Nach zwei Runden ging der erste Spieler von uns pleite. Ich habe erwartet, dass der Anzugmann durch einen Laser von der Decke getötet wird, wie es auch bei meinem ersten Spiel der Fall war. Doch der Kartengeber zieht blitzschnell eine Pistole unter dem Tisch hervor und erschießt ihn mit einem Kopfschuss ohne zu zögern. Ich bin nicht die einzige die zusammenzuckt und schaue auf meine Chips. Ich habe nach der Frau schräg gegenüber die wenigsten gewonnen, was mich nervös werden lässt. Der Mann, welcher am Eingang neben dem Militärtypen gestanden hat besitzt durch das Spiel eben die meisten.
Der Spielleiter an unserem Tisch teilt die nächste Runde aus. Ich steige nach einer Runde aus, doch die Frau geht all in. Der Brillenträger zwei Plätze weiter hält dagegen und schaut gierig auf sein Blatt. Er kann seine Emotionen nicht unter Kontrolle halten und nach zwei Runden weiß ich jetzt, dass er leicht zu durchschauen ist. Die Frau verliert und der Kartengeber erschließt sie, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Ich frage mich, ob er wie der Axt-Mann ist. Dass er unter bestimmten Umständen auch getötet werden kann oder das ganze freiwillig macht. Die nächste Runde geht an mich und ich kann meine Chips aufstocken, um nicht die nächste zu sein, die stirbt. Der Brillenträger hat nur noch um die zehn Chips und scheint schwer zu schlucken.
Die Leute vom Roulette scheinen fertig zu sein und teilen sich auf, um bei den noch laufenden Spielen zuzusehen. Von den acht Spielern sind noch drei übrig, darunter der Militärtyp und Satoru. Also konnten in diesem Spiel mehr als nur einer überleben. Das sie weiter zuschauen bedeutet entweder, dass sie das alles hier genießen oder dass sie noch nicht gehen dürfen. Wir spielen die nächste Runde und ich versuche mich auf meine Mitspieler zu konzentrieren und die Art und Weise, wie sie spielen. Der Mann, hinter welchem der Militärtyp steht, scheint immer ziemlich gute Karten zu haben, doch er setzt zu schnell zu viele Einsätze.
Brillenträger kaut nervös auf seiner Lippe herum und wackelt unruhig mit seinem rechten Bein. Der noch lebende andere Spieler mit dem Schnurrbart spielt gegen ihn und den anderen, denn ich bin ziemlich am Anfang ausgestiegen, weil mit ein Paar Sechsen zu riskant waren. Die Leute vom Blackjack scheinen auch fertig zu sein und alle stellen sich um unseren Tisch. Von den sechs Spielern leben noch zwei, unter anderem der Junge mit der weißen Weste. Er stellt sich ungefähr in die Mitte von mir und dem Mann mir gegenüber und scheint und alle genau zu beobachten.
Der Spielleiter dreht die letzte Karte um und der Brillenträger wird panisch. Er tippt mit seinen Fingern immer wieder auf den Tisch und schaut in seine Karten. Er hat kein gutes Blatt, das erkenne ich an seinem Blick. Der andere deckt seine Karten auf und wartet gespannt, als der Brillenträger aufsteht und versucht wegzurennen. Der Kartenleger zielt und schießt ihm in die Brust. Mit einem Schrei versucht der Mann weiterzulaufen, doch der nächste Schuss trifft sein Knie und er sackt zu Boden. Er bleibt wimmernd und schreiend liegen, doch der blauhaarige Mann scheint von ihm erst einmal genug zu haben und mischt erneut die Karten. Ich schaue traurig zu dem Mann und versuche mich dann auf die nächste Runde zu konzentrieren.
Wir sind nur noch zu dritt und ich besitze die wenigsten Chips. Als die Karten ausgeteilt sind, schaue ich kurz auf meine beiden und konzentriere mich dann auf die Reaktionen meiner Mitspieler. Der Mann neben mir mit dem Schnurrbart zuckt fast unbemerkt mit einem Mundwinkel, was bedeutet er hat kein so gutes Blatt. Das kann ich zu meinem Vorteil nutzen. Ich versuche möglichst viel aus ihnen herauszukriegen, bevor sie passen. Der Pott geht an mich. In der nächsten Runde steige ich aus und überlasse es den beiden Männern. Beide spielen überheblich und riskant, ihre Augen weiten sich und sie scheinen es kaum abwarten zu können. Der Mann mir gegenüber gewinnt den ganzen Pott und der Spielleiter erschießt den Mann neben mir. Ich spüre einige wenige Blutspritzer an meiner Wange, als ich mich ein wenig wegdrehe.
Also beginnt jetzt die letzte Runde: Alles oder Nichts.
Die Karten werden ausgeteilt und ich beginne zu zweifeln. Der Mann grinst breit und ich werde nervös. Ich spiele nervös an meinem Rock herum und mein Messer wird durch den Stuhl unangenehm in meinen Rücken gedrückt. Er setzt schnelle und große Einsätze und mir bleibt nichts anderes, als mitzugehen.
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Alice in Borderland
FanfictionArakida Sayuuri wacht in Tokyo auf und kann keine Menschenseele entdecken. Sie begreift schnell die Spielregeln des Borderlands und schlägt sich immer gerade so durch, bis sie zum "Beach" gelangt. Und da scheinen ihre Probleme erst richtig los zu ge...