Kapitel 55

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ELISA

Ich beiße genüsslich in die Pizza rein, die wir uns zum Abendessen bestellt haben. Es hatte lang gedauert, bis wir alle Sachen gepackt hatten, doch jetzt sind wir endlich fertig. Der Fernseher dudelt leise vor sich hin und Vienna schaut gespannt den Film, den sie so unbedingt schauen musste. 

"Was ist dein Lieblingsfilm?" murmle ich zu Kol, in dessen Armen ich liege. Er hält mich feste an sich gedrückt und zeichnet mit seinem Finger kleine Kreise auf meinen Oberarm. "Ich interessiere mich nicht besonders für Filme, aber seit neustem gefällt mir König der Löwen wirklich sehr." beantwortet er mir meine Frage und mir schleicht ein leichtes Lächeln auf die Lippen.

"Ja, König der Löwen ist ein toller Film." stimme ich zu. Traurigkeit überkommt mich jedoch, als ich an meinen Bruder denke. Ich vermisse ihn so sehr und ich möchte den Clan endlich von mir weg bekommen, damit ich mein Leben weiter leben kann und meinen Bruder wieder in die Arme schließen kann. 

"Hey, was ist los?" murmelt Kol, der mit Leichtigkeit meinen Stimmungswechsel bemerkt hat. "Ich weiß nicht. Ronny fehlt mir so." antworte ich ehrlich und Kol drückt mich fester an sich. Seine Nähe spendet mir mehr Trost, als ich es je für möglich gehalten hätte und die nächsten Worte die er spricht, lassen mein Herz schneller schlagen. 

"Wir werden eine Lösung finden. Wenn es sein muss werde ich jeden einzelnen des Clans umbringen. Du wirst mit deinem Bruder wieder vereint sein. Das verspreche ich dir." Unsere Hände schließen sich zusammen und genießen im Stillen unsere Übereinkunft. Ich werde meinen Bruder wieder in den Armen halten und das ist alles was zählt. 

Als der Abspann des Films zu Ende spielt sind Vienna und Kol bereits am Schlafen. Ich schnappe mir die Pizzakartons und lege sie in die Küche. Dann gehe ich in den Flur. Ich versuche die Tür, die zum Wohnzimmer führt so leise wie möglich zu schließen, damit ich keinen der beiden aufwecke. 

Ich gehe in mein Zimmer und schnappe mir einen Stift und ein Papier. Das mindeste was ich noch tun kann, ist Kol zu vergewissern das es mir gut geht. Ich schreibe schnell ein paar Worte auf und lege es dann aufs Bett. So wird er es gleich finden, wenn er mich sucht. 

Die Koffer stehen alle bereits im Flur und warten nur noch darauf ins Auto gebracht zu werden. Mein Koffer steht ganz in der Nähe. Ich öffne ihn vorsichtig und durchwühle die Klamotten. Es dauert nicht lange, bis ich mein Handy gefunden habe und als ich es öffne empfangen mich gleich Nachrichten von Klaus. 

Okay

Wir kommen. 

Ich wundere mich etwas, dass noch jemand mit Klaus kommt, doch wahrscheinlich hat Bekah von dem Plan erfahren. 

Wir sind da. 

Ruf an wenn du rauskommst.

Diese zwei Nachrichten sind erst vor kurzem versendet worden. Sofort tippe ich auf anrufen und warte ungeduldig auf die Stimme auf der anderen Seite. 

"Wurde auch mal Zeit, Liebes!" ist der erste Satz, den ich zuhören bekomme. 
"Tut mir leid, aber es ist alles nicht so einfach, wenn man von psychisch kranken Hexen verfolgt wird und der Vampir der dich vor diesen Hexen beschützt eine sehr misstrauende Persönlichkeit hat!" verteidige mich und bekomme als Antwort nur ein wissendes Lachen. 

"Stehst du in der Nähe des Hauses?" frage ich und Klaus bejaht. Also schließe ich meinen Koffer wieder und mache mich mit diesem auf den Weg nach draußen. Als sich die Tür öffnet bekomme ich ein ungutes Gefühl. Draußen ist es Stockdunkel und das einzige Licht kommt von innen. Die Schatten der Bäume machen den Ort noch viel dunkler und nur mit viel Überwindung mache ich den Schritt nach außen und schließe die Tür. 

Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt