegriffen. "Na, dass ist ja wohl klar. Wessen Schuld soll es sonst sein verdammt nochmal! Wir hätten sie von Anfang an daraus lassen sollen. Wie ich es gesagt habe." 

Als Emba zu einem Gegenangriff ansetzt binde ich mich mit ein. "Das bringt doch nichts, Leute. Wenn wir uns jetzt gegenseitig den Kopf abreißen hat Elisa auch nichts davon." "Na und? Was schlägst du denn vor, Sally? Wer ist deiner Meinung nach an allem Schuld?" schreit Emba aufgebracht. Ihre glasigen Augen zu kleinen verletzten Schlitzen gezogen. 

"Niemand." sage ich in einem ruhigen Ton. "und jetzt haltet die Klappe. Alle beide. Wir sind gleich da." Die beschäftigten Lichter des Krankenhaus kommen in Sicht und mit Elisa auf den Armen laufen wir so schnell wie möglich auf den Eingang zu. 

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Nach ca zwei Stunden im Ungewissen kommt ein Arzt in den Wartebereich und geht mit festem Schritt zu uns. Ich, Emba und Andi springen auf und schauen den Arzt mit erwartungsvollen Augen an. 

"Ich kann sie beruhigen" informiert uns der Arzt mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. "Sie ist stabil. Die Wunde ist erfolgreich genäht worden. Jedoch hat sie äußerst viel Blut verloren. Sie brauch jetzt sehr viel Ruhe." Alle atmen erleichtert aus. Dann schaut der Arzt mit strengem Blick über seine Brille hinweg. 

"Ich würde aber gerne wissen, wie sie so einen tiefen Schnitt erleiden konnte." Mir wird heiß und ich spüre, wie mein Gesicht rot anläuft. Ich bin eine gute Hexe und kann sehr gut Pläne schmieden und umsetzten. Aber wenn ich eines nicht kann dann ist es Lügen. Genau das gleiche Problem hat Emba, die genauso rot ist, wie ich und beschämt auf ihre Füße starrt. 

"Sie wollte durch ihre kaputte Autotür greifen und hat dabei eine riesige Scherbe übersehen." sagt Andi selbstsicher und ohne zu blinzeln. Der Arzt nickt skeptisch, lässt jedoch von dem Thema ab. "Dürfen wir zu ihr?" platzt Emba raus und schaut den Arzt flehend an. Dieser schüttelt jedoch den Kopf und sagt: "Sie schläft. Und wie schon gesagt brauch sie jetzt viel Ruhe. Ihr könnt morgen früh sofort zu ihr kommen und wenn es ihr gut geht, könnt ihr sie auch direkt mit heim nehmen." Der Arzt verabschiedet sich schnell und verlässt dann den Wartebereich. Wir bleiben alleine zurück.

"Wie wäre es? Wir schleichen uns einfach zu Eli." schlägt Emba vor und kreuzt entschlossen ihre Arme. Mit einem genervten Seufzer drehe ich mich um und gehe in die entgegengesetzte Richtung. "Hey, was soll das?" ruft Emba und läuft mir hinterher. Andi ganz nah hinter ihr. "Ich gehe nachhause." antworte ich bestimmt. 

"Was ist mit Eli. Wir müssen zu ihr." entgegnet Emba. "Stimmt, das müssen wir. Zu den Öffnungszeiten morgen." Sofort setzt Emba zu einem weiteren Widerspruch an, der jedoch durch Andi verhindert wird. "Vergiss es. Wir gehen morgen, Emba." 

Danach ist die Diskussion beendet und in harmonischer Stille fahren wir heim. Alle in Gedanken an Elisa. 

ELISA

Langsam öffne ich die Augen und starre in die besorgten Augen von Emba. Sie fängt an zu lächeln und umarmt mich feste. "Oh Gott, Eli. Wir haben uns solche Sorgen gemacht." flüstert sie und ich schaue Hilfesuchend nach meinen anderen Freunden, die alle um mein Bett stehen. 

"Emba. Du erdrückst Eli noch." lacht Steven und zieht Emba vorsichtig von mir weg. "Wie geht es dir?" fragt Sally, die ihre Hand über meinen gesunden Arm streifen lässt. "Mir geht es gut. Außer das mein Arm etwas weh tut." versichere ich ihnen. 

"Was ist nur passiert, Eli. Haben sie dich erwischt?" fragt Steven. "Der Schlüssel hat nicht funktioniert. Da habe ich ein Fenster eingeschlagen und habe beim Aussteigen eine Scherbe übersehen." erkläre ich meinen Freunden. "Warum bist du auf dem Rückweg nicht einfach durch die Tür gegangen. Von innen kann man die doch öffnen, oder?" meint Emba. 

"Sie waren schon wieder da und ich hatte es eilig zu verschwinden." murmle ich und schaue mir das weiße Verband um meinen Arm an. "Wissen sie das du dort warst?" fragt Andi besorgt. "Sicherlich, " antworte ich, "Schließlich habe ich das Fenster zerschlagen und dann eine riesige Blutspur hinterlassen. Das der Dolch weg ist haben sie bestimmt auch schon bemerkt." 

Eine beklommene Stille erfüllt den Raum. "Es tut mir leid, Leute. Ich habs versaut." entschuldige ich mich. "Nein! Du musst dich nicht entschuldigen. Das hätte jedem von uns passieren können" versichert mir Sally. Ich lächle ihr zu und frage dann: "Wo ist der Dolch jetzt?" Steven hebt einen Beutel in die Höhe und die Umrisse des Dolches zeichnen sich in dem weißen Stoff ab. 

"Wir müssen uns ein gutes Versteck dafür einfallen lassen" murmle ich und die anderen nicken zustimmend. 

Plötzlich wird die Tür des Zimmers geöffnet und Bekah steht im Türrahmen. Sofort springen alle auf und stellen sich zwischen mich und die Urvampirin. "Entspannt euch. Ich bin nicht hier um jemanden zu verletzen." zischt Bekah und schaut meine fünf Freunde verächtlich an. "Obwohl ihr es alle verdient hätten. Eli in die Höhle des Löwen zu schicken. Das ihr euch nicht schämt."

"Was willst du dann hier?" zischt Emba, die Bekah wohl am meisten hasst. "Ich weiß nicht was ihr denkt, was geschehen wird, aber ihr werdet Kol nicht erdolchen können. Außerdem weiß er, dass der Dolch gestohlen wurde und von wem der Dolch gestohlen wurde." Sie wendet sich nun direkt an mich und redet mit mir, als ob keine andere Menschenseele im Raum wäre.

"Er weiß, dass du es warst Eli. Und er wird für dich kommen. Ihr alle werdet ihn nicht aufhalten können und ich hoffe wirklich, dass er dir nicht wehtun wird. Ich empfehle euch zutiefst ihm den Dolch sofort auszuhändigen. Denn auch wenn ihr mir alle egal seid, seid ihr Elisas Freunde und egal wie Kols Wut sich zeigen wird, Elisa wird am meisten darunter leiden." 

Beklommen schauen alle Bekah an. Sicherlich hat keiner von ihnen erwartet, dass Rebekah Mikaelson hier auftauchen wird um sie zu warnen. Doch da steht sie. Besorgt um ihre Freundin und ihrer Freundins Freunde. "Was ist mit Klaus?" fragt Steven und versucht scheinbar angestrengt, den Hass in seinen Augen zu verstecken. "Er weiß nichts. Kol ist sich sicher, dass Klaus sich einmischen würde, wenn es um den Dolch geht und dann wird es keine Überlebenden geben." 

Steven nickt Bekah anerkennend zu und auch die anderen scheinen ihre Dankbarkeit mit einem Nicken auszudrücken. Bekah erwidert dies ebenfalls mit einem Nicken, verschwindet jedoch wieder so schnell sie auch gekommen ist. 

Alle schauen sich nun ungläubig an, doch keiner wagt es, dass Schweigen zu brechen. Erst als Emba hörbar ausatmet wird die Stille gebrochen. "Ich glaube ich hasse sie nicht mehr so sehr wie vorher." flötet sie mit einem breiten Grinsen auf ihren Lippen. Sofort fangen alle an zu lachen und auch ich freue mich. Denn auch wenn man den ironischen Unterton in Embas Worten kaum überhören konnte, steckt sicherlich trotzdem etwas Wahrheit dahinter. Denn wenn Emba eines ist, dann ist sie verzeihend.


Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt