Ausgeruht öffne ich langsam meine Augen, schließe sie jedoch für einen Moment um zufrieden tief durchzuatmen. Ich sehe zur Seite direkt in Chishiyas schlafendes Gesicht und kann nicht anders, als bei dem Gedanken an letzter Nacht zu grinsen. Ich kann es nicht fassen, als alleine bei diesem Rückblick mein ganzer Körper beginnt zu kribbeln. Er scheint noch tief und fest zu schlafen, weshalb mein Blick zu der Badezimmertür geht. Vorsichtig steige ich aus dem Bett und sammele mein Kleid bei der Couch ein, bevor ich in das Bad gehe und die Tür hinter mir schließe. Meine Kleidung lege ich auf der Waschbeckenablage ab und stelle den Wasserhahn in der Dusch an damit das Wasser warm läuft.
Ich versuche mich zu beeilen, damit die Geräusche der Wasserrohre den Mann im Bett auf der anderen Seite der Wand nicht wecken. Ich trockne mich ab und ehrlich gesagt habe ich mein Bikinioberteil nicht gefunden, weshalb ich mir einfach das Kleid überziehe.
Ich betrete wieder das Hauptzimmer und bemerke sofort, dass Chishiya gerade wachgeworden ist und sich aufgesetzt hat. Sein Blick gleitet sofort zu mir und ein Lächeln umspielt seine Lippen, wobei seine Augen an dem Kleid herunterfahren.
"Willst du schon so früh gehen?"
"Wir haben kurz vor elf, spätestens in einer Stunde klopfen Niragi oder einer seiner Gorillas aus dem Militärtrupp hier an", erkläre ich und verwundert sieht er neben sich auf die Uhr, bevor er sich wieder entspannt.
"Eine Stunde, ja?", grinst er frech und ich schüttele nur lachend den Kopf. Ich laufe zum Bett und versuche nicht zu humpeln was ich auch schaffe, aber dafür verziehe ich leicht mein Gesicht. Ich setze mich versetzt neben Chishiya und halte unauffällig Ausschau nach meinem Oberteil. Natürlich scheint er es zu merken und grinst amüsiert. Er sieht mit hochgezogenen Augenbrauen über die Bettkante und holt mit einem Griff unter das Bett zieht er mein rotes Oberteil hervor.
Verlegen kratze ich mich am Hinterkopf und nehme das Bikinioberteil entgegen, doch Chishiya greift nach meinem Handgelenk und zieht mich zu sich. Lachend erwidere ich den Kuss, aber als er mich zu sich zieht meldet sich meine Vernunft und ich löse mich nach viel zu kurzer Zeit wieder.
"Du hast bald eine Besprechung", erinnere ich ihn nochmal und er schnauft schon fast genervt aus. Ich kann das gut nachvollziehen, aber wenigstens haben wir gerade eine ganze Nacht und den Morgen ohne unerwartete Besucher oder Störungen hinter uns.
"Manchmal würde ich am liebsten alle dort einfach umbringen", sagt er ernst und mit emotionsloser Miene. Ich kann irgendwo nachvollziehen warum er das sagt, trotzdem wirkt es ein wenig hart. Bei manchen hätte ich nichts dagegen wie die Nummer zwei oder Mira, aber bei dem Gedanken an Ann verziehe ich das Gesicht.
"Wehe du bekommst die Blutflecken aus deiner Weste dann nicht mehr heraus, ich mag sie wirklich", versuche ich für seine Worte Sympathie zu finden und gleichzeitig nicht daran zu denken, wie er Ann tötet. Chishiya sieht wieder zu mir und sein Blick wird ein wenig sanfter, bevor er auf seine Hände sieht.
"Weißt du ich war ehrlich gesagt überrascht als du vorgeschlagen hast, dass wir zusammen zu Abend essen", gesteht er und hält seinen Blick noch einen Moment auf seinen Händen, bevor er wieder zu mir sieht. Verwirrt lege ich den Kopf auf die Seite und runzele meine Augenbrauen. Warum war er überrascht? Ich meine wir verbringen viel Zeit miteinander und sind uns in den letzten Tagen immer näher gekommen. Es war doch abzusehen dass ich alleine mit ihm etwas machen wollte.
"Wieso, ich verstehe nicht", bringe ich hervor und sehe ihn fragend an.
"Wegen unserem letzten Spiel", sagt er und sieht mich wartend an, dass ich verstehe. Aber ich weiß immer noch nicht was er meint. Möglich wäre, dass er nicht schnell eingegriffen hat als ich gefoltert wurde. Aber wir beide wissen besser als jeder andere, dass wir alles richtig gemacht haben. "Sayuuri, ich habe gemerkt wie du den Blutfleck in meinem Gesicht angestarrt hast"
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Alice in Borderland
Fiksi PenggemarArakida Sayuuri wacht in Tokyo auf und kann keine Menschenseele entdecken. Sie begreift schnell die Spielregeln des Borderlands und schlägt sich immer gerade so durch, bis sie zum "Beach" gelangt. Und da scheinen ihre Probleme erst richtig los zu ge...