Kapitel 67

607 26 5
                                    

SALLY

"Wie konnte das nur passieren. Wir hätten sie niemals mit ihm gehen lassen sollen. Er muss sie manipuliert haben!" fluche ich, während wir uns zusammen von dem Anwesen entfernen. Eli hat sich so sehr verändert seit dem sie mit Kol alleine war. Sie ist so kalt und berechnend geworden. Ihr Lächeln war so aufgesetzt und man hätte meinen können, man würde nicht mit ihr, sondern mit Kol sprechen. 

Und ihre Augen. Dass es sich bei Eli um etwas besonderes gehandelt hat, wussten wir schon länger. Aber wer hätte gedacht, dass sie Syphoner und Werwolf ist. Ich will gar nicht darüber nachdenken was es bedeutet, dass Eli diese gelben Augen und monströsen Gesichtszüge bekommen hat. Jeder weiß, wie dieser Fluch ausgelöst wird und es hängt sicherlich damit zusammen, dass sie den Fluch der Waterhouses gelöst hat. 

"Aber Eli konnte noch nie von ihm manipuliert werden." wendet Emba ein, doch ich registriere die Worte kaum. "Ein schwacher Charakter kann auch ohne besondere Fähigkeiten manipuliert werden." zischt Steven verbittert, woraufhin Andi vor ihm stehen bleibt. 

Steven prallt fast mit ihm zusammen, kann jedoch im letzten Moment stehen bleiben. "Ein schwacher Charakter?" knurrt Andi wütend und dreht sich mit funkelnden Augen zu seinem Freund um. Ich bleibe neben Steven stehen. 

"DU nennst Eli einen schwachen Charakter?" fordert Andi Steven heraus und gibt ihm einen kräftigen Schubs nach hinten. Emba und Thomman schauen der Szene nur unentschlossen zu. Steven lässt sich jedoch nicht von seinem Freund zurückdrängen und schubst ihn mit einer ähnlichen Kraft nach hinten. "Natürlich hat sie einen schwachen Charakter. Sie ist Kols falschem Scharm verfallen und lässt sich von ihm einfach verändern. Elisa war immer ein guter Mensch. Sie hätte nie im Leben jemandem gedroht, vor allem nicht einem von uns!" 

"Ach ja? Du findest also nach allem, was Eli ertragen musste, ist sie schwach? Nach so vielen Menschen, die sie verloren hat? Nachdem sie jeden Tag für ihren Bruder weiter gemacht hat, nicht in der Lage richtig um ihre Mutter zu trauern, nennst du sie schwach?" Schon wieder schubst Andi ihn zurück und lässt sich nicht mehr aus seiner Rage rausbringen. Er redet immer weiter. "Glaubst du nicht uns würde so etwas verändern? Das was sie in den letzten Wochen erleben musste, was sie in den letzten Wochen alles erfahren hat? Und wie kannst du es wagen ihr vorzuwerfen, dass sie sich mit Kol zusammen tut nachdem er ihr alles gegeben hat.
ER hat die Wahrheit über sie erfahren und es ihr gesagt, nicht wir. ER hat sich freiwillig mit ihr weit weg versteckt und Tag und Nacht auf sie aufgepasst, nicht wir und ER war es, der an ihrer Seite stand und ihren Wunsch respektiert hat, nicht wir. Wir haben unser Leben weitergelebt und Elisa alleine gelassen und wir haben sie behandelt wie ein kleines Kind, anstatt ihr zuzuhören." 

Die Worte von Andi klingen so falsch in meinen Ohren, dass ich mich übergeben will. Wir haben viel für Elisa getan, auch wenn wir unser Leben weiter gelebt haben. Wir wollten immer nur das beste für sie und haben immer alles für sie gegeben. Wir wollten ihr ein normales Leben ermöglichen, ein Leben, dass jedem von uns verweigert wurde. 

"Was redest du denn für eine Scheiße, Mann?" brüllt Steven Andi an. "Alles was wir getan haben, war das Beste für Elisa. Wir haben immer nur an sie gedacht. Wir wollten ihr ein Leben ermöglichen, welches uns allen verwehrt blieb, während Kol sie in diese schreckliche Welt der Übernatürlichen mit reingezogen hat!" 

"Aber sie wollte kein normales Leben! Sie wollte den Fluch lösen und wir hätten an ihrer Seite sein müssen, als sie es getan hat. Stattdessen haben wir alle gemütlich in unseren Betten geschlafen und alles einfach laufen lassen. Wir hätten bei ihr sein müssen!" Ich habe Andi noch nie so wütend gesehen und ich halte mich, genauso wie Thomman, Emba und Clair, lieber aus diesem Streit raus. 

"Genau das zeigt doch einen schwachen Charakter. Dass man seine Moral vergisst nur um sein Ziel zu erreichen!" erklärt Steven. Dieser Satz, nur dieser Satz bringt das Fass für Andi zum überlaufen. Er fängt an zu schreien während er auf Steven losgeht und landet einen Faustschlag nach dem nächsten. Doch Steven, der schon den ganzen Abend gereizt war, hat nur auf diesen Moment gewartet. Auch er beginnt auf Andi loszugehen und beide greifen sich in einem übernatürlichen Gefecht immer wieder an. 

Fear Me (ff Kol Mikaelson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt