Kapitel 9

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ELISA

Brrrrrrring.
Mit dem Klingeln der Glocke endet meine letzte Klausur.
Ich gebe mit einem guten Gefühl ab und mache mich auf den Weg zu meinem Auto.
Von weiter weg sehe ich, dass ein blondes Mädchen an meinem Auto steht und als ich näher ran gehe, erkenne ich Rebekah.
"Hi Rebekah. Was machst du denn hier?"
"Ach ich wollte mich bloß etwas in der Uni umsehen und als ich dein Auto sah, dachte ich mir ich erkundige mich mal wie die Klausuren gelaufen sind."
Ich freue mich über Ihr Interesse an meiner Leistung und erkläre, das ich mir sicher bin alles bestanden zuhaben.
"Wenn du willst kann ich dich herum führen. Mein Bruder ist diese Woche in einem Zeltlager und deshalb muss ich ihn nicht abholen."
"Das wäre äußerst freundlich, Elisa."
Zusammen gehen Rebekah und ich durch die Uni, über den Kampus und durch die Cafeteria.
Außerdem zeige ich ihr noch die Studentenverbindungen.
"Ich muss sagen ich bin kein Fan von solchen Verbindungen." gibt sie zu und ich stimme zu.
"Ich fände es auch nicht unbedingt toll hier zu wohnen, aber für Leute von weiter weg ist es eine super günstige Art in der Nähe der Uni zu wohnen." erkläre ich.
Rebekah nickt zustimmend und schlägt dann vor: "Lass uns doch noch was essen gehen, Elisa. Ich lade dich ein."
"Ach was Rebekah. Das musst du doch nicht. Hier in der Nähe gibt es ein tolles Café. Die machen mit Abstand den besten Erdbeerkuchen."
"Dann steht es fest. Wir gehen zu diesem Café und ich lade dich ein. Keine Widerrede!"
Auf dem Weg zum Café unterhalten wir uns über die Professoren der Uni.
Ich erzähle ihr, welche nett, streng oder doof sind und sie hört aufmerksam zu.
Als wir am Café angekommen sind, setzen wir uns nach draußen und bestellen beide einen Erdbeerkuchen.
Das Café ist wieder mal gut gefüllt. Nur noch ein paar Tische sind frei und die Bedienungen haben viel zutun.
Die Luft ist mit Kaffeearoma gefüllt und wird von angeregten Gesprächen und zwitschernden Vögeln durchbrochen.
Viele Studenten kommen hierher und lernen während sie Kaffee trinken und Kuchen essen.
Aber auch aus einem Altersheim von nebenan kommen oft viele Leute her.
"Ein wirklich schönes Plätzchen." holt Rebekah mich aus meinen Gedanken raus.
"Stimmt. Ich gehe sehr gerne hierher. Ich habe hier sogar eine Zeit lang gearbeitet, aber dann wurde es einfach zuviel.
Studium, Bruder und zwei Jobs bekommt man wirklich nicht leicht unter einen Hut."
"Das kann ich mir vorstellen", stimmt Rebekah zu, "was ist mit deinen Eltern?"
"Meine Mutter ist gestorben als ich zwölf war und mein Vater...
Mein Vater ist ein egoistischer Trinker." gebe ich zu.
Rebekah sieht mich mitfühlend an und legt eine Hand auf die meine.
"Ich kann dich sehr gut verstehen Elisa. Ich weiß wie es ist eine schwierige Familie zuhaben. Ich bin wirklich beeindruckt wie du all das hinbekommst.
Ich meine studieren, einen kleinen Bruder großziehen müssen und währenddessen noch arbeiten gehen. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass ein Mensch so etwas schaffen kann.
Wenn du irgendwann Mal Hilfe brauchst, dann sag bescheid."
Ihre Worte berühren mich und ich muss mich wirklich anstrengen, nicht loszuheulen.
"Vielen Dank Rebekah. Es ist schön zu wissen, dass man sich auf seine Freunde verlassen kann."
Sie schaut mich einen Moment überrascht an.
Dann fängt sie an zu lächeln und sagt:
"Für Freunde bin ich doch gerne da."
Wir verbringen noch mehrere Stunden in dem Café und unterhalten uns über verschiedene Themen. Dann verabschieden wir uns und gehen getrennte Wege.
Als ich bei meinem Truck angekommen bin, hole ich mein Handy aus der Tasche und sehe, dass ich zwei Nachrichten habe.
Die eine ist von Steven und die andere von Kol.
Zuerst öffne ich die Nachricht von Kol:
"Heute Lust im Salvatore mit mir essen zugehen ;D?"
Ich entscheide ihm sofort zu antworten:
" Ja super gerne :)"
Nur zwei Minuten später kommt die Antwort:
" Sehr gut. Ich komme dich heute Abend um acht abholen!"
Glücklich starte ich das Auto und fahre los.
Als Kol vor zwei Tagen bei mir war, bin ich einfach eingeschlafen, als er kurz mal weg war.
Am nächsten Tag bin ich in meinem Bett wieder aufgewacht.
Mir war es wirklich peinlich, weil mir sowas sonst nie passiert.
Außerdem war es sehr süß von ihm, dass er mich ins Bett getragen hat.
Ich schaue auf die Uhr und sehe, dass wir kurz vor fünf haben, also beschließe ich noch einen Abstecher beim Mystic Grill zumachen und dann heim zufahren um mich fertig zumachen.
Ich betrete den Mystic Grill und sehe Tomman und Sally an einem Tisch sitzen.
Ich gehe zu ihnen rüber und begrüße sie mit einer Umarmung.
"Hallo Elisa", sagt Sally euphorisch, "wie waren die Klausuren?"
"ganz gut. Und selbst?"
"Ach es geht. Eigentlich ganz in Ordnung ich denke zwei von vier werde ich auf jeden Fall bestehen."
Sally ist noch nie die Fleißigste in der Schule gewesen.
Dies spiegelt sich auch beim Studium wieder.
Sie tut immer nur das nötigste und trifft sich lieber mit Freunden, wenn die Arbeiten anstehen.
Sally ist das komplette Gegenteil von mir und Emba.
"Wo ist Emba?" frage ich und schaue mich suchend um.
Tomman und sie sind unzertrennlich. Jedes Mal wenn ich einen der beiden sehe, weiß ich, dass der andere nicht weit sein kann.
"Sie hat morgen ihre letzte Klausur und muss deshalb lernen. Sie hat gesagt, ich würde sie ablenken und deshalb hat sie Sally gerufen, damit sie mit mir irgendwas macht und ich Emba nicht mehr nerven kann." antwortet Tomman.
"Möchtest du etwas essen?" fragt Sally.
"Nein. Ich bin eigentlich nur hier um etwas zu trinken. Ich habe heute Abend ein Date."
Erkläre ich meinen Freunden freudig.
Sally's Blick verdunkelt sich als sie fragt:
"Mit Kol?"

SALLY

Ich würde am liebsten laut aufschreien als Elisa nickt.
Wie kann sie nur auf ihn reinfallen.
Dieses widerliche Monster soll sie in Ruhe lassen.
Wir müssen doch irgendwas unternehmen.
"Das darfst du nicht!" platzt es auf einmal  aus mir heraus.
Sie schaut mich fragend an und aus dem Augenwinkel sehe ich, dass mich Tomman warnend anschaut.
Ich weiß, dass wir versprochen haben, es ihr zusammen zu erzählen, aber ich halte es nicht aus.
Ich kann mich gar nicht stoppen als ich anfange zu reden:
"Elisa wir kennen Kol. Und zwar nicht im guten Sinne.
Er ist ein gefährlicher narzisstischer mieser Mistkerl und er wird dich sicherlich sehr verletzten.
Ich will dich nicht nochmal so sehen wie nach Bennyx.
Beim besten Willen Elisa, ich bitte dich halt dich von ihm fern."
Sie schaut mich entgeistert an und fragt:
" Was hat er denn getan?"
Ich atme tief ein und wieder aus.
"Das kann ich dir nicht sagen. Aber du musst mir einfach vertrauen.
Halt dich von ihm fern!"
Die Entgeisterung in ihrem Blick verwandelt sich plötzlich in Wut und sie zischt:
"Wenn du mir keinen vernünftigen Grund geben kannst, warum ich mich von ihm fern halten sollte, werde ich dir nicht einfach blind vertrauen.
Sowieso kannst du nicht einfach wild Anschuldigungen äußern ohne überhaupt Beweise zu haben."
Die Antwort war deutlich.
Sie mag Kol und möchte mir nicht einfach glauben.
Das kann ich auch verstehen.
Verzweifelt sage ich die einzige Sache die mir einfällt:
"Er ist ein Vampir."
Während Elisa mich anschaut, als hätte ich den Verstand verloren verschluckt sich Tomman an seiner Cola und fängt laut an zu Husten.
"Willst du mich verarschen Sally?!", zischt Elisa wütend, "ich meine, hörst du dir eigentlich selber zu?
Ich weiß wirklich nicht was für ein scheiß Problem du mit Kol hast aber das", sie fuchtelt wild mit ihren Armen in meine Richtung, "ist total durchgeknallt!"
Mit diesen Worten stürmt sie wütend aus dem Grill und lässt mich und Tomman zurück.
"Was ist in dich gefahren Sally? Wir wollten es ihr doch zusammen erklären.
Es war ja wohl klar das sie es so nicht glauben wird." sagt Tomman wütend.
"Ich weiß. Aber sie trifft sich heute wieder mit ihm und das ist gefährlich. Es ist mir einfach so heraus gerutscht."
"Wenn wir es Elisa sagen brauchen wir einen Beweis. Emba, Steven oder ich müssen ihr das Gesicht zeigen."
Auf einmal kommt mir ein Geistesblitz.
"Das ist es Tomman. Einen Beweis. Genau das brauchen wir.
Du trommelt die anderen zusammen wir treffen uns alle in einer Stunde im Grill. Sag ihnen es ist wichtig.
Ich muss jetzt noch was erledigen gehen. Sei pünktlich." während ich die Worte aufgeregt und ziemlich schnell los werde ziehe ich meine Jacke an und verlasse schleunigst den Grill.
Tomman lasse ich verdutzt und mit seiner Aufgabe zurück.
Ich habe einen Plan.

Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt