Epilog

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IZZI 

Der Schock und die Trauer der geschehenen Ereignisse halten lange an. Ich konnte noch gerade so sehen, wie Amber aufspringt und Elisa den Todesstoß verpasst. Wie Kol daraufhin Amber tötet und dann neben Elisa zusammenbricht. 

Ich stehe nur da und blicke auf meine tote Schwester. Tiefe Trauer breitet sich immer weiter in mir aus. Die Geschehnisse um mich herum nehme ich überhaupt nicht mehr war. Die gequälten Rufe von Bekah und Klaus, die gerade selbst ihren Bruder verloren haben, das angsterfüllte Wimmern der Waterhouse-Hexen, die nur noch aus einem kleinen Haufen junger Mädchen bestehen. All das nehme ich eine ganze Zeit lang gar nicht war. 

Doch obwohl ich Elisa liebe und ihren Tod nicht wollte, spüre ich eine Erleichterung in mir mitschwingen. Sie hätte nicht aufgehört zu töten, auch wenn die alten Hexen alle beseitigt worden wären. Der Waterhouse-Clan war besetzt von alten Frauen, die nur den einen Weg als den richtigen Ansehen wollten. Doch nicht alle waren mit dem Weg, den der Clan ging, einverstanden. 

Als ich mich endlich aus meiner Starre lösen kann, ist mehr Zeit vergangen als ich erwartet habe. Die Spalten in der Höhle, aus denen Tageslicht in die Dunkelheit strömte, sind kaum noch zu sehen. Die Höhle selbst wird immer dunkler und nur die Fackeln spenden etwas Licht. Klaus und Bekah stehen mit Vienna in der Nähe des Ausgangs, Andi, Kosta und William sind nicht mehr zu sehen. 

In einer dunklen Ecke kann ich eine kleine Gruppe von Hexen ausmachen. Sie versuchen sich in der Dunkelheit vor uns zu verstecken. Ich raffe mich auf und stelle mich zu Bekah, Klaus und Vienna. "Was habt ihr jetzt vor?" frage ich sie.

Klaus lässt seinen Blick über die Silhouetten der jungen Hexen schweifen. "Ich habe kein Interesse daran den Waterhouse-Clan vollends zu zerstören," knurrt er aus zusammengebissenen Zähnen, "Elisa hat ihrer Rache gegen die Verantwortlichen bekommen und mein Bruder und sie zahlten den Preis dafür. Was jetzt mit dem übrig gebliebenen Haufen passiert, liegt in deinem Ermessen." Ich nicke ihm zu. Ich bin mir sicher, dass er meine Dankbarkeit spürt. 

Mit einem letzten Lächeln zu Klaus gehe ich auf die Gruppe von übrig gebliebenen Hexen zu. "Izzi." höre ich Klaus hinter mir rufen. Ich drehe mich wieder zu ihm um. "Sie zu, dass sie die Gnade der Mikaelsons nicht vergessen. Nicht viele stellen sich gegen einen Urvampir und kommen lebend wieder raus." Dann drehen sich die drei um und verlassen die Höhle. 

Als ich vor der Gruppe stehe, blicke ich in viele verängstigte junge Gesichter. Die jüngste muss gerade vierzehn geworden sein, die älteste ist vielleicht gerade mal achtzehn. "Ihr müsst keine Angst mehr haben. Es ist vorbei." erkläre ich ihnen, doch die Anspannung legt sich nicht. 

"Wo ist der Rest eures Clans?" frage ich in die Runde und alle blicken sich hilflos um. Keiner der jungen Mädchen traut sich etwas zu sagen. Unsicherheit und Angst schwingt mir aus der Gruppe entgegen. 

"Wir sind der Rest." ertönt eine leise Stimme aus der  Runde. Die Köpfe drehen sich alle und richten sich auf ein blondes kleines Mädchen. Ihre Augen sind starr auf mich gerichtet. Das Blau in ihnen funkelt voller Angst und doch einem Schein von Trotz, den sie sich nicht von mir nehmen lassen will. 

"Ihr seit der Rest?" murmle ich ungläubig und schaue mich entsetzt um. Es liegen viele tote Hexen auf dem Boden, doch nicht ansatzweise so viele, wie der Waterhouse-Clan meiner Zeit besessen hat. Entweder erzählen sie mir nicht die Wahrheit oder der Waterhouse-Clan ist schon lange nicht mehr so mächtig und groß, wie er einst war. 

Doch als ich wieder in die Gesichter der Mädchen blicke, erkenne ich keine List, sondern nur Ratlosigkeit, Angst und Verwirrung. "Wo sollen wir denn jetzt hin?" murmelt eine der etwas älteren und ein paar jüngere Mädchen fangen an zu weinen. 

Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt