Kapitel 56

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ELISA

Die Reise zurück nach Mystic Falls ging schneller als gedacht. Wir fahren tatsächlich wieder durch meine Heimatstadt, so nah an meinem zu Hause und doch so fern. Ich wollte eigentlich sofort zu mir, doch Klaus meinte, dass es eine schlechte Idee wäre. Auf dem Flug hat er mir das Ritual ins kleinste Detail erklärt. 

Es muss um Mitternacht am nächsten Blutmond stattfinden. Diese Nacht wird Morgen sein. Die Hexe, die mir den Fluch auferlegt hat, also die Oberhexe des Clans, wird dort sein. Ihr Blut wird als Gegenleistung für die Aufhebung des Fluches verwendet. Izzi wird den Spruch sagen und währenddessen muss ich die Oberhexe mit dem Dolch töten, mit dem sie mich fast getötet hat. 

Ich weiß nicht ob ich das kann. Einem Menschen das Leben nehmen wollte ich nie. Doch jetzt ist es zu spät. Es gibt keine andere Lösung, um den Fluch zu brechen und Izzi und Klaus zählen auf mich. Izzi hat mir versichert, dass die Hexe es verdient hat. Sie wollte mich schließlich umbringen und hat meiner Schwester das Augenlicht genommen. Sie hat mir einem Fluch auferlegt, meinen Vater umgebracht und das Conny's niedergebrannt. Wegen ihr musste ich mich von meinem kleinen Bruder trennen, aus Mystic Falls flüchten und im Grunde mein normales Leben aufgeben. 

Sie hat es verdient! 

Das ändert nichts daran, dass meine Hände jedes Mal anfangen zu schwitzen, wenn ich auch nur über die nächste Nacht nachdenke. Wenn ich den Dolch anschaue oder die Entschlossenheit in den leeren Augen meiner Schwester sehe. Sie hat ihre eigene Gründe für ihren Hass und jetzt zählt sie auf mich. 

"Und es ist ganz sicher, dass ich das machen muss?" frage ich unentschlossen und erhalte einen mitleidigen Blick von Izzi. Klaus hingegen ist nicht so mitfühlend. "Ganz sicher! Es sollte dich nicht viel Überwindung kosten, sonst vermasselst du es nachher noch. Ich habe Leute schon für viel weniger getötet!" 

Ich verdrehe die Augen. Natürlich hat er das. Er ist ja auch ein Psychopath. 

"Es war nicht einfach die Oberhexe zu bekommen und ihre Kräfte mit einem Zauber zu unterdrücken, also gib dir Mühe!" fügt Klaus noch hinzu und mit einem Nicken bestätige ich ihm meine Zusammenarbeit. 

Sie hat es verdient!

Wiederhole ich immer und immer wieder in meinem Kopf, rufe mir all die Leute und Dinge in Gedanken, die ich durch sie verloren habe. Die Fahrt zum Mikaelson-Anwesen geht schneller rum als gedacht und kaum bin ich aus dem Auto gestiegen kommt mir Bekah in die Arme gerannt und rammt mich förmlich um. 

"Elisa, Ich hatte solche Angst um dich. Dich in den Händen von Kol zu lassen war mir von Anfang an nicht sicher genug! Ich bin so froh, dass du wieder hier bist. Nik hat mir den Plan erzählt und ich finde ihn gut, wenn du das willst!" 

Sie schaut mich fragend an, als wolle sie herausfinden, ob ich die Aktion freiwillig mache. Ich schenke ihr ein müdes Lächeln und versichere ihr: "Keine Sorge, Bekah, Kol hat gut auf mich aufgepasst. Und ja, ich will das machen!" 

Zufrieden nickt Bekah, dreht sich zu Klaus und zischt: "Glück gehabt!" Dann zieht sie mich hinter sich her, ohne Izzi einen Moment ihrer Aufmerksamkeit zu schenken. Ich schenke meiner Schwester einen entschuldigenden Blick, diese gesellt sich neben Klaus und lächelt uns kopfschüttelnd hinterher. 

"Komm mit. Du wirst jetzt erstmal ein schönes warmes Bad nehmen und dann legst du dich hin. Du musst ja völlig übermüdet sein. Morgen ist ein großer Tag, also wollen wir es ja nicht versauen!" 

Obwohl es bereits wieder morgen ist, hat Bekah recht. Ich bin völlig übermüdet. Ich habe die Nacht kein Auge zugemacht, als wir im Flieger waren. Zuerst, weil ich ein schlechtes Gewissen wegen Kol hatte, dann weil Klaus mir den Plan erklärt hat und zum Schluss, weil ich die ganze Zeit daran denken musste, dass ich im Inbegriff bin jemanden zu töten. 

Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt