Kapitel 38

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KOL

Drei Tage. 

Drei Tage sind vergangen, seit dem ich Elisa zu Hause abgeladen habe und dann das Buch in und auswendig studiert habe. Ich habe so vieles erfahren können, unter anderem auch den wichtigste Teil des Zauberspruchs. 

 Seit dem hat sich nichts verändert. Ich habe weder der Hexe bescheid gesagt, die den Zauberspruch ausführen soll, noch habe ich die gebrauchten Sachen besorgt. 

Plötzlich fehlt mir jeder Ehrgeiz diese Stadt in meine Gewalt zu bringen. Ich weiß nicht mal mehr einen der Gründe, weshalb ich dieses Vorhaben überhaupt hatte. 

Deshalb sitze ich nur noch rum und trinke was das Zeug hält. Unter anderem den gesamten Alkoholbestand des Conny's, natürlich immer nur dann, wenn Elisa nicht dort arbeitet. Schließlich habe ich ihr versprochen mich von ihr fernzuhalten und dieses Versprechen werde ich halten. 

Ich trinke einen weiteren Schluck meines Scotchs und starre ein Loch nach dem anderen in den Tresen. Die bernsteinfarbene Flüssigkeit fließt meinen Rachen mit Leichtigkeit runter, an das Brennen des Alkohols habe ich mich schon vor vielen Jahren gewöhnt. 

"Ist der schon wieder hier?" fragt eine junge dunkle Stimme. Ich erkenne sie schnell wieder. Es ist Kostas, der Junge mit den blauen Haaren. Meistens bedient er und lässt die Besitzerin des Ladens die Theke schmeißen. Die beiden stehen etwas weiter weg und könnten sich eigentlich sicher sein, dass ich sie nicht höre, doch durch mein verbessertes Gehör bekomme ich alles mit. 

"Ja, er ist dauernd hier. Aber sei gefälligst nett zu ihm. Er trinkt viel, und zwar nur vom guten Scotch. Sau mäßig teuer also ein guter." erklärt Conny dem Jungen und schickt ihn dann mit ein paar Gläsern Bier weg. 

Mit einem Handtuch in der Hand kommt sie zu mir und nickt auf mein leeres Scotchglas. "Noch eins?" Ich nicke und schiebe ihr mein Glas hin, welches sie gleich wieder befüllt. Dann grinst sie mich schräg an und fragt: "Was verschlägt dich denn immer so oft in diese Gott verlassene Bar?" Ich schaue sie an und setze ein charmantes Lächeln auf meine Lippen. 

"Der gute Scotch und die gute Gesellschaft." Ich zwinkere ihr zu und sie lacht einmal laut aus. "So viele Männer kommen in diese Bar und niemand bis jetzt kam wegen guter Gesellschaft. Wissen sie, dass Barkeeper und Barkeeperinnen die besten Psychologen sind?" 

Ich weiß was sie eigentlich will. Sie will aus mir herausbekommen, wieso ich mich die meiste Zeit hier betrinke, denn jeder, der so viel und so lange Zeit in dieser Bar verbringt, nur um alleine zu Trinken hatte dafür einen Grund. Die Meisten wollen diesen dann auch los werden und erzählen den Barkeepern ihre gesamte Lebensgeschichte, doch darauf habe ich nun wirklich keine Lust. 

Zu Mal ich weiß, dass es die meisten Barkeeper nur interessiert, weil sie Langeweile haben und sich mit Geschichten anderer die Zeit vertreiben. Ich trinke mein Glas aus und stelle das Glas auf den Tisch. "Ich brauche keinen Psychologen, danke. Aber ich könnte noch einen Schluck gebrauchen." Ich tippe mein Glas an und Conny  zuckt während sie es auffüllt mit den Schultern. 

"Wenn du meinst. Falls du deine Meinung ändern solltest, weißt du ja wo ich bin." Sie zwinkert mir zu und geht dann zu dem alten Obdachlosen, der scheinbar immer hier sitzt. Man könnte quasi meinen er gehöre zur Einrichtung der Kneipe. 

An sich ist die Kneipe ziemlich leer. Es stinkt nach Zigarettenqualm und Alkohol und die meisten der Kunden sind Alkoholiker und Perspektivlose. Dies liegt jedoch daran, dass sich kein normaler Mensch um halb zehn in eine Kneipe setzten würde. Warum ich hier sitze weiß ich jedoch auch nicht. 

"Conny, Ich will ein Bier!" taucht eine zerkratzte Stimme neben mir auf. Ich drehe meinen Kopf ein wenig und erkenne sofort, dass alte ranzige Gesicht von Peter Black. Elisas Vater. "Verschwinde Peter du hast Hausverbot!" zischt Conny und schenkt dann weiter aus. 

Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt