Kapitel 43

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ELISA

Es fühlt sich an als wären mehrere Stunden vergangen als die anderen endlich durch die Tür kommen und ICH alle in die Arme schließe. Ich renne zuerst zu Izzi, dann umarme ich auch Steven und Sally. Sie sehen alle drei müde aus und unter den Nasen von Izzi und Sally sind noch Überreste von Blut zusehen. 

Ich hasse es, dass sie ihr Leben für mich riskieren müssen. Alle meine Freunde, meine Schwester und sogar mein kleiner Bruder ist in Gefahr und dass alles wegen mir. Mein Vater ist nur wegen mir gestorben und das Conny's ist komplett abgebrannt. Ich weiß noch nicht mal ob Conny, Bob oder sogar Kosta leben oder nicht. Conny und Kosta habe ich beiden eine Nachricht geschrieben, weil sie natürlich auch nicht an ihr Handy gegangen sind.

"Was ist passiert? Wie konntet ihr sie schlagen?" frage ich und schaue meine Freunde und Izzi erwartungsvoll an. "Gar nicht." erklärt Steven, "Elijah hat sie gezwungen sich zurückzuziehen, indem er die Enkelin der Oberhexe bedroht hat." Ich nicke und schaue meine Freunde nacheinander alle an. 

Alle sehen sehr müde aus und außerdem auch wirklich verängstigt. Sie müssen all diese Strapazen für mich überstehen und ich kann absolut nichts tun. "Ich denke wir sollten uns ausruhen." schlage ich vor und schlurfe in Richtung Treppe. 

Als wir wieder her kamen hatte ich Ronny aufgelöst im Wohnzimmer erwartet, doch stattdessen lag er in seinem Zimmer über seinen Malereien und schlief mit der Wange auf getrockneter roten Farbe. Als ich ihn hochhob um ihn ins Bett zu legen, fiel mir jedoch auf, dass die Farbe erst getrocknet ist, nachdem Ronny darauf eingeschlafen war. Trotzdem legte ich ihn ins Bett und deckte ihn mit seiner Cars Bettwäsche zu. Dort liegt er jetzt noch friedlich schlummernd. 

Kurz bevor ich die Treppe hinauf gehe, drehe ich mich nochmal um und sage: "Izzi kann bei mir im Bett schlafen, Emba und Sally ihr könnt in das Zimmer meiner Eltern. Jungs, ihr müsst sehen wo ihr noch Platz findet." Dann gehe ich ohne ein weiteres Wort in mein Zimmer. 

Ich schließe die Vorhänge und ziehe mir meinen Schlafanzug an. Als ich eine kurze Zeit im Bett lag, höre ich wie auch Izzi kommt und sich leise neben mich legt. Ich nehme an auch die anderen werden sich ihren Platz gesucht haben. In meinem Kopf schweben viele dunkle Gedanken und ich habe auch zugegebener Maßen Angst. Trotzdem dauert es nicht lange, bis ich eingeschlafen bin und eine Gott sei Dank traumlose Stille verspüre. 

***

Langsam öffne ich meine Augen und schaue mich müde um. Draußen ist es dunkel geworden und es scheint, dass alle den restlichen Tag verschlafen haben. Die leise kontinuierliche Atmung von Izzi ist das einzige Geräusch im Zimmer und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie anstrengend ihr Kampf gewesen sein muss. 

Auf leisen Sohlen tappe ich durchs Haus, vorsichtig und leise, damit ich niemanden wecke. Auch Izzi und Sally sind am schlafen, genauso wie mein Bruder. Als ich die Treppen hinunter schleiche, erkenne ich die drei Silhouetten der Jungs. Während Steven sich auf dem kleinen roten Sofa ausgebreitet hat und seine Füße über das eine Ende hängen, liegt Tomman völlig verkrümmt im alten Sessel. Während sein rechter Fuß über der einen Lehne baumelt, hat er den anderen auf die eigentliche Rückenlehne platziert. Sein Kopf hängt halb vom Sessel hinunter und seine dunkelblonden Haare berühren fast schon den Boden. Auch Andi hat einen Schlafplatz gefunden. Er liegt vor dem Kamin auf dem weichen roten Teppich und obwohl er von den dreien den schlechtesten Platz erwischt hat, scheint sein Schlaf der friedlichste zu sein. 

Ich schaue meinen besten Freunden noch eine kurze Zeit beim Schlafen zu, dann mache ich mich ohne nachzudenken auf den Weg. Ich steige in meinen alten Pick Up und drehe die Zündung an, manövriere ihn gekonnt aus unserer Einfahrt und rase dann durch die dunkle leere Stadt. Bis zum letzten Moment kann ich nicht sagen, wohin ich genau möchte, bis ich die Ruinen meiner liebsten Arbeitsstrecke durch meine Frontscheibe entdecke. 

Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt