Kapitel 13 - Rehabilitation

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Ich schlage meine Augen auf und sehe mich benommen um. Anscheinend liege ich in meinem Zimmer im Beach, also entspanne ich mich ein wenig. Mein Kopf fühlt sich schwer an und ich brauche eine Weile, um mich aufzurichten. Mein Körper zittern unkontrolliert und meine Muskeln fühlen sich an wie Schleifpapier. 

"Sieh mal an wer wach ist"

Ich drehe mich zu der Stimme um und entdecke Izumi. Sie hat ihr Spiel also überlebt, zum Glück. Sie kommt auf das Bett zu und setzt sich an meine Seite. 

"Ich habe Tee für dich gemacht. Naja genaugenommen habe ich einen Teebeutel in kaltes Wasser gelegt, das ist keine große Leistung"

Sie hält mir die Tasse hin und ich nehme sie entgegen. Ich trinke schnell einen Schluck ab, da ich durch das Zittern fast etwas verschütte. 

"Vielleicht ist es keine große Leistung, aber das du wirklich an mich gedacht hast schon", sage ich und sie lächelt erleichtert. Es ist nicht so, dass wir uns lange kennen oder Freunde geworden sind. Aber alleine die Tatsache, dass sie hier ist lässt mich ein wenig besser fühlen.

"Was ist mit den anderen, wie geht es Yuudai?"

"Der Arme hatte eine harte Nacht. Nachdem er aus der Bewusstlosigkeit aufgewacht ist, war er kaum ansprechbar und die meiste Zeit in seinem Badezimmer, wenn du verstehst. Ich glaube ein paar Jungs am Pool meinten, dass er endlich eingeschlafen ist. Niragi war schon vorhin wach und hat Aguni und denen aus der Führungsrege Bericht erstattet. Er hat sich danach aber wieder in sein Zimmer verkrümelt. Ich musste mich wirklich zurückhalten ihn nicht auszulachen, so schlimm wie er aussah"

Glücklicherweise hat sie das. Nach so einer Nacht ihn zu reizen ist auf jeden Fall lebensgefährlich. Aber ich bin erleichtert, dass Yuudai noch lebt. Ich hatte Angst, dass er nach dem Autounfall und dem Spiel vielleicht nicht mehr aufwachen wird. 

"Nimm es mir nicht übel, aber du solltest wirklich duschen und die Zähne putzen bevor du wieder unter Leute gehst", sagt sie und lacht herzlich. Ich schaue an mir herunter und bemerke, dass ich ja immer noch die selbe Kleidung trage. Ich muss fürchterlich aussehen, mindestens so wie ich mich fühle. Izumi hilft mir ins Bad und lässt mich alleine. 

Ich meide bewusst den Badezimmerspiegel und springe unter die Dusche. Das kalte Wasser lässt mich ein wenig wacher werden und ich fühle mich besser, doch das Zittern und die Benommenheit bleiben. Meine Kraft reicht nicht aus um mir die Haare abzutrocknen, also lasse ich sie einfach nass herunterhängen. Ich ziehe meine normalen Beachklamotten an und als ich das Oberteil von letzter Nacht in die Tonne werfe, bleibt mein Blick doch im Spiegel hängen. Auf meiner Stirn bildet sich eine Platzwunde ab, die ich wahrscheinlich durch den Unfall bekommen habe. Ich lege einfach ein paar meiner Haare darüber um sie ein wenig zu verdecken. Ich putze mir die Zähne zwei Mal, um den schrecklichen Geschmack loszuwerden und komme schon jetzt an einen Punkt, an welchem ich mich einfach wieder in mein Bett legen möchte. Ich stütze mich ein wenig an der Wand und laufe aus dem Badezimmer auf Izumi zu.

"Wie fühlst du dich?"

"Besser, aber immer noch ein wenig wackelig"

"Wir sollten in das Restaurant gehen und dir was zu Essen besorgen". Sie steht auf und schiebt mich in Richtung Flur. Unrecht hat sie nicht, aber ich weiß nicht ob ich schon etwas runterkriegen kann. Es sind mehr als sonst im Saal und die Lautstärke lässt mich zusammenfahren. Mein Kopf dröhnt und ich versuche die Geräusche einfach auszublenden. 

Ich stelle mich in der Reihe für das Eis an, denn ich denke das könnte ich noch runterbekommen. Izumi scheint größeren Hunger zu haben und braucht etwas länger, weshalb ich uns schonmal einen Platz suche. Das Eis scheint meinen Magen ein wenig ruhigzustellen, aber meine Hand zittert so sehr, dass es schwer ist normal zu essen. 

Alice in BorderlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt